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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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duckte sich unter das zerschmetterte Sichtfenster.
    Lichter, die draußen aufflammten, warfen lange Schatten auf die geschwungenen Wände. Iliana stieß Jaye heftig zu Boden und hastete vorwärts, um sich zu Hilts zu gesellen. Die beiden spähten vorsichtig hinaus, während Gestalten mit Glühstäben den Tempel betraten.
    Der Verwalter zählte acht Neuankömmlinge, die er sehen konnte, doch er konnte auch noch die Stimmen von anderen vernehmen. Einige davon erkannte er sofort. Da war der kahlköpfige, kräftige Korsin Bentado, zwar noch als Anführer der Korsiniten zu erkennen, aber von den Gewaltausbrüchen der vergangenen Woche schwer gezeichnet. Irgendwie hatte er seine linke Hand verloren. Drei andere Gestalten trugen die einst leuchtenden Tuniken des Goldenen Schicksals, jener Fraktion, die besessen von der stellaren Herkunft des Stammes war. Ihre protzigen Uniformen hatten ihren Glanz vollständig eingebüßt. Und noch einer kam ihm vertraut vor. »Ich kenne diesen Mann«, flüsterte Hilts Iliana zu und wies auf einen jungen, blonden Krieger. Edell Vrai war einer der wenigen regelmäßigen Museumsbesucher gewesen, ebenso fasziniert von der Architektur der Korsin-Ära wie auch von den Legenden über die Omen – ein Thema, über das er ewig reden konnte. Eigentlich hätte Hilts erwartet, dass Edell begeistert sein würde, das Raumschiff seiner Träume endlich zu Gesicht zu bekommen. Stattdessen jedoch stellte der Mann dort draußen eine mürrische Miene zur Schau.
    »Das macht mich krank«, hallten Edells Worte bis zu Hilts. »Dieses … dieses Ding ist nichts weiter als ein Transportmittel für Sachgüter !«
    Der Verwalter wäre beinahe aufgesprungen, als er dies hörte, doch Iliana zog ihn wieder nach unten. Gemeinsam lauschten sie, wie Edell und seine Begleiter – darunter einige von anderen Fraktionen – voller Verachtung über das beschädigte Raumschiff sprachen.
    »Ein Transportmittel für Ungeziefer , meinst du«, sagte ein anderer.
    »Mit diesem Schiff begann die Einkerkerung unseres Volkes auf diesem Planeten«, fügte Bentado hinzu. »Es ist tatsächlich ein Omen – allerdings eines der Verzweiflung.«
    »Du hast recht«, meinte Edell mit schallenden Worten. »Wir müssen es zerstören.«
    Hilts und Iliana sahen einander fassungslos an. Draußen ertönten stürmische Rufe der Zustimmung, von Leuten, die sich bislang noch nie auf irgendetwas einigen konnten.
    »So soll es sein«, dröhnte Bentados tiefe Stimme. »Ein letzter, kühner Schlag. Unser Volk wird enden – doch dabei wird es seine hasserfüllte Faust gegen das Schicksal recken.«
    »Ich weiß, wie wir es bewerkstelligen können«, entgegnete Edell. »Ein letzter Akt der Kooperation. Es wird uns gelingen.«
    Hilts fühlte sich elend, als er die Tritte der Stiefel draußen auf dem Boden vernahm, die auf den Ausgang zustampften. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass die Neuankömmlinge versuchen würden, an Bord der Omen zu gehen, so, wie sie es auch getan hatten. Doch das hier war etwas anderes. Hatte die galoppierend nahende Selbstvernichtung denn allen den Verstand geraubt? Ja, dachte er. Ja, hat es.
    »Etwas von dieser Größe können sie nicht zerstören«, meinte Iliana. Ihre Stimme klang kratzig, als sie sich auf der Brücke umsah. »Es ist kein Sprengstoff mehr übrig. Was wollen sie tun? Mit ihren Lichtschwertern darauf einstechen?«
    Hilts vermochte es nicht zu sagen – doch er wusste, dass es besser war, Edell nicht zu unterschätzen. »Er wird schon eine Möglichkeit finden«, sagte er, stand auf und packte sie am Arm. »Schnell! Wir müssen finden, was Korsin hier deponiert hat, bevor es zu spät dafür ist!«

3. Kapitel
    Als er durch das schmale Fenster der Kuppel spähte, wurde Hilts klar, dass Edell dieser Plan schon seit einer ganzen Weile durch den Kopf gehen musste. Die kunstvolle Kuppel oben auf dem Dach des Tempels bot einen freien Blick auf den Haupthof. Von hier aus hatte Hilts gespannt das ganze Geschehen verfolgt.
    Obgleich die Sonne bereits über dem ausgedehnten westlichen Ozean unterging, hatte der Arbeitstag der Sith-Krieger gerade erst begonnen. Mindestens dreißig waren zugegen, einige in der Kleidung ihrer jeweiligen Fraktionen, für andere gehörten diese bereits der Vergangenheit an. Viele waren eingetroffen, während Hilts und seine beiden Begleiter auf die Gelegenheit gewartet hatten, die Omen unbemerkt verlassen zu können, und jetzt waren alle mit einem gewaltigen Bauprojekt beschäftigt – oder

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