Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
sagen, und hielt dann inne.
»Was gibt es?«
»Falls ich so kühn sein darf … Wie sehen Eure Pläne bezüglich der Jedi-Königin aus?«, fragte er. »Sollte das nicht unser nächster Schritt sein? Unser erster Versuch, Tenel Ka zu ermorden, war nicht von Erfolg gekrönt, das stimmt, aber wir sind jetzt dichter davor, die wahre Identität dieser Frau zu ergründen, als seinerzeit. Vielleicht sollten wir einfach damit weitermachen …«
»Nein.« Das war eine knappe, entschlossene, beinahe missmutige Antwort, die keine Widerworte duldete. »Dieses Bestreben gehört der Vergangenheit an. Das war Sarasu Taalons Hirngespinst, seine Furcht, die uns jetzt nicht zu beschäftigen braucht.«
Khai wusste, dass sie ihm gerade seinen Platz gewiesen hatte, doch irgendein Instinkt verleitete ihn dazu zu protestieren. »Aber eine Jedi-Königin würde doch gewiss …«
»Gerade eben habt Ihr dem Vergessenen Stamm vorgeworfen, in zu kleinen Dimensionen zu denken«, sagte Abeloth scharf. »Ihr lauft Gefahr, in diese Art des Denkens zurückzufallen, Khai. Diese Denkart mag einfach, bequem und vertraut für Euch sein, bringt Euch jedoch nicht das ein, wonach Ihr strebt. Wenn meine Pläne schließlich Früchte tragen, wird eine Jedi-Königin, so es sie tatsächlich gibt und sie dann noch am Leben ist, verglichen mit der Macht und Größe, die ich dann besitze, nichts weiter als ein kleines, summendes Insekt sein.«
Khais Herz setzte einen Schlag lang aus. Er konnte beinahe fühlen, wie sich sein Bewusstsein öffnete. Plötzliche Freude, Angst und Ehrfurcht spülten über ihn hinweg, und er spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Wie unaussprechlich dreist er und die anderen Sith gewesen waren zu glauben, Abeloth »zähmen« und brechen zu können. Wenn sie diese mächtige Jedi-Königin, die Taalon so unerbittlich vernichten wollte, als nichts weiter als ein summendes Insekt betrachtete, wofür hatte sie dann die Sith gehalten? Oder ihn? Sie konnte ihn mit einem einzigen Gedanken töten, und dennoch brauchte sie sie … wollte, dass sie … dass er … an ihrem unvermeidlichen Triumph teilhatte.
Und ihm wurde bewusst, dass dieser Triumph unvermeidlich war. Überwältigt von dieser Erkenntnis, ließ er sich schwer auf das Bett fallen und zügelte mit einiger Mühe seine Emotionen. Ihm war klar, dass sie genau wusste, was er empfand. Dennoch beschloss sie, die Unterhaltung höflich fortzusetzen, als sei ihm diese Erkenntnis nie gekommen.
»Abgesehen davon habe ich nicht die Absicht, auch nur das geringste Risiko einzugehen, dass meine Pläne publik werden. Falls der Versuch, Tenel Ka zu töten, zu mir zurückverfolgt werden kann, könnte das meiner Effektivität hinderlich sein. Nein, diese Angst ist zusammen mit Taalon gestorben. Es gibt ein größeres Schicksal, ein wahreres. Die Sith werden herrschen, Gavar Khai, das versichere ich Euch. Aber Ihr werdet an meiner Seite herrschen.«
AN BORD VON SCHIFF
Abeloth saß zusammengekauert im Innern von Schiff . Sie hatte weder Khai noch irgendjemandem sonst gegenüber erkennen lassen, wie schwer sie bei dem Angriff auf Kesh verletzt worden war. Vol war beinahe so stark wie Skywalker, kombiniert mit großer Erfahrung, und es war eine verheerende Auseinandersetzung gewesen.
Allerdings hatte sie ihn ebenfalls verwundet, ihn beinahe getötet, und sie hatte seine kostbare Stadt vernichtet, hatte ihren Ärger und ihren Zorn entfesselt, um den Ort ihrer Schande dem Erdboden gleichzumachen.
Letzten Endes jedoch würde sie sich wieder erholen. Und diese Erfahrung würde sie stärker machen. In der Zwischenzeit würde sie alles absorbieren und so viel lernen, wie sie konnte.
Abeloth hatte Schiffs Inneres in eine kreisrund umlaufende Bildschirmwand verwandelt und bat ihn, ihr Nachrichtenvids von allen Planeten zu zeigen, die ihm in den Sinn kamen. So sah sich Abeloth Dutzende Berichte gleichzeitig an. Sie erfuhr von Sklavenaufständen, von Morden, von Putschen. Sie erfuhr von Kriegen, Staatsverträgen und Naturkatastrophen. Sie wollte alles über diese Galaxis wissen, was sie nur konnte, damit sie sie beherrschen und ihrem Willen unterwerfen konnte, sobald sie wieder genesen war.
Sie verspürte einen Anflug von Belustigung, als sie sich die Berichte über die Fontäne der Uralten ansah, da sie es besser wusste, was sich auf Klatooine zugetragen hatte. Sie verfolgte teilnahmslos das Grauen, das ein Tsunami auf einer Welt angerichtet hatte, auf dem ein ganzes Viertel der
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