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Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Titel: Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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reden hier nicht über irgendeinen Lapsus«, erklärte sie. »Wir reden über fünf Jahre systematischer Erpressung, unerlaubter Aneignung und der Käuflichkeit von Einfluss. Sie haben sich ein zweites Standbein verschafft, indem Sie Extrabußgelder eingetrieben, überzogene Zusatzstrafen ausgesprochen und dieses Geld dann Ihren Freunden und Unterstützern zugeschanzt haben.«
    »Das waren Leute, die es benötigt haben«, insistierte Chatoor. »Ist es so falsch, dass ein Richter Freunde unter diesen Leuten hat?«
    »Es ist dann falsch, wenn diese sogenannten Freundschaften allein dem Austausch von Geld und Gefälligkeiten dienen«, sagte Mara, die im Hinterkopf ein zunehmendes Kribbeln verspürte. Zwei Männer kamen durch den leeren Gerichtssaal dort hinten und schlichen auf die Zugangstür in ihrem Rücken zu. »So etwas ist keine Freundschaft«, fuhr sie fort und verlagerte ihr Gewicht leicht auf das linke Bein. »Das sind kriminelle Machenschaften.«
    »Aber ich habe nichts Illegales getan«, beharrte Chatoor. »Sehen Sie sich die Unterlagen an, reden Sie mit den beteiligten Personen …«
    Mitten in diesem Satz krachte mit einem Mal die Tür hinter Mara auf, und zwei Blasterladungen schossen auf ihren Rücken zu. Die Schüsse erreichten allerdings nie das anvisierte Ziel. Mara hatte ihren Blaster bereits fallen gelassen. Er landete mit einem Klappern auf dem Tisch des Richters, während sie herumwirbelte und gleichzeitig ihr Lichtschwert zückte. Die magentafarbene Klinge erwachte vor ihr mit dem gewohnten Zischen zum Leben, um die ersten beiden Laserschüsse gegen die Wand abzulenken.
    Zum Leidwesen der Schützen feuerten sie weiter. Mara schickte ihre nächsten Schüsse geradewegs zu ihnen zurück – einen mitten in die Brust jedes Angreifers. Sie wartete, bis beide Männer leblos zu Boden gesackt waren, bloß, um auf Nummer sicher zu gehen. Dann wirbelte sie wieder herum, zog die Ellbogen an und schwang das Lichtschwert mit sich – gerade rechtzeitig, um Chatoors verzweifelten Hechtsprung über den Schreibtisch zu vereiteln, als dieser versuchte, an den Blaster zu gelangen, den sie fallen gelassen hatte.
    Einen langen Moment hielt sie in dieser Pose inne. Die Spitze des Lichtschwerts berührte fast Chatoors Hals, seine Hand nur wenige Zentimeter von ihrem Blaster entfernt erstarrt, sein Gesicht weiß und verzerrt vor Furcht und ohnmächtiger Wut. »Nur fürs Protokoll«, sagte Mara schließlich mit gelassener Stimme. »Unschuldige versuchen niemals, einer imperialen Agentin in den Rücken zu schießen.«
    »Sie können nicht gewinnen«, spie Chatoor mit heiserer Stimme hervor. »Sie können mich töten … Sie können Hunderte wie mich töten … und trotzdem bleibt Ihr kostbares Imperium dem Untergang geweiht. Falls die Rebellen es nicht stürzen, wird es am Ende von ganz allein zugrunde gehen, durch die Fäulnis in seinem Innern. Seine Augen bohrten sich in die ihren. »Und wo werden Sie dann sein, meine hochmütige, junge, imperiale Agentin? Dann wird Ihre Macht fort sein und Ihre Beschützer tot oder im Gefängnis. Sie haben doch jetzt schon keine Freunde.« Er drehte die ausgestreckte Hand um, sodass die Handfläche nun nach oben zeigte. »Aber ich kann Ihnen helfen. Ich kann Ihr Freund sein. Verschonen Sie mein Leben – lassen Sie mich weiter in Amt und Würden –, und ich kann Ihnen einen Zufluchtsort bieten, an dem Sie sicher sein werden, wenn um Sie herum alles auseinanderbricht …«
    Mit einer knappen, ruckartigen Bewegung des Handgelenks ließ Mara die Lichtschwertklinge durch seinen Hals gleiten, um ihn für alle Zeiten verstummen zu lassen.
    Einen Moment lang blieb sie dort stehen und starrte auf den Leichnam herab, der leblos über dem Schreibtisch zusammengesunken war, an dem so viele heimliche Geschäfte gemacht worden waren, um das Imperium seiner rechtmäßigen Mittel und die Bürger des Imperiums ihres Lebens und ihrer Freiheit zu berauben. »Im Namen des Imperators«, sagte sie leise.
    Nachdem sie das Lichtschwert deaktiviert hatte, nahm sie ihren Blaster wieder an sich und steckte ihn in das Halfter am Unterarm. Anschließend kehrte sie einem weiteren frisch abgeschlossenen Korruptionskapitel den Rücken und verließ den Raum.
    Auf ihrem Weg aus dem Gerichtsgebäude kam sie an etwa fünfzehn weiteren Personen vorbei. Alle starrten sie offen oder verstohlen an, als sie an ihnen vorbeimarschierte. Doch keiner von ihnen war töricht genug, den Versuch zu unternehmen, sie

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