Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
dem wir nicht zuletzt bei einem Großangriff lange genug vorgewarnt wären.«
»Die Frage ist, vor einem Großangriff von wem?«, fragte Leia. »Ich nehme an, es ist für jeden offensichtlich, dass Ferrouz die Feuerkraft der Allianz auf seiner Seite wissen möchte, um seine Verteidigung zu verstärken, falls dieser Nuso Esva gegen ihn vorzugehen versucht.«
»Oder, wie Sie bereits sagten, könnte das Ganze auch eine glatte Falle sein«, gab Luke zu bedenken. »In dem Moment, wo wir vor Ort sind, tauchen plötzlich fünfzig Sternenzerstörer auf, und dann sitzen wir in der Falle wie Wompratten.«
»Diese Möglichkeit besteht durchaus«, stimmte Axlon zu. »Aber vielleicht überrascht es Sie zu hören, dass das Risiko dafür meiner Ansicht nach vergleichsweise gering ist. Unsere Quellen bestätigen, dass Ferrouz die Flotte vor ungefähr vier Monaten um mehr Kriegsschiffe gebeten hat, ohne dass sich auch nur jemand die Mühe gemacht hätte, seinen Antrag zu beantworten. Alles deutet darauf hin, dass man im Imperialen Zentrum mehr oder weniger vergessen hat, dass Candoras überhaupt existiert.«
»Davon abgesehen: Wenn sie uns eine Falle stellen wollen, gäbe es dafür geeignetere Orte als diesen«, kommentierte Leia. »Einen Ort mit einer anständigen Sektorflotte beispielsweise. Eine Streitmacht nach Candoras zu entsenden würde bedeuten, eine Menge Schiffe zu verlegen und mit neuen Aufgaben zu betrauen. Das würde viel Zeit und Aktivitäten in Anspruch nehmen, die unseren Spionen keinesfalls entgehen würde.«
»Stattdessen machen wir es uns dort also bequem und bekommen es mit Nuso Esva zu tun«, sagte Han. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, inwieweit uns das nützt.«
Axlon warf ihm einen düsteren Blick zu. »Captain …«
»Das Ganze nützt uns auf zweierlei Weise«, unterbrach Rieekan. »Erstens: Sofern die Präsenz von Streitkräften der Allianz dafür sorgt, dass Nuso Esva seine Invasionspläne noch einmal überdenkt, hat sich dieses Risiko damit komplett erledigt. Zweitens: Falls Nuso Esva doch angreift, gelingt es unseren Truppen womöglich, Ferrouz dabei zu helfen, ihn zurückzuschlagen.«
»Seit wann erledigen wir eigentlich die Arbeit für die Imperiale Flotte?«, fragte Han.
»Seitdem das ultimative Ziel der Rebellion darin besteht, die Galaxis zu befreien«, erklärte Rieekan mit einem Anflug strapazierter Geduld. »Es wäre kein großer Sieg, wenn wir einen Tyrannen stürzen, bloß damit er durch einen anderen ersetzt wird.«
»Ist Nuso Esva so mächtig?«, fragte Luke.
»Wir haben keine Ahnung, wie mächtig er ist«, sagte Axlon. »Alles, was wir wissen, ist, dass sich Gouverneur Ferrouz ernsthafte Sorgen macht.«
»Lassen Sie uns einen Moment über Ferrouz sprechen«, bat Leia. »Was wissen wir über ihn?«
»Vor zehn Jahren galt er als aufstrebender, junger Politiker, als einer der schlausten Köpfe, die das Imperiale Zentrum während der vergangenen Dekade hervorgebracht hat«, sagte Axlon. »Er ist jung, kaum Anfang vierzig, verheiratet und hat eine sechsjährige Tochter. Darüber hinaus ist er augenscheinlich ein hervorragender Administrator.« Er zuckte die Schultern. »Das ist leider alles, was wir wissen.«
»Genau deshalb muss sich jemand nach Poln Minor begeben und sich mit dem Mann treffen«, sagte Rieekan. »Mon Mothma und ich denken, dass sich eine kleine Gruppe ohne große Schwierigkeiten reinschleichen könnte …«
»Momentchen mal«, unterbrach Han. »Sie bringen Leia schon wieder in Gefahr?«
»Eigentlich nicht«, sagte Rieekan ruhig. »Meister Axlon hat sich freiwillig gemeldet, als Unterhändler zu fungieren.«
Han sah Axlon an und hatte das unangenehme Gefühl, als würde der Tisch unter ihm fortgezogen. »Oh«, sagte er kleinlaut.
»Der ursprüngliche Plan sah vor, ihn in einem unserer Transporter nach Poln Major zu bringen«, fuhr Rieekan fort. »Aber jetzt glaube ich, dass Sie und der Millennium Falke sogar noch besser dafür geeignet wären.«
»Keine schlechte Idee«, meinte Axlon und musterte Han nachdenklich. »Angesichts des Niedergangs der Bergbau-Infrastruktur von Poln Minor in den letzten paar Jahren haben eine Reihe von Schmugglern und anderes kriminelles Gesindel große Bereiche des Planeten übernommen. Da würden Sie überhaupt nicht auffallen.«
Han zog eine Grimasse. Kannte die Allianz denn keine anderen Schmuggler, die sie auf derartige Missionen schicken konnte? Er öffnete den Mund, um dies anzumerken … Erst da bemerkte er den
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