Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
Sith-Schwerter, die die Stufen des Tempels herunterstiegen. Ihre aktivierten Lichtschwerter badeten die grinsenden Gesichter in einem finsteren roten Schein. An ihrer Spitze ging ein Mann, von dem Luke gehofft hatte, ihn niemals wiederzusehen – Gavar Khai.
Ben wirbelte zu Vestara herum und schaltete mit derselben Bewegung sein eigenes Lichtschwert ein. Er hatte keine Ahnung, wie sie das bewerkstelligt hatte, aber irgendwie musste es ihr gelungen sein, sich mit ihrem Vater in Verbindung zu setzen. Er hätte niemals …
Vestaras Lichtschwert war genauso aktiviert wie das von Luke und Jaina. Doch Gavar Khais wunderschöne und verräterische Tochter sah nicht Ben an oder Luke. Sie sah ihren Vater an, ihre Augen geweitet und das Gesicht blass vor Überraschung und … Furcht?
Auch Gavar Khais Blick ruhte auf ihr, seine Augen zu wütenden Schlitzen zusammengekniffen.
»Du bist so berechenbar«, sagte Luke. »Bei deinen künftigen Infiltrationsmissionen solltest du mal versuchen, Verrat und echte Vertrauenswürdigkeit miteinander zu kombinieren.« Lukes Augen waren auf die Sith gerichtet. Er hatte Vestaras Reaktion nicht gesehen, hatte sie möglicherweise nicht einmal gespürt.
»Dad …«, begann Ben.
»Ich habe nichts damit zu tun«, sagte Vestara. Jetzt fühlte allem Anschein nach auch Luke ihr Entsetzen, da er ihr einen raschen Blick zuwarf, noch immer gegen einen Angriff gewappnet. Neben ihm bebte Jaina, ihre dunklen Augenbrauen konzentriert zusammengezogen, wie eine an der Leine liegende Kreatur, die nur darauf wartete, den Tempel mit Sith-Überresten zu dekorieren.
»Meine beschämend beeinflussbare Tochter sagt die Wahrheit«, erklärte Khai. »So viel Potenzial und eine solche Enttäuschung. Deine Mutter ist tot, Vestara.«
Die unleugbare, mächtige Wucht dieser wahren Worte traf Ben wie ein Schlag. Vestara keuchte. »Was?« Dann, mit dämmerndem Entsetzen: »Hast … Hast du sie getötet?«
»Nein, aber ich habe auch nicht verhindert, dass sie umkommt«, sagte Khai. »Ich werde noch mal von vorn anfangen. Eine neue Frau, ein neues Kind. Beides ist leicht zu ersetzen.« Vestara, die ihre Emotionen für gewöhnlich meisterhaft unter Kontrolle hatte, zuckte ein bisschen zusammen, als sei sie geohrfeigt worden. »Holt sie euch!« Bevor Ben es auch nur registrierte, war Khai mit einem Machtsprung die Treppe herab und stürmte vor – auf Vestara zu.
Ben näherte sich Khai, spürte dann aber, dass er selbst angegriffen wurde. Im letzten Moment schoss er mit einem Machtsprung in die Höhe, vollführte einen Salto und trat mit beiden Füßen zu. Ein Stiefel traf mit einem befriedigenden Knirschen das Gesicht eines Sith. Der andere Sith duckte sich im letzten Augenblick. Ben hörte das Zischen eines heransausenden Lichtschwerts und riss den Fuß gerade rechtzeitig nach oben, um zu verhindern, dass er abgetrennt wurde, doch die Bewegung zwang ihn dazu, unbeholfen zu landen. Er schlug mit halb gedrehtem Körper auf die Steinplatten und versuchte, sich aus dem Weg zu rollen, als das Lichtschwert herniederzuckte. Er war einen halben Lidschlag zu langsam, und es zischte, als die rote Klinge seine Schulter versengte.
Ohne auf den Schmerz zu achten, sprang Ben in die Höhe, kam wieder auf die Füße und kauerte sich hin, als sich drei Schwerter auf ihn stürzten. Ihre Machtauren loderten vor Zuversicht. Ben lächelte bei sich. Er parierte die beiden Klingen mit seinem Lichtschwert, das er mit einer Hand fest umklammert hielt, und wechselte rasch zwischen den beiden Gegnern hin und her. Mit der anderen Hand schleuderte er den dritten mit einem Machtwurf in die Luft. Wachsam und aufmerksam dirigierte er den fliegenden Sith zielsicher auf Gavar Khai zu, der mit solcher Wucht auf seinen Nachwuchs eindrosch, dass ihre Klingen zu einem einzigen verschwommenen Schemen verschmolzen.
Ben wurde mit einem Grunzen von Khai belohnt, bevor er seine volle Aufmerksamkeit wieder den verbliebenen beiden Schwertern zuwenden musste. Sein Blick wanderte hastig zwischen den beiden hin und her, die ihn im Auge behielten, als er die Macht einsetzte, um eine Steinplatte zu lösen und sie mit einem grässlich endgültigen Krachen auf den Schädel des linken Sith herabsausen zu lassen. Der Sith stürzte zu Boden, sein Kopf eine blutige Masse, und Ben verstand langsam, als er sich dem Letzten zuwandte.
Luke und Jaina kämpften Rücken an Rücken. Die Sith, die sie attackierten, hatten zwei Vorteile. Da war zum einen der Umstand, dass sie den
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