Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
gesehen, als der Kampf schon im Gange war. Tempest.«
»Nun, anscheinend wirkt sich das Zeug nachteilig auf meine Jedi-Gedankentricks aus.« Mander sah zu Eddey hinüber, der die Zündung des letzten Swoopschlittens kurzschloss und Gas gab. Das Triebwerk drehte hoch, und der Bothaner zeigte ihm den hochgereckten Daumen.
»Es beeinträchtigt Eure Fähigkeiten. Das ist nicht gut«, sagte Reen.
»Das ist überhaupt nicht gut«, pflichtete Mander ihr bei. »Kehren wir zum Frachtskiff zurück. Dort können wir die Flitzer zurücklassen, damit ihre eigentlichen Besitzer sie wiederfinden, und mit dem Skiff zum Tempeltal fahren.«
Als sie schließlich wieder beim Skiff anlangten, hatte der Nikto sich wieder genug gefangen, um sich bei ihnen allen dafür zu entschuldigen, dass er seinen Posten verlassen hatte und sie ihn betrunken angetroffen hatten. Man hatte ihm die Aufgabe anvertraut, ein Auge auf das Büro zu haben, als der tapfere junge Mika beschloss, die Stadt zu verlassen. Das war ganz zu Anfang gewesen, als der Tod in den Straßen grassierte und die Leute dafür den Fremden die Schuld gaben. Nachdem Mika aufgebrochen war, hatte er in dem Büro ausgeharrt, bis eines Nachts der Pöbel einbrach. Er war entkommen, aber das Gebäude selbst wurde verwüstet. Also hatte er eine Notiz hinterlassen, wo er zu finden sei. Jetzt, wo Hilfe eingetroffen war, würde er sie ins Tempeltal bringen.
Das Tempeltal war einer der angenehmsten Orte auf Endregaad, eher wogende Hügel als steilwandige Flussbetten. Dennoch ragten gewaltige Felsformationen aus der Landschaft empor wie teilweise vergrabene Kathedralen, was der Region auch ihren Namen eingebracht hatte. Die Richtungsanweisungen des Niktos waren exakt, und als sie die Spitze der letzten Anhöhe erklommen, bot sich ihnen ein unerwarteter Anblick.
Es war ein abgestürztes Raumschiff, dessen Triebwerke von der Wucht des Aufpralls aus ihren Verankerungen gerissen worden waren. Von dem Wrack aus erstreckte sich eine flache, von Trümmern umringte Furche ungefähr einen Kilometer weit nach Westen, mit großen Bruchstücken, die die Landschaft sprenkelten wie die metallenen Altäre eines vergessenen Gottes. Der Hauptteil des Schiffs war beinahe der Länge nach entzweigerissen worden, und die Backbordseite hatte sich in den kleinen Hügel gebohrt.
Unter dem Steuerbordflügel war zum Schutz gegen die Hitze eine kleine Ansammlung von Zelten errichtet worden, die das Schiffswrack und ein in der Nähe geparktes Luxusskiff als Stützen nutzten. Als sie näher kamen, traten mehrere Niktos aus dem Schatten des Schiffs – Rote, Grüne und Berg-Unterfamilien, die allesamt derselben Abstammung waren. Alle waren bewaffnet, aber als sie den Nikto in Manders Gesellschaft entdeckten, brachen sie in Jubel aus.
Eddey setzte mit ihrem Skiff auf, und sie stiegen ab, während der Berg-Nikto den anderen in rasantem Huttesisch erklärte, was passiert war. Er redete zu schnell, als dass Mander alles verstanden hätte, was er sagte, aber die Worte »weiser Popara« und »Jeedai« fielen ziemlich häufig.
Mander ließ seinen Blick über das Lager unter dem Flügel des Schiffs schweifen, und im Sonnenschein regte sich eine weitere große Gestalt: ein Hutt, kleiner als die anderen, die er bislang zu Gesicht bekommen hatte, sein Fleisch von einem blassen Gelbgrün mit einem helleren Unterbauch. Der Hutt trug ein bei ihm sonderbar fehl am Platz wirkendes, aus einer großen Decke gemachtes Zerape und einen breitkrempigen Hut, der seine Augen abschirmte. Mander ging auf den Hutt zu, und sie trafen sich auf halber Strecke. »Ich bin Mander Zuma«, sagte er auf Huttesisch. »Falls Ihr Mika der Hutt seid, soll ich Euch ausrichten, dass Euer Vater sich Sorgen um Euch macht.«
»Ich bin Mika Anjiliac«, sagte der junge Hutt in gutem, präzisem Basic. »Mein Vater hat jedes Recht dazu, sich zu sorgen. Willkommen am Ursprungsort der Endregaad-Seuche.«
7. Kapitel
MIKA DER HUTT
»Als die Seuche ausbrach, hatten wir keine Chance, den Planeten zu verlassen«, sagte Mika. »Und um ehrlich zu sein, hatte ich auch überhaupt nicht das Verlangen danach. Ich war gerade dabei, mit den Bergarbeitern über einen besonders ergiebigen Fundort für Drusen zu verhandeln, und ich war schockiert, wie schnell sie der Krankheit erlagen. Wir taten, was wir konnten, doch wir hatten nur herzlich wenig Medikamente dabei. Sogar meine Niktos infizierten sich, wobei die Überlebenden schließlich eine Immunität gegen die Seuche
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