Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
– man kann sie durch das Fleisch hindurch sehen. Außerdem …« Sie hielt einen Moment lang inne und dachte an ihren Bruder, ehe sie weitersprach: »Außerdem neigen Süchtige zu unkontrollierten Wutanfällen.«
»Wie den, den Toro in dem Restaurant hatte«, sagte Mander leise. »Nichtsdestoweniger könnte ihm das Zeug als Gift verabreicht worden sein.«
Reen erschauderte und schüttelte den Kopf. »Er wurde nicht damit vergiftet. Es war eine Überdosis .«
Mander blinzelte. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Toro wissentlich eine gefährliche Droge nahm. Doch bevor er irgendetwas dazu sagen konnte, fuhr Reen fort.
»Die Wut ist ein Symptom von Dauerkonsum, ebenso wie das Verdunkeln der Blutgefäße. In den letzten paar Holos, die ich von Toro bekommen habe … war er zornig, aufgebracht. Er nahm den Jedi übel, dass sie ihn mitten ins Nirgendwo geschickt hatten. Er hatte das Gefühl, als würden ihn seine Kontaktleute zum Narren halten. Er klang verbittert, frustriert. Das sah ihm so gar nicht ähnlich. Damals habe ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht, aber dann begegnete ich auf Keyorin zufällig einem gemeinsamen Freund, einem anderen Pantoraner. Dieser Freund meinte, dass Toro kränklich ausgesehen habe, als er ihn das letzte Mal sah, und wütend wurde, als er ihn darauf ansprach.«
»Kränklich«, sagte Mander. Es war eine Feststellung, keine Frage.
Reen wandte den Blick von Mander ab. »Er sagte, dass sich Toros Venen dunkel unter seiner Haut abzeichneten.«
»Dann glauben Sie, dass er da bereits abhängig war«, schloss Mander. Seine Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an, so wenig Luft bekam er. Es war eine Sache, wenn der junge Toro einem vorübergehenden Wutanfall nachgegeben hatte. Doch falls er tatsächlich die ganze Zeit über Drogen genommen hatte, ohne dass jemand davon wusste, war das etwas vollkommen anderes. Nein, korrigierte er sich. Ohne dass Mander oder der Jedi-Orden davon wussten. Toros Schwester wusste darüber Bescheid, oder zumindest hegte sie diesbezüglich einen Verdacht.
»Ich bin hierhergekommen, um ihn damit zu konfrontieren, um rauszufinden, ob er in Ordnung ist«, sagte sie mit einer Geste der Frustration. »Wir standen uns … nicht sonderlich nah. Ich brach in den Weltraum auf, bevor er sich dazu entschloss, sich euch Jedi anzuschließen. Aber er gehörte zur Familie, und deshalb habe ich mich um ihn gesorgt.«
»Und Sie kamen hierher und erfuhren, dass er tot ist«, sagte Mander, in der Hoffnung, dass seine Stimme verbarg, was er im Innern empfand.
»Und dass noch ein anderer Jedi hier ist, der sich nach ihm erkundigt hat«, sagte Reen. »Ich wusste nicht, ob Ihr mit ihm zusammengearbeitet habt oder ebenfalls nach ihm suchtet oder …« Sie ließ ihre Worte verklingen.
»Sie wussten nicht, ob ich derjenige bin, der ihm das Tempest verabreicht hat«, sagte Mander rundheraus.
Reen nickte. Ihr Mund war ein schmaler Strich.
Mander erklärte: »Ihr Bruder hielt sich auf Geheiß des Jedi-Ordens auf Makem Te auf. Das stimmt. Allerdings hatte sein Auftrag nicht das Geringste mit Spice zu tun, ganz gleich, in welcher Form.«
»Er wollte sich in dem Restaurant mit jemandem treffen«, sagte die Pantoranerin.
»Vermutlich mit jemandem, der mit seiner Mission zu tun hatte«, pflichtete Mander bei.
»Oder möglicherweise mit seiner Quelle für die Drogen«, sagte Reen.
Mander seufzte. »Jedwede Hinweise darauf, die es vielleicht in diesem Lagerhaus gab, sind jetzt dahin. Allerdings gelingt es uns vermutlich, den Bomu-Clan aufzuspüren. Auf Makem Te gibt es nicht besonders viele Rodianer.«
»Der Bomu-Clan ist nur ein kleiner Fisch«, sagte Reen. »Seine Mitglieder sind über Dutzende Welten wie diese hier verstreut. Sie arbeiten für so ziemlich jeden, der sie bezahlt. Das sind bestenfalls Mittelsleute.«
Mander entgegnete: »Trotzdem sind sie unsere beste Chance, um rauszufinden, woher diese Droge, dieses Tempest, kommt.«
Reen dachte einen Moment lang nach. »Der Clan ist ziemlich groß und bietet überall im Quadranten seine Dienste an. Ihre Masche variiert von Planet zu Planet, und manchmal arbeiten unterschiedliche Teile des Clans für rivalisierende Verbrecherbosse. Das, was sie alle zusammenhält, ist Rache. Wenn man einen von ihnen erledigt, hängt einem in null Komma nichts der gesamte Clan an den Hacken.«
»Dann darf ich nicht vergessen, sie der Liste der Feinde hinzuzufügen, die die Jedi haben«, entgegnete Mander sarkastisch.
Die
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