Star Wars™ Darth Plagueis
Klinge sie stattdessen beinahe enthauptet hätte. Der Zabrak wies ebenfalls einen Midi-Chlorian-Wert auf, der ein bisschen höher als normal war, jedoch nicht hoch genug, um ihn machtsensitiv zu machen. Wie groß der Unterschied wohl gewesen wäre, das Verhalten der Midi-Chlorianer des Zabraks im Vergleich mit denen von Darth Tenebrous zwei Tage zuvor zu beobachten!
Die Jedi führten routinemäßig Bluttests durch, um den Midi-Chlorian-Wert potenzieller neuer Schüler zu bestimmen, doch Plagueis war über die Notwendigkeit derart plumper Messungen längst hinaus. Er war nicht bloß imstande zu spüren, wie stark die Macht in einem anderen war, sondern konnte außerdem die Midi-Chlorianer wahrnehmen, die machtvollen Wesen ihre Einzigartigkeit verliehen. Diese Fähigkeit der Dunklen Seite war es, die es Generationen von Sith erlaubt hatte, Rekruten aufzuspüren und ihnen den Weg zu weisen. Das Zerstreuen der Midi-Chlorianer im Augenblick des körperlichen Todes war, in Ermangelung eines besseren Begriffs, unumgänglich. Vergleichbar mit seiner schicksalsschweren Konfrontation mit der Besatzung der Wehklage , schien der Moment des Todes irgendwie in Raum und Zeit fixiert zu sein. Seiner Sith-Ausbildung zufolge, nach der Captain Lah und die anderen in gewisser Weise von der Sekunde an tot gewesen waren, in der Plagueis’ Blick auf den Raumfrachter fiel, ergab sich daraus, dass die Midi-Chlorianer, die sich in einer mutmaßlichen Symbiose mit ihnen befanden, darauf vorbereitet gewesen sein mussten, von dem Reservoir an Lebensenergie subsumiert zu werden, den die Macht im Wesentlichen darstellte, und das, lange bevor er sich an Bord versteckt hatte. Seine Bemühungen, sie zu retten – diesen Zustand der Symbiose zumindest noch eine Zeit lang beizubehalten –, waren so ähnlich, als wolle man mit einem Schwamm einen tosenden Fluss eindämmen. Und dennoch wurde behauptet, dass die alten Sith-Lords imstande waren, von den Energien zu partizipieren, die durch den Tod freigesetzt wurden, um ihr eigenes Leben wie auch das Leben anderer zu verlängern. Unglücklicherweise war dieses uralte Wissen genauso verloren gegangen wie die Technik der Essenzübertragung.
Als Plagueis spürte, dass das Schiff wieder in den Realraum eintrat, erhob er sich von der Koje, zog sich an und ging nach vorn zum Bug. Er trat über die Leichen hinweg, die in der Hauptkabine dahingestreckt lagen. Die Bodenplatten waren bedeckt von Feuerlöschflüssigkeit und Pfützen schwarzen, trocknenden Blutes, und sämtliche Gänge stanken nach Tod. Eins der Besatzungsmitglieder, der jetzt einarmige Dresselianer, lebte zwar noch, lag allerdings im Koma.
Im unter dem Bauch des Schiffs angebrachten Cockpit stand der Droide reglos vor der Kontrollkonsole. Jenseits des Transparistahlfensters hingen Milliarden Sterne im All.
»Sir, wir nähern uns den Koordinaten, mit denen uns Euer Komlink versorgt hat«, sagte der Droide, ohne sich von dem Anblick abzuwenden.
Plagueis setzte sich in den Pilotensessel, der seinem langen Körper kaum genügend Platz bot. »Was hat dich an Bord der Wehklage verschlagen, Droide?«
»Vormals war ich in einer medizinischen Einrichtung auf Obroa-skai tätig.«
»In welcher Funktion?«
»In der Forschung. Darüber hinaus führte ich eine breite Palette chirurgischer Eingriffe an Lebewesen unterschiedlichster Spezies durch.«
Plagueis musterte den Droiden. »Deshalb deine vielen Gliedmaßen.«
»Ja, Sir. Allerdings wurden diejenigen, die ich jetzt habe, nachgerüstet, als ich Captain Lahs Eigentum wurde, um besser für die Erfordernisse auf der Wehklage gerüstet zu sein.«
»Und wie wurdest du zu ihrem Eigentum?«
»Ich glaube, Sir, dass ich Captain Lah anstelle von Credits für eine bestimmte Ware überlassen wurde, weil ihr Kunde zu diesem Zeitpunkt leider nicht liquide war. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass dieses Pfandgeschäft eigentlich nur vorübergehend sein sollte …«
»Aber Captain Lah beschloss, dich zu behalten.«
»Ja, Sir. Sie beschloss, mich zu behalten. Ich bedaure, das sagen zu müssen, aber über ihre Gründe dafür kann ich keine Auskunft geben, und ich habe mir nie angemaßt, mich danach zu erkundigen.«
Plagueis nickte. »Das ist eine gute Eigenschaft bei einem Droiden.«
»Ich verstehe, was Ihr meint, Sir.«
»Sag mir, Droide, was sind die möglichen Folgen von niedrigen Theloxinwerten bei einem Pau’aner?«
11-4D zögerte nicht. »Eine mögliche Folge wäre ein Anstieg der Oxidationsrate,
Weitere Kostenlose Bücher