Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
»Und selbst wenn er es war, könnte er aus allen möglichen Gründen hier sein. Es muss nicht zwingend mit Ferrouz zu tun haben.«
»Er hat recht«, sagte LaRone mit fester Stimme. Er wollte die Diskussion beenden, bevor sie zu einem Streit eskalierte. Sie hatten vor ein paar Monaten mit Solo zusammengearbeitet, mit ihm, seinem Wookiee-Kopiloten und dem jungen Möchtegern-Jedi Luke Skywalker. Damals war alles gut gegangen, doch LaRone hatte keine große Lust, diese Erfahrung zu wiederholen, und das hatte nicht einmal damit zu tun, dass die drei Rebellen waren. »Außerdem ist es nicht unsere Aufgabe, Urteile zu fällen, ganz gleich welcher Art. Dafür ist Jade zuständig.«
»Aber was, wenn wir hier tatsächlich Solo begegnen?«, wollte Marcross wissen. »Sollen wir es ihr erzählen?«
»Das müssen wir wohl«, sagte Grave. »Es ist unsere Aufgabe, sie zu unterstützen, und die Weitergabe von Informationen gehört dazu.«
»Das stimmt«, meinte LaRone widerstrebend. Nur, weil er nicht noch einmal mit Solo zusammenarbeiten wollte, hieß das nicht, dass er ihn der Gnade des imperialen Geheimdienstes ausliefern wollte. »Aber bevor wir ihr irgendetwas erzählen, sollten wir uns erst einmal seine Seite der Geschichte anhören.«
»Vorausgesetzt, dass er überhaupt mit uns redet«, gab Brightwater zu bedenken. »Wir sind jetzt schließlich wieder Imperiale.«
»Aber nicht offiziell«, erinnerte ihn LaRone, dann runzelte er die Stirn. Einen halben Block vor ihnen war der normale Strom der Passanten zum Erliegen gekommen. Die dort versammelte Menge beobachtete irgendetwas auf der rechten Seite der Straße. Noch während die fünf Sturmtruppler näher kamen, blieben weitere Fußgänger stehen, um sich den Schaulustigen anzuschließen.
Marcross war es ebenfalls aufgefallen. »Vielleicht so eine Art Straßentheater?«, spekulierte er.
»Dafür ist es zu leise«, entgegnete Grave. »Ich schätze, wir werden da vorne ein oder zwei Leichen finden.«
»Oder jemand, der bald eine Leiche sein wird«, nickte LaRone. Er schaute finster drein. Blaster waren in dieser Gegend alles andere als eine Seltenheit, aber da ihr Plan davon abhing, dass sie keine Aufmerksamkeit erregen durften, hatte Jade ihnen befohlen, nur die kleinen Miniblaster mitzunehmen, da sich diese viel leichter verbergen ließen als die standardmäßigen DH -17-Blasterpistolen.
Unglücklicherweise waren Miniblaster diesen aber deutlich unterlegen, was Feuergeschwindigkeit und die Zahl der Schüsse pro Tibanna-Ladung betraf. Falls sich vor ihnen Ärger zusammenbraute, würden sie vielleicht schon bald einem waffenmäßig klar überlegenen Unruhestifter gegenüberstehen.
Doch sie konnten nicht viel mehr tun, als es darauf ankommen zu lassen. »Feuer erst auf mein Kommando«, befahl LaRone, während er sich vergewisserte, dass er seinen Blaster schnell ziehen konnte. »Sehen wir uns an, was da los ist.«
Sie erreichten den Rand der Menge. LaRone wählte sich eine Stelle, wo die Passanten nicht ganz so dicht beisammenstanden, und schob sich dann nach vorn. Seine Kameraden drängten sich an anderen Punkten zwischen den Schaulustigen hindurch, wobei sie ihre Position so wählten, dass sie einander jederzeit Deckung geben konnten. Als LaRone die erste Reihe der Gaffer erreichte, zwängte er sich mit der Schulter an einem Rodianer und einem Devaronianer vorbei und trat ins Innere des Kreises.
Drei Meter vor ihm standen vier Nichtmenschen von einer Spezies, die er noch nie gesehen hatte. Ihre Körper waren mit burgunderroten Federn bedeckt, und ihre Gesichter, ebenso wie die Blaster in ihren Händen, waren auf drei Fremdweltler mit grüner Schuppenhaut und kleinen Pelzbüscheln gerichtet. Diese wiederum standen hinter drei weiteren der federtragenden Wesen. Die gesamte Gruppe war unter der Markise eines primitiven, nach vorne hin offenen Ladens versammelt, der nur aus Frachtkartons und Altmetall bestand.
LaRones erster Eindruck war, dass die Grünlinge sich hinter den Federwesen versteckten, doch dann blitzte ein Messer in einer schuppigen Hand auf. Er sah genauer hin, und nun erkannte er, dass jeder der Grünlinge eine solche gefährlich aussehende Klinge mit gebogener Spitze hielt und sie den Federwesen an die Kehle drückte. Die Grünlinge versteckten sich nicht hinter den Federwesen – sie benutzten sie als lebende Schutzschilde.
»Ich werde den Preis zurückzahlen«, sagte einer der Grünlinge gerade, als LaRone näher trat. »Aber nicht, solange man mich
Weitere Kostenlose Bücher