Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
sie.
Mander erklärte: »Vergeltung ist für Rodianer eine ernste Sache, und wir haben ihnen zugegebenermaßen einen triftigen Grund dafür geliefert. Möglicherweise hatten sie auch beim Tod eines unserer … Gefährten die Finger im Spiel.«
Der Hutt musterte Reen, und allmählich begriff er. »Du bist eine Pantoranerin, genau wie der andere Jedi. War sein Name nicht Toro?«
»Ja, so hieß er«, sagte Reen mit finsterer Miene. »Er wurde ermordet.«
Das Antlitz des Hutts fiel in sich zusammen. »Das tut mir leid«, sagte er, und es klang, als sei es ihm ernst damit. »Ich bin ihm zwar nur einige Male begegnet, als wir mit der Familie verhandelten, doch er schien ausgesprochen mutig und ehrbar zu sein.«
»Das ist eins der Dinge, denen wir gerade auf den Grund zu gehen versuchen«, sagte Mander, und der Hutt wandte sich wieder ihm zu. »Möglicherweise haben die Bomus es wegen des Tempests auf uns abgesehen, oder sie sind wegen der Koordinaten der Indrexu-Spirale hinter uns her.«
»Ah«, sagte der junge Hutt. »Dann ist dieses Geschäft also doch noch zustande gekommen? Und mithilfe dieser Koordinaten seid Ihr hierhergelangt. Ja, diese Route habe ich selbst auch genommen.«
»Hat sich sonst noch jemand für die Koordinaten interessiert?«, fragte Mander. »Oder, noch wichtiger: Gibt es jemanden, der möglicherweise nicht will, dass andere Leute diese Koordinaten kennen?«
»Nein«, sagte Mika nach einem Moment des Nachdenkens. »Wir haben die Daten für diese Hyperraumstrecke vor ungefähr sechs Standardmonaten erworben – und sie dazu verwendet, unsere Lieferwege zu verkürzen. Allerdings stellten wir dabei fest, dass die Route besser für leichte Raumfrachter geeignet ist als für große Schiffe. Mein Vater sagt stets: Jopando ki fofon – Informationen sind wie Obst. Sie sind verderblich und können schnell nichts mehr wert sein. Sobald man auf etwas stößt, steigt das Risiko, dass jemand anders dasselbe entdeckt – oder feststellt, dass man selbst es entdeckt hat –, exponentiell an. Die Bothaner wissen das nur zu gut.« Bei diesen Worten nickte er Eddey zu, der den Kommentar mit einem Tippen an die Hutkrempe zur Kenntnis nahm.
Mika kam wieder zum Thema und sagte: »Wir brachten Informationen über die Existenz der Route in Umlauf und waren überrascht, als die akzeptabelste Anfrage vom neuen Jedi-Orden kam. Wir fanden, dass es ein gutes Geschäft sei, da der Orden die Koordinaten anschließend kaum dazu verwenden würde, um Gewinn damit zu machen, sodass wir am meisten von der Situation profitieren würden. Ihr könnt Euch diesbezüglich gern bei meinem Vater vergewissern, aber soweit ich weiß, gab es keine anderen ernsthaften Mitbieter.«
»Das bedeutet nicht, dass nicht längst jemand anders die Indrexu-Spirale für seine Zwecke genutzt hat und hoffte, andere davon fernhalten zu können«, sagte Mander.
Der Hutt dachte einen Moment lang darüber nach und nickte dann. »Besonders, wenn sie die Spirale dazu benutzt haben, um dieses harte Spice zu schmuggeln, dieses Tempest«, entgegnete Mika. »Möglicherweise wären sie deshalb angemessen motiviert gewesen, jeden aufzuhalten, der ihre Geheimnisse zu verraten drohte.«
»Einschließlich der Anjiliacs …«, begann Mander, doch als mit einem Mal Rufe von den Nikto-Wachen ertönten, wurde er davon abgehalten, diesen Gedanken weiterzuverfolgen. Die Niktos wiesen den Hügel hinauf, der nach Tel Bollin zurückführte.
Mander stand auf und ging zum Rand des Schattens, den der ruinierte Flügel bot, um einen besseren Blick zu erhaschen. Auf dem Kamm drängten sich ungefähr zwei Dutzend Menschen, allesamt auf bunten Swoopschlitten. Der Jedi bemerkte, dass auch die drei Flitzer, die sie sich zuvor »ausgeborgt« und später zurückgelassen hatten, darunter waren.
»Unsere Freunde sind wieder da«, sagte Mander.
»Freunde?«, fragte Mika.
»Eine Swoopgang!«, rief Reen und zückte ihren Blaster. »Tempest-Süchtige.« Eddey hatte seinen Blaster ebenfalls gezogen und war neben ihr.
Mander fiel auf, dass seine Waffe klein und diskret war, und ihm wurde bewusst, dass er sie bislang noch nicht bei ihm gesehen hatte. Der Jedi aktivierte sein Lichtschwert, und die Klinge erwachte mit einem scharfen Knistern zum Leben.
Hinter ihnen kümmerte sich eine Handvoll Niktos um Mika, um ihn eilig zu seinem größeren Skiff zurückzuschaffen. Die anderen beeilten sich, mit ihren Blasterkarabinern irgendwo Deckung zu suchen.
Der Anführer der Swoopgang – der
Weitere Kostenlose Bücher