Star Wars™ Darth Plagueis
architektonisch zurückgesetzten Fassade im 200. Stock aus, wo sich Hego Damask, Larsh Hill und die anderen Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer von Damask Holdings zweimal wöchentlich zu Meetings trafen. An jenem Tag thronte eine Hologestalt, ein Viertel so groß wie das Original, in der Mitte des riesigen kreisrunden Holotisches, der den Raum beherrschte, um das Wort in Basic von der weit entfernten Welt Naboo aus an die versammelten Muuns zu richten.
Der Sprecher, ein Mensch von mittlerer Größe, hatte dunkelbraunes, streng von der abfallenden Stirn zurückgekämmtes Haar, einen dichten, überlangen Vollbart und hellblaue Augen, die in einem symmetrischen, wenn auch unscheinbaren Gesicht saßen. Er trug mehrere Lagen farbenreicher Kleidung, zu der auch eine kunstvoll mit Futhork-Kalligrafie bestickte Weste und ein Brokat-Übermantel gehörten, der bis zu seinen Knien herabfiel, um hohe, glänzende Lederstiefel mit niedrigen Absätzen zu offenbaren. Sein Name war Ars Veruna, und obgleich er kein Amt in der monarchischen Regierung von Naboo bekleidete, sprach er für den gegenwärtigen Thronanwärter Bon Tapalo und würde im Falle von Tapalos Krönung aller Wahrscheinlichkeit nach zum Gouverneur der Stadt Theed ernannt werden.
»Unsere Wahlkampagne ist unlängst durch die Anschuldigungen der Oberhäupter von einigen der Adelshäuser ein wenig ins Stocken geraten«, erklärte Veruna den versammelten Muuns gerade. »Es muss etwas unternommen werden, um wieder Bewegung in die Angelegenheit zu bringen – und das rasch. Gegenteilige Behauptungen, die von einem anonymen Gönner öffentlich gemacht wurden, haben viel dazu beigetragen, den durch die Medienveröffentlichungen der Adligen eingangs verursachten Schaden wiedergutzumachen, doch in der Wählerschaft hat sich eine neue Skepsis breitgemacht, was die Position unserer provinziellen Widersacher stärkt.«
»Ton stummschalten«, sagte einer der Muuns in Richtung der Sensoren des Holosystems. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Unterhaltung am Tisch für die Gegenseite nicht zu vernehmen war, fuhr er fort. »Sind alle Naboo so haarig und kunstvoll kostümiert wie dieser Veruna?«
Larsh Hill entgegnete: »Sie sind Traditionalisten – von der Behaarung her, ebenso wie politisch. Der Stil ihrer Kleidung und der Gesichtsschmuck huldigen den Insignien von Königin Elsinore den Tasia von Grizmallt, die ungefähr viertausend Jahre zuvor eine Expeditionsflotte von Menschen zu dem Planeten entsandt hat und mit denen sie, wie einige Naboo behaupten, eine ungebrochene Ahnenreihe verbindet.«
»Wenigstens sind sie nicht so pelzig wie Wookiees«, sagte ein anderer.
Hill räusperte sich bestätigend. »Abgesehen von Menschen beherbergt Naboo außerdem eine haarlose amphibische Spezies, die als Gungans bekannt ist. Möglicherweise dort uransässig, möglicherweise auch nicht, aber in jedem Fall nicht in der Position, den Planeten bei galaktischen Angelegenheiten zu vertreten, was das betrifft.«
Plagueis, der mit dem Rücken zu dem malerischen Ausblick jenseits der Fensterwand saß, studierte das Holobild von Veruna. Normalerweise verabscheute er Politiker wegen ihrer Überheblichkeit und ihrem Irrglauben, dass Reichtum und Einfluss wahre Macht darstellen. Doch Politiker waren ein notwendiges Übel, und wenn schon nichts sonst, so brannte Veruna förmlich vor Gier und Ehrgeiz, was bedeutete, dass man ihn, falls nötig, manipulieren konnte.
Die Ausflüge nach Lianna, Saleucami und Abraxin waren ihm noch immer frisch im Gedächtnis. Auf einer philosophischen Ebene verstand er, warum die Generationen von Sith-Lords vor ihm Schüler ausgebildet hatten, an die sie ihr Wissen um die dunkle Seite der Macht in der Erwartung weitergegeben hatten, letztlich mit ihnen um die Vormachtstellung zu kämpfen. Doch jetzt, wo sich der Große Plan seinem Höhepunkt näherte, ergab es keinen Sinn, Wesen von ebenbürtiger Kraft herauszufordern oder zu töten, sofern sie keine Bedrohung für Plagueis’ persönliches Schicksal waren. Entweder würde die Ahnenreihe der Sith von ihm fortgesetzt werden – oder überhaupt nicht. Deshalb hatte er eher Bedarf an einem Partner als an einem Untergebenen. Er brauchte einen Vasallen, der ihm dabei half, die letzten Phasen des Vorhabens in die Tat umzusetzen. Er hegte schon lange den Glauben, dass die Dunkle Seite ihm diesen Jemand schicken würde, wenn die Zeit dafür reif war.
Plagueis hatte nicht erwartet, seine Aufmerksamkeit schon so
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