Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
bewahren? Es ist schon schlimm genug, dass wir uns Gedanken um den Jedi-Orden machen müssen. Ich will nicht, dass auch noch ein Hutt-Handelsclan seine Nase in unsere Angelegenheiten steckt.«
Die alte Rodianerin ruckte zurück, zischte missmutig und verschwand beinahe gänzlich aus dem holografischen Bild. Koax fragte sich, ob ihre Weigerung, den Bombenangriff zu billigen, dem alten Geier vielleicht ein Aneurysma beschert hatte. Allerdings fing die Rodianerin sich wieder. Ihre Worte mit so viel Bedacht wählend, als seien sie Tempest-Körner, fragte sie: »Was verlangt Ihr?«
»Ich will Euer Versprechen, dass Ihr nichts gegen die Hutts unternehmen werdet«, sagte Koax.
»Solange wir zu gegebener Zeit Gelegenheit bekommen, uns den Jeedai und seine Verbündeten vorzunehmen«, gab die Matriarchin zurück.
»Einverstanden«, sagte die Klatooinianerin. Ihre langen Finger tanzten über die Tasten auf dem Schirm. »Sie sind unterwegs ins Endregaad-System, mit einem Suwantek-Raumfrachter. Ich gebe Euch die Koordinaten, wo sie den Hyperraum wieder verlassen dürften.«
Beim Anblick der Ziffern leuchteten die Augen von Matriarchin Hedu auf, und Koax entsann sich, dass die alte Krähe einst ebenfalls Raumfahrerin gewesen war. Vermutlich flog sie besser als die meisten anderen ihres Clans. »Ich kenne diese Koordinaten. Wer ist dieser Jeedai , dass er auf so geheimen Pfaden wandelt?«
»Einer, der die Gunst eines Hutt-Konsortiums genießt«, erklärte Koax. »Und allein schon aus ebendiesem Grund solltet Ihr behutsam vorgehen. Fangt ihr Schiff unterwegs ab. Unternehmt nichts, was dazu führen würde, dass sich die Hutts in unser profitables Geschäft einmischen.«
Hedu stieß wieder ein tiefes, dumpfes Lachen aus. »Weil Euer Spicelord nicht mit den Hutts teilen will, nehme ich an?«
»Ihr könnt annehmen, was Euch beliebt«, sagte Koax und verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln.
Jemand rechts von der alten Frau reichte ihr ein Datapad. »Endregaad«, sagte sie, während sie die Informationen darauf überflog. »Dort wimmelt es nur so von Korps. Unter Quarantäne, abgeriegelt. Üble Sache.«
»Noch ein Grund mehr, ihr Schiff vorher aufzubringen und nichts als Trümmer davon zurückzulassen, die die Korporationssektorverwaltung finden könnte.« Koax starrte die Matriarchin mit ihrem gesunden Auge an. »Sind wir uns einig?«
Matriarchin Hedu vom Bomu-Clan zog die Schnauze zusammen, um ihre Zustimmung so lange hinauszuzögern, wie es ihr irgend möglich war. Schließlich sagte sie: »Wir sind uns einig. Ich kann dafür sorgen, dass innerhalb eines Tages einer unserer Plünderer in diesem Sektor ist. Es wird keine Überlebenden geben.«
»Gut«, sagte Koax und streckte die Hand aus, um das Gespräch zu beenden. Doch bevor sie dazu kam, fügte Hedu rasch hinzu: »Ich habe noch eine Frage.«
»Ja?«, meinte Koax, deren Geduld jetzt zusehends schwand. Es war stets die letzte Frage, der letzte Informationsfetzen, der neue Probleme schuf. Als sie an den verblichenen Dejarro dachte, dessen Tod jetzt dem Jeedai angelastet wurde, kam Koax in den Sinn, dass es sich anscheinend um einen genetischen Tick des Clans handelte, stets eine Frage zu viel zu stellen.
Doch die Matriarchin lächelte bloß. »Woher habt Ihr diese ganzen Informationen? Die Namen, die Schiffskennung, die Koordinaten? Ihr müsst Kontaktleute unter ihren Hutt-Gönnern haben, um das alles in Erfahrung zu bringen.«
»Der Spicelord ist mächtig«, sagte Koax, »mit großem Einfluss und starken Verbündeten. Behaltet das im Hinterkopf, für den Fall, dass Ihr Euch entschließen solltet, meine Anweisungen zu missachten.« Und damit unterbrach sie die Verbindung, und das Bild der schaurigen, spindeldürren Rodianerin erlosch abrupt.
Koax stieß ein tiefes Seufzen aus. Würden doch nur all ihre Probleme so einfach verschwinden. Mittlerweile war das Tempest auf fünfzig Welten zu bekommen, und obgleich der Spicelord bewiesen hatte, dass er imstande war, diese große Nachfrage zu befriedigen, gab es trotzdem stets noch kleinere Angelegenheiten, um die es sich zu kümmern galt: die lokalen Behörden, rivalisierende Banden, neugierige Dealer, die versuchten, ihre eigene Waren zu produzieren – oder sie zu stehlen. Fünfzig Welten, fünfzig Aufgaben, die zu unbedeutend waren, als dass der Spicelord sich ihrer persönlich angenommen hätte – die aber absolut in die Zuständigkeit seiner vertrauenswürdigsten Untergebenen fielen: in die von Koax, der
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