Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
sie ihm zu. »Diese Station ist nicht auf den Karten, die man mir gegeben hat. Interessant.«
»Dann wurde hier wohl kürzlich angebaut«, meinte Quiller. »Vielleicht war Ferrouz ja der Meinung, dass der Raumhafen nicht sicher genug war und ein wenig mehr Feuerkraft nicht schaden kann.«
»Vielleicht ist es nicht der Raumhafen selbst, der ihm Sorgen macht, sondern die Umgebung«, warf Marcross vom Platz neben LaRone ein. »Falls das da unten kein Slum ist, ist es jedenfalls auf dem besten Wege, einer zu werden.«
»Wie auch immer, wir sollten uns diese Station ansehen«, meinte LaRone. »Finden wir heraus, wie genau sie es mit den Schichten und den Patrouillen nehmen. Wenn wir ihre Organisation kennen, können wir uns leichter einschleusen.«
»Falls es das ist, was Sie von uns möchten«, fügte Marcross hinzu.
»Klingt nach einem Plan«, meinte Jade. »Aber keine Rüstung – wir sollten so unauffällig wie möglich bleiben.«
»Verstanden«, nickte LaRone. »Werden Sie mit uns kommen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde einen der Landgleiter nehmen und in den vornehmeren Teil der Stadt rüberfliegen. Mal sehen, ob Ferrouz in der Nähe seines Palastes ebenfalls zusätzliche Sturmtruppen postiert hat.«
Fünfzehn Minuten später setzte das Schiff auf. Die Zollabfertigung bestand aus ein paar Fragen, einem oberflächlichen Blick auf die falschen Ausweise und einer ebenso oberflächlichen Warnung, dass sie hier besser keinen Ärger machten. Anschließend mussten sie natürlich noch die Dockgebühr zahlen, und so hoch, wie die Summe war, hegte LaRone keinen Zweifel daran, dass der Kontrolleur einen Teil davon selbst einstrich, um sein Gehalt aufzubessern.
Unter anderen Umständen hätte ein so offensichtlicher Betrug ihn und die anderen veranlasst, sich das Zollsystem des Raumhafens ein wenig genauer anzusehen, um herauszufinden, wie weit die Korruption hier schon um sich gegriffen hatte. Doch solange die Möglichkeit bestand, dass im Palast des Gouverneurs Hochverrat begangen wurde, nahm Zollbetrug auf ihrer Prioritätenliste nur einen der hinteren Plätze ein.
Jade hatte ihre Tasche bereits gepackt, und nachdem der Zollbeamte sich zurückgezogen hatte, nahm sie den bequemeren der beiden Landgleiter des Suwantek und machte sich auf den Weg. Gekonnt schlängelte sie sich zwischen Fußgängern und behelfsmäßigen Hütten und Häusern hindurch, die die meisten Straßen in diesem Teil der Stadt säumten, während LaRone und die anderen zu Fuß in Richtung der Sturmtruppenstation aufbrachen.
Auf den Straßen herrschte Lärm, Stimmen riefen in einem Dutzend verschiedener Sprachen durcheinander, natürlich auch in Basic, wobei die Aussprache von beinahe kultiviert bis hin zu abgehackt und bruchstückhaft reichte. LaRone sah Vertreter zahlreicher Spezies, darunter sogar zwei, die er nicht kannte. Verkaufsstände aller Formen und Farben waren am Straßenrand aufgestellt und fügten dem allgemeinen Gemenge den Geruch gebratener Speisen und die Rufe von Händlern hinzu.
»Und alles, woran dieser Kerl denken kann, ist Geschäfte mit einem Verräter zu machen«, murmelte Grave an LaRones Seite, als sie an einer besonders verwahrlost wirkenden Hütte vorbeikamen. Sie sah aus, als bestünde sie nur aus Verpackungskartons.
»Die Rebellen tragen nicht die Schuld an diesem Elend«, meinte Brightwater. »Zumindest nicht die ganze Schuld. Ich habe solche Slums auch schon auf Coruscant gesehen.«
»Ich gebe niemandem außer Ferrouz die Schuld«, brummte Grave. »Wer sich zum Gouverneur ernennen lässt, der muss auch dafür sorgen, dass alle Bürger die Chance bekommen, ihr Leben zu verbessern.«
Quiller räusperte sich. »Wo wir gerade von den Rebellen sprechen«, sagte er, »ist außer mir beim Anflug noch jemandem der YT -1300 in Landebucht vierzig aufgefallen?«
LaRone blickte zu ihm hinüber, und die Härchen in seinem Nacken stellten sich auf. Es gab zahllose alte YT s, die noch im Imperium herumflogen, aber so, wie Quiller das sagte … »Solos Schiff?«
»Solo?« , wiederholte Brightwater. »Hier?«
»Ich bin mir nicht sicher«, flüsterte Quiller. »Wir waren zu weit entfernt, um das Schiff eindeutig zu identifizieren, und ich wollte keinen Scan durchführen, solange Jade direkt daneben saß.«
»Warum nicht?«, fragte Marcross. »Solo ist ein Rebell. Falls er hier ist, beweist das doch, dass Ferrouz das Imperium hintergeht.«
»He, ich bin mir nicht mal sicher, ob es Solo war«, protestierte Quiller.
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