Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
Gebäudeseite entlang hinter ihnen her. Reen, die die Nachhut bildete, nutzte die Ecke als Deckung und erwiderte das Feuer. Diese Mauer bestand ebenfalls aus Transparistahl, und die Wookiees konzentrierten ihren Beschuss auf eine Stelle weiter vor ihnen, in der Hoffnung, das Fenster zu zerstören, bevor die Flüchtigen diesen Punkt erreichten. Sie saßen in der Falle.
»Toller Plan«, rief Reen über die Windböen hinweg. »Und wie kommen wir jetzt von diesem verfluchten Ding runter?«
»Sch!« , machte Eddey. »Er arbeitet dran.«
Mander lehnte sich mit dem Rücken gegen den erzitternden Transparistahl und klärte seinen Geist. Vor ihm sank eines der Werbeschiffe in der breiten Häuserschlucht langsam tiefer. Er streckte seine mentalen Finger aus und zog das Gefährt auf sich zu. Das Vehikel tanzte in ihre Richtung, doch der Droidenpilot brachte die Triebwerke auf Touren, um das Gebäude zu passieren, und machte Manders Bemühungen damit zunichte.
»Größe spielt keine Rolle«, murmelte Mander. »Die Trägheit hingegen kann einem echt auf die Nerven gehen.«
Er wandte seine Aufmerksamkeit von dem Werbeschiff und der Lücke zwischen sich und dem Fahrzeug ab. Er hatte keine Mühe, die Luft zu verdrängen, und zog es mitsamt seinem überrascht fluchenden Droidenpiloten geradewegs gegen die Seite des Gebäudes. Als der dünne Heglum-Gasballon beim Aufprall ein wenig zerknautschte, ertönte ein Knistern.
»Spring drauf!«, rief Mander, aber Eddey kletterte bereits über die von Leuchtdioden übersäte Seite des Luftschiffs. Mit seinen Stiefeln riss er Lämpchen aus ihren Halterungen und verunstaltete die Werbebotschaft des Gefährts. Reen gab ein paar letzte Salven ab und gesellte sich zu ihm.
Mander sprang, und die Transparistahlwand hinter ihm zerbarst. Blasterschüsse zuckten um sie herum, von denen zwei das Werbeschiff trafen, schartige Schlitze in der Außenhülle hinterließen und einige der Flotationszellen perforierten. Das Werbeschiff kippte vom Gebäude weg und verlor stetig an Höhe.
»Wir stürzen ab!«, rief Reen.
Unter ihnen brabbelte der Droide auf Huttesisch eine Mischung aus Befehlen und Obszönitäten. Hinter ihnen wurde das Blasterfeuer bereits weniger.
Mander wies auf eine der Brücken zwischen zwei Wolkenkratzern und brüllte auf Huttesisch: »Halte auf die Brücke zu!« Außerdem flocht er ein paar huttesische Flüche ein. Und ob es nun an den Anweisungen, den Flüchen oder den Windböen lag, das Werbeschiff machte unvermittelt einen Satz nach Backbord und krachte schwerfällig auf die Brücke. Der Zusammenstoß ließ die meisten der Flotationszellen zerspringen, und die Brücke ächzte, als das gesamte Gewicht des Gefährts darauf zu liegen kam. Die drei Flüchtigen kletterten hinaus und eilten in den breiten Bogengang einer angrenzenden Himmelsbrücke.
»Was ist da vorhin passiert?«, fragte Reen.
»Unser werter Gastgeber, Popara der Hutt, ist explodiert«, sagte Mander.
»Diesen Teil habe ich mitbekommen«, sagte die Pantoranerin. »Aber wie?«
»Höchstwahrscheinlich binärer Biosprengstoff«, meinte Eddey. »Eine der beiden Komponenten wird mit einem Träger verabreicht, die andere mit einem anderen. Allein für sich genommen sind die Komponenten weder nachweisbar noch gefährlich.«
»Etwas im Rauch, etwas in den Würmern«, sagte Mander, »und vielleicht noch ein Zünder, damit das explosive Gemisch zu einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort hochgeht. Wenn wir das Penthouse näher in Augenschein nehmen, finden wir vielleicht einen Hinweis.«
»Unwahrscheinlich, dass sie uns das machen lassen. Zonnos hat bereits entschieden, dass wir die Schuldigen sind«, sagte Eddey.
»Mit dieser Anschuldigung war er schnell bei der Hand«, stellte Reen fest. »Und das gesamte Essen über hat er Euch finster angestarrt. Denkt Ihr, er wusste, was passieren würde?« Worauf sie damit hinauswollte, war offensichtlich: Denkt Ihr, er war es?
»Schon möglich«, meinte Mander. »Oder vielleicht Lungru oder Parella oder jemand, von dem wir nichts wissen.«
»Oder möglicherweise ist der Bomu-Clan doch nicht so unfähig, wie wir dachten«, setzte Reen hinzu. »Den Hutts mangelt es nicht an Feinden oder Leuten, die sie tot sehen wollen.«
Mander dachte darüber nach. »Berücksichtigt man dann noch den Mordanschlag auf Mika heute Morgen, ist das Ganze aller Wahrscheinlichkeit nach ein Versuch, die Reihen der Hutts auszudünnen, die sich dafür interessieren zu erfahren, woher das
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