Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
Er hob seine Tasche hoch und machte sich auf den Weg, um sich seiner Mannschaft an Bord der Ambition II anzuschließen.
»Das Schiff ist sauber«, sagte Reen, als sie aus dem Frachtraum zurückkam. Sie waren von Landefeld X -13 auf dem Raumhafen von Makem Te gestartet und steuerten jetzt auf den ersten Sprungpunkt zu, der im Navigationssystem programmiert war.
Reen warf sich einem frustrierten Knäuel gleich in den Kopilotensitz. Eddey saß an den Primärkontrollen, und Mander, der sich seine Magnabrille auf die Nase geklemmt hatte, brütete über den Sprungkalkulationen, um sich einen Reim auf das Programm zu machen. Damit hatte er bereits einen Großteil des Vortags zugebracht, wobei ihm klar geworden war, dass Reen recht gehabt hatte: Ungeachtet seines theoretischen Wissens über Weltraumnavigation waren die Komplexitäten, dieses Wissen in der Realität anzuwenden, eine echte Herausforderung. Reen meinte, die Daten sähen okay aus. Er würde einfach darauf vertrauen müssen, dass die Kalkulationen korrekt waren.
Reen fuhr fort: »Ich habe die Ladung, die Frachträume und sämtliche Stellen überprüft, an denen sich ein Geheimversteck befinden könnte. Aber da ist nichts – nur das, was sie behaupten. Das medizinische Spice ist Standardware, wenn auch, wie ich zugeben muss, von außergewöhnlicher Qualität. Nichts Illegales. Ich habe das gesamte Schiff mit einem Wanzenscanner gecheckt, ohne irgendwelche Peilsender oder Abhörgeräte zu entdecken. Dasselbe gilt für die Computer. Alles ist genau so, wie es sein sollte.«
»Freut mich, dass Sie zufrieden sind«, sagte Mander. Er nahm die Magnabrille ab, faltete sie zusammen und verstaute sie in der Brusttasche seines Gewandes, über seinem Herzen.
» Zufrieden ist das falsche Wort«, entgegnete die Pantoranerin und strich sich eine widerspenstige dunkle Haarsträhne aus den Augen. »Das sind Hutts. Hier muss einfach irgendetwas vorgehen, von dem sie uns nichts erzählt haben.«
»Wahrscheinlich gibt es sogar eine ganze Menge, das sie uns nicht erzählen«, sagte Mander. »So wie all die Dinge, über die sie uns erst im letzten Moment informiert haben.«
Reen sah hinüber zu Mander. »Und vielleicht ist da noch mehr.«
»Vielleicht«, sagte Eddey. »Bislang hat immerhin noch niemals jemand versucht, diese Koordinaten zu verwenden.«
Mander blinzelte und sah Reen an. Sie zuckte mit den Schultern und ging zur Station des Jedi hinüber, um auf den über den Bildschirm laufenden Code zu deuten. »Ich bin mir da nicht so sicher. Das meiste davon sieht aus, als sei es improvisiert. Reines Fliegen nach Gefühl und Intuition, nichts, wozu man für gewöhnlich einen Droiden oder einen Navibot bringen könnte. Dafür sind Droiden in ihren Gedankengängen einfach zu linear, zu eingeschränkt. Das hier sieht viel eher wie die Aufzeichnungen eines Raumfahrers aus, der sich selbst in Schwierigkeiten gebracht hat und am Ende schockiert und überrascht gleichermaßen war, die Sache überlebt zu haben. Allerdings habe ich die Zahlen dreimal überprüft. Es sollte funktionieren.«
»Und das Ganze wäre ein ausgesprochen aufwendiges Ränkespiel, wenn es nur darum ginge zu testen, ob die Koordinaten korrekt sind. Sie haben ihre eigenen Schiffe und Piloten, und stattdessen gaben sie uns dieses hier«, sagte Mander. »Lasst uns einfach davon ausgehen, dass das, was man uns gesagt hat, stimmt und diese Koordinaten uns nach Endregaad bringen werden.«
Reen rieb sich an der Stelle den Arm, wo die Impfnadel tief in ihr Fleisch gedrungen war. »Wo wir gerade von Vertrauen sprechen: Was wissen wir eigentlich über diese Seuche?«
Mander wies auf Vagos Datapad. »Bislang beschränkt sich die Endregaad-Seuche dank der Bemühungen der Korporationssektorverwaltung primär auf Endregaad selbst. Vor ungefähr drei Wochen ist bei Rudrig im Tion-Sternenhaufen ein Schmugglerschiff von dem Planeten aufgetaucht. Die Besatzung war zu entkräftet, um zu landen, weshalb die Behörden an Bord gingen und das Schiff beschlagnahmten. Die KSV sorgte umgehend dafür, dass Endregaad vom Rest der Galaxis abgeschottet wurde, und hat seitdem einen ihrer Dreadnaughts in der Umlaufbahn stationiert.«
»Sind anderswo sonst keine weiteren Fälle aufgetreten?«, fragte Reen.
»Diesem Bericht zufolge nicht. Allerdings ähneln die Symptome einigen anderen bekannten Krankheiten, die man sich auf öden, verstrahlten Welten einfangen kann«, merkte Mander an. »Zu diesen Symptomen gehören Fieber, Dehydration,
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