Star Wars™ Darth Plagueis
blubberte. Wieder ließ der Muun den Blick über sein Opfer schweifen, von Maa Kaaps tätowiertem Antlitz bis hinunter zu seinen großen Füßen. Mit geschlossenen Augen nahm der Muun eine Haltung ein, die auf intensive Konzentration oder Meditation hinwies, und Maa Kaap kam ruckartig und panisch wieder zu Bewusstsein. 11-4D überprüfte seinen Puls und stellte fest, dass er regelmäßig war – wenn auch bloß für einen Moment. Dann wurde der Rhythmus von Maa Kaaps Herzschlag sprunghaft, und mit stotternden Schüben entwich die Luft aus seiner Lunge. Kurz darauf war er tot.
Der Muun schien frustriert zu sein, und seine Enttäuschung nahm noch zu, als er feststellte, dass auch Blir’ verstorben war. Er verwendete bloß Sekunden darauf, Semasalli zu taxieren, bevor er zu Wandau hinüberging, der bei Bewusstsein und von der Hüfte abwärts offensichtlich gelähmt war.
»Du entehrst dein Erbe und deine Waffe, Jedi«, brachte Wandau mühsam hervor. »Du hättest … die Macht einsetzen können, um uns dazu zu bringen, das zu tun, was du willst. Derlei habe ich nicht bloß schon mit eigenen Augen gesehen, sondern am eigenen Leib erfahren.«
Das Antlitz des Muuns verzog sich vor Abscheu. »Wenn dein Wille so schwach ist«, sagte er in der Sprache von Wandaus Spezies, »dann bist du für mich nicht von Nutzen, Klatooinianer.« Dann machte er Wandaus Qualen mit einem Schnippen von Daumen und Mittelfinger ein Ende.
Nach und nach verebbte der Löschschaumregen von der Decke, und die Alarmsirenen verstummten. Nachdem er sein jüngstes Opfer ein letztes Mal in Augenschein genommen hatte, stand der Muun auf und wandte sich langsam dem Droiden zu.
»Auf welchen Namen hörst du?«
»EinsEins-VierDe, Sir.«
»Kannst du dieses Schiff fliegen, EinsEins-VierDe?«
»Das kann ich, Sir.« Der Droide zögerte, dann fragte er: »Wünscht Ihr, dass ich die Überlebenden auf die Medistation bringe oder die Leichen von Bord schaffe?«
Der Muun musterte sein Werk. »Lass sie, wo sie sind.« Mit einem Schulterzucken glitt er aus seinem durchweichten Mantel und hängte ihn über einen Sessel, um ein zweites Lichtschwert zu enthüllen, das an seinem Gürtel hing. »Captain Lah hat angemerkt, dass du medizinische Fähigkeiten besitzt.«
»Das tue ich, Sir.«
Der Muun wandte 11-4D den Rücken zu und streifte die blutbefleckte Tunika von einem verletzten Kreuz. »Bekommst du das wieder hin?«
Der Droide stellte den Fokus seiner Fotorezeptoren schärfer und erhöhte die Leistung der Geruchssensoren. »Die Wunde zeigt Anzeichen einer Infektion sowie auch von Putrefaktion, Sir, aber ja, das bekomme ich wieder hin.«
Der Muun ließ die Tunika sinken und holte sein Komlink aus einer Tasche des Gewands hervor. Er aktivierte das Gerät, verbrachte einen Moment damit, Daten einzugeben, ehe er das Display so drehte, das 11-4D es sehen konnte. »Nimm Kurs auf diese Koordinaten und komm dann zu mir ins Kapitänsquartier.«
»Sonst noch etwas, Sir?«
»Bereite etwas zu essen und zu trinken vor. Ich bin am Verhungern.«
Während die Wehklage durch den Hyperraum reiste, lag Plagueis bäuchlings auf der Pritsche des Captains – ein Bacta-Pflaster bedeckte die Wunde auf seinem Rücken – und grübelte über die Resultate seiner Bemühungen nach, das Leben jener Besatzungsmitglieder zu verlängern, die die Auseinandersetzung überlebt hatten. Selbst, wenn es ihm erfolgreich gelungen war, beschädigte Blutgefäße und Organe zu reparieren, war die Wirkung bloß von kurzer Dauer gewesen, da es ihm nicht möglich war, die Midi-Chlorianer dahingehend zu manipulieren oder einzusetzen, dass sie ihn dabei unterstützten. Mithilfe der Macht rupturierte Arterien, abgerissene Muskeln oder gebrochene Knochen zu heilen war nicht schwieriger, als Steinbrocken schweben zu lassen. Allerdings hatten derartige »Generalüberholungen« kaum Einfluss auf die ätherische Hülle eines Wesens, die ungeachtet ihrer physischen Präsenz in lebenden Zellen die eigentliche Domäne der Midi-Chlorianer war.
Unter den Besatzungsmitgliedern des Schiffs war die Macht in der Togruta, Captain Lah, am stärksten gewesen, doch als er bei ihr angelangt war, hatte er schon nichts mehr für sie tun können. Wären seine eigene, Müdigkeit und Blutverlust geschuldete Schludrigkeit und ihre blitzschnellen Reflexe nicht gewesen, hätte das Lichtschwert einfach ihren Hals und das zervikale Rückenmark durchstoßen. Doch sie war im letzten Augenblick herumgewirbelt, sodass die blutrote
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