Star Wars™ Darth Plagueis
zu intensiv?«
»Man schmeckt kaum einen Hauch davon.«
Die dunkelhaarige menschliche Schönheit mit den großen blauen Augen gehörte zum eriduanischen Konsulat auf Malastare – dem Gastgeber der Gala, auf der die Dug-Gewinner des Vinta Harvest Classic gefeiert wurden.
»Seid Ihr geschäftlich oder zum Vergnügen auf Malastare?«
»Wie der Zufall so will, trifft beides zu«, sagte Palpatine, der sich die Lippen mit einer Serviette abtupfte. »Kinman Doriana und ich gehören zur Gruppe von Senator Kim.« Er wies auf den glatt rasierten, schon etwas kahl werdenden jungen Mann auf dem Stuhl nebenan.
»Sehr erfreut«, sagte die Frau.
Doriana lächelte breit. »Was Ihr nicht sagt.«
Sein Blick schweifte über den Nachbartisch, wo Vidar Kim mit Vertretern des Gran-Protektorats und Politikern von den nahe gelegenen Planeten Sullust, Darkknell und Sluis Van zusammensaß.
»Ist Senator Kim der Große da mit dem drolligen Bart?«
»Nein, der mit den drei Augenstielen«, sagte Doriana.
Die Frau blinzelte, ehe sie in sein Lachen einstimmte. »Eine Freundin von mir hat sich vorhin nach Senator Kim erkundigt. Ist er verheiratet?«
»Schon seit vielen Jahren, und das glücklich«, erklärte Palpatine ihr.
»Und Ihr?«, fragte sie, während sie sich ihm wieder zuwandte.
»Für derlei bin ich zu häufig auf Reisen.«
Sie musterte ihn über den Rand ihres Weinglases hinweg. »Verheiratet mit der Politik, was?«
»Mit der Arbeit«, erwiderte er.
»Auf die Arbeit!«, sagte Doriana und hob sein Glas zum Toast.
Palpatine, gerade achtundzwanzig, trug sein rötliches Haar – in der Tradition der Naboo-Staatsmänner – lang und war makellos gekleidet. Viele, die dem Botschafter persönlich begegneten, beschrieben ihn als wortgewandten, charismatischen jungen Mann von kultiviertem Geschmack und leiser Stärke. Ein guter Zuhörer, gelassen, politisch aufgeweckt, erstaunlich gut informiert für jemanden, der erst seit sieben Jahren mit von der Partie war. Ein Patrizier in einer Zeit, in der nur wenige Anspruch auf diesen Titel erheben konnten, und dazu bestimmt, es weit zu bringen. Dank seiner Position als Sonderbotschafter von Naboo viel herumgekommen, jedoch auch angesichts des Umstands, dass er der einzig überlebende Erbe der Besitztümer des Hauses Palpatine war. Es hatte lange gedauert, bis er sich von der Tragödie erholt hatte, die seine Familie vor mehr als einem Jahrzehnt heimgesucht hatte, doch die Tatsache, dass er mit siebzehn zur Waise geworden war, hatte ihn in gewisser Hinsicht zu einem Einzelgänger werden lassen. Ein Mann, dessen Neigung, regelmäßig die Einsamkeit zu suchen, auf eine verborgene Seite seiner Persönlichkeit hinwies.
»Sagt mir, Botschafter«, fragte sie, als sie ihr Glas abstellte, »seid Ihr einer dieser Männer, die eine Freundin in jedem Raumhafen haben?«
»Ich bin stets darauf erpicht, mir Freunde zu machen«, antwortete Palpatine mit tiefer, monotoner Stimme, die ihr unvermittelt Farbe ins Gesicht trieb. »Was das betrifft, ähneln wir uns.«
Sie nahm ihre glänzende Unterlippe zwischen die Zähne und griff erneut nach dem Weinglas. »Ihr seid doch nicht etwa ein Jedi-Gedankenleser, getarnt durch Botschaftergewänder?«
»Alles andere als das.«
»Ich habe mich schon oft gefragt, ob die Jedi heimlich Beziehungen haben«, sagte sie in verschwörerischem Ton. »Ob sie sich quer durch die Galaxis flirten und die Macht einsetzen, um Unschuldige zu verführen?«
»Nicht dass ich wüsste, aber das bezweifle ich wirklich«, sagte Palpatine.
Sie sah ihn auf berechnende Weise an und hob die Hand, um sein Kinn mit ihrem manikürten Zeigefinger zu liebkosen. »Auf Eriadu glauben einige, dass ein Kinngrübchen – ein gespaltenes Kinn – jemanden verrät, den die Macht weggestoßen hat.«
»Typisch für mich«, sagte er mit gespieltem Ernst.
»Typisch für Euch, in der Tat«, sagte sie und schob ihm über den Tisch hinweg eine Visitenkarte zu. »Ich habe Hostessenpflichten wahrzunehmen, Botschafter. Ab Mitternacht bin ich allerdings verfügbar.«
Palpatine und Doriana verfolgten, wie sie sich vom Tisch entfernte. In den hochhackigen Schuhen wirkten ihre Schritte ein wenig staksig.
»Gut gespielt«, sagte Doriana. »Ich hätte mir fast Notizen gemacht.«
Palpatine schob ihm die Visitenkarte hin. »Eine Gabe.«
»Wann habt Ihr die erlangt?« Doriana schüttelte den Kopf. »Danke, aber so verzweifelt bin ich nicht. Noch nicht, jedenfalls.«
Die beiden lachten. Dorianas einnehmendes
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