Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
Unterhaltung stockte, als der Kellner, ein schwerfälliger Swokes Swokes, ihr Essen servierte. Außerdem stellte er drei kleine Eisenbecher auf den Tisch, in denen etwas blubberte, von dem Mander hoffte, dass es sich dabei um einen Aufguss ansionianischen Tees handelte oder zumindest um das Makem-Te-Äquivalent davon.
Sobald der Kellner weg war, fiel Mander auf, dass der Beutel mit den Tempest-Kristallen verschwunden war. Er sah Reen durchdringend an, die in ihren Becher starrte, als läge die Zukunft darin verborgen. Dann schaute er den Bothaner an, der schelmisch grinste und in seine Weste griff, um den Umschlag daraus hervorzuziehen und ihn Mander zu reichen. Der Jedi verstaute den Umschlag in einer Tasche seines eigenen Gewands. »Ja, wir sollten solche Sachen wirklich nicht einfach offen rumliegen lassen. Und danke dafür, dass Sie uns beiden vorhin geholfen haben, mit heiler Haut aus dieser Lagerhalle zu entkommen.«
Der Bothaner hob beide Hände, als wollte er sagen: Was hätte ich sonst tun sollen?
Reen schaute auf und sagte: »Tut mir leid, ich habe euch einander noch gar nicht vorgestellt. Eddey Be’ray hier ist einer der besten Mechaniker in diesem Teil des Weltalls. Er kann so ziemlich alles kurzschließen, vom Flitzer bis zum Schlachtkreuzer.«
»Oder einen manuellen Lastenheber«, setzte Mander hinzu. »Spricht er?«
»Nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt«, entgegnete der Bothaner mit tiefer Stimme und gebildetem Kernwelten-Akzent. Unwillkürlich blinzelte Mander überrascht. Das war nicht die Stimme, die er aus der pelzigen Schnauze eines Bothaners erwartet hatte.
»Eddey glaubt, dass die Leute quasi vergessen, dass man da ist, wenn man nicht viel sagt, und sich dann verplappern«, erklärte Reen. »Sobald er Vertrauen zu einem fasst, wird er geradezu geschwätzig.«
Wieder versteifte sich der Bothaner auf Gesten, hob beide Hände zu einem drolligen Schulterzucken und wandte sich seinem Kraytsteak zu.
Mander nickte. Die Informationsbeschaffungsfähigkeiten der Bothaner waren legendär. Er richtete das Wort wieder an Reen. »Was können Sie mir über die Tempest-Droge selbst sagen?«
»Nicht viel«, entgegnete Reen. »Sie tauchte vor weniger als einem Jahr auf, und mit einem Mal findet man sie überall. Zuerst war es wie bei jeder anderen Art von Spice – das Zeug wurde für medizinische und, ähm, Entspannungszwecke eingesetzt.«
Mander bedeutete ihr mit einem Nicken fortzufahren.
»Tempest ist eine von den wirklich üblen Varianten«, erklärte Reen, die jetzt ihre Stimme senkte und sich nach vorn beugte. »Es macht extrem süchtig, und Langzeitkonsumenten werden unübersehbar davon gezeichnet. Wie die meisten Spicesorten sorgt es dafür, dass sich der Konsument gut fühlt, doch das fordert seinen Preis.« Sie hielt einen Moment lang inne und fügte dann hinzu: »Eine Frage muss ich loswerden. Die Jedi, bei ihren Studien, greifen sie dabei zurück auf …?«
Die Frage überraschte Mander Zuma. Er schürzte die Lippen und sagte: »Nein.« Wieder machte sich Schweigen zwischen ihnen breit, und er setzte nach: »Einige Spicesorten sorgen zwar für einen Schub in puncto Telepathie oder Empathie, jedoch stets auf Kosten der Kontrolle. Kein Jedi würde im Umgang mit der Macht ernsthaft auf Spice zurückgreifen.« Wieder Schweigen, und selbst Eddey hatte aufgehört zu essen. Reens Blick war unfokussiert, und ihre Gedanken drehten sich um eine jetzt ferne Erinnerung. Der Jedi konnte sich gut vorstellen, woran sie dachte. Mander fügte hinzu: »Das mit Ihrem Bruder tut mir sehr leid.«
»Noch bevor ich hierherkam«, sagte sie, »wusste ich, dass ich ihn verloren hatte. Ich hatte ihn an seine Träume verloren. Ich hatte ihn an die Jedi verloren. Und ich hatte ihn an das Spice verloren.«
»Toros Mission auf Makem Te hatte nicht das Geringste mit Spice zu tun«, wiederholte Mander. »Er war hier, um Verhandlungen wegen einer Reihe von Raumkoordinaten zu führen. Ich habe keine Ahnung, wie oder warum er mit dem Tempest in Berührung gekommen ist. Trotzdem tut es mir leid .«
Sie sah dem Jedi in seine unerschütterlichen Augen. »Ich glaube Euch«, sagte Reen nach einem Moment und ging wieder dazu über, in ihrem Steak herumzustochern. Dann schaute sie auf. »Tut mir leid, dass ich auf Euch geschossen habe.«
»Da waren Sie nicht die Erste«, sagte Mander. Die drei aßen schweigend.
Nach einigen Sekunden sagte Reen: »Und wohin führt uns das alles?«
Mander unterdrückte ein
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