Star Wars™ Darth Plagueis
entgehen, dass er unterminiert wurde.
Pax Teem schickte sich gerade an, das Wort zu ergreifen, als ein Gran-Bote an den Tisch trat, in den Privatsphärenschirm.
»Senator Kim, wir empfangen eine dringende Übertragung von Naboo.«
Während Kim sich entschuldigte, öffnete sich Palpatine der Macht. Die Gespräche am Tisch traten in den Hintergrund, und die physischen Gestalten von Pax Teem und den anderen verschwammen – mehr wie vage Schemen züngelnder Energie. Er verharrte reglos, als ihn ein beunruhigendes Echo erreichte. Als Kim schließlich aschfahl an den Tisch zurückkehrte, war Palpatine bereits von seinem Stuhl aufgesprungen und eilte auf ihn zu.
»Was ist los? Was ist geschehen?«
Kim starrte ihn an, so abwesend, als befände er sich auf einer anderen Welt. »Sie sind tot. Alle. Meine Frau, meine Söhne …« Dann sackte er schluchzend an Palpatines Schulter zusammen.
Die Beisetzung der Kim-Familie bot all das, worauf bei den Palpatines verzichtet worden war. Um die Tradition zu wahren, waren die Leichen von Kims Frau, seinen zwei Söhnen sowie die des Piloten und des Kopiloten des Schiffs von der Absturzstelle an der Küste unweit von Kaadara nach Theed gebracht und im Bestattungstempel eingeäschert worden. Vom Tempel aus bewegte sich eine lange, mehrere Hundert Teilnehmer starke Prozession mit König Tapalo und seinen wichtigsten Ratgebern an der Spitze zu Fuß zum Livet-Turm, wo sich alle für einen Moment um die Ewige Flamme versammelten. Sie sinnierten über die Vergänglichkeit und darüber, wie wichtig es war, ein harmonisches Leben zu führen. Mit feierlicher Präzision begaben sie sich zum Ufer des Flusses Solleu, wo der gramgebeugte Senator die Asche verstreute und seinen Tränen vor aller Augen freien Lauf ließ, als die Strömung die Überreste seiner Liebsten über den Virdugo-Fall ins Tiefland weiter unten trug.
Nach der Zeremonie versammelten sich die Trauergäste, um Vidar Kim ihr Beileid auszusprechen, der eine dunkelgrüne Robe über einer schwarzen Tunika trug. Als Palpatine an der Reihe war, umarmten sich die beiden Männer.
»Jetzt gibt es für unsere Familie bloß noch eine Hoffnung, Palpatine, bloß noch eine Hoffnung.« Kims Augen waren rot gerändert und voller Tränen. »Ronhar.«
Palpatine presste unbestimmt die Lippen zusammen. »Er ist ein Jedi-Ritter, Vidar. Der Orden ist seine Familie.«
Kim war beharrlich. »Ich brauche ihn mehr als der Orden. Nur er kann die Ahnenlinie Kim fortführen – so, wie Ihr eines Tages die Ahnenlinie des Hauses Palpatine fortführen werdet.«
Palpatine sagte nichts dazu.
Da sämtlicher Fahrzeugverkehr aus den schmalen Straßen von Theed verbannt worden war, wirkte die Stadt beinahe wie ein Jahrzehnt zuvor, bevor antiquierte Gesetze außer Kraft gesetzt und der Wohlstand seinen zweifelhaften Zauber gewirkt hatte, bevor Flash-Gleiter und R2-Astromechdroiden alltäglich wurden und vom Kern her kurzlebige Trends und modischer Schnickschnack – in puncto Kleidung, Transportmittel und Nahrung – auf den Planeten schwappten.
Die Morde an Cosinga und den anderen hatten Palpatine zu einem ebenso freien wie reichen Mann gemacht. Obgleich von zahlreichen Beamten verhört, war er letzten Endes freigesprochen worden. Man hatte ihm seine Geschichte, sein Alibi, abgekauft. Einige der einflussreichen Adligen argwöhnten zwar, dass Palpatine vertrauliche Informationen an Damask Holdings weitergegeben hatte, um sicherzustellen, dass Bon Tapalo die Regentenwahl gewann, doch die meisten Naboo waren ihm mit Mitgefühl und Unterstützung begegnet. Nachdem Tapalo den Thron bestiegen hatte, hatte Palpatine das Anwesen im Seenland verkauft und sich ein Apartment in Theed genommen, das er mit Kunstwerken aus fremden Systemen ausstaffiert hatte, die von Welten des Kerns und des Mittleren Rands ihren Weg nach Naboo gefunden hatten. In den ersten Jahren als Schüler von Darth Plagueis blieb er wie vorgeschrieben im öffentlichen Dienst, anschließend verpflichtete er sich fünf Jahre lang dem Abgeordnetenlehrprogramm, bevor er nach Tapalos Wiederwahl zum Botschafter ernannt wurde.
Palpatine nahm an, dass er mit etwas Lobbyarbeit eine prestigeträchtigere Position hätte bekommen können, doch damit wäre er Gefahr gelaufen, Plagueis zu untergraben. Gleichermaßen wichtig war, dass ein hochrangiger Posten unter Umständen seine Möglichkeiten beeinträchtigt hätte, sich auf abgelegenen Welten mit seinem Sith-Meister zu treffen, wo sie zusammen gesehen werden
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