Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
CorSic«, entgegnete Leia mit scharfer Zunge. »Wir hätten aussteigen sollen.«
»Oh ja, als ob das noch gegangen wäre«, knurrte Han. »Wissen Sie noch, dieser Mensch, den Chewie von uns fortgelockt hat? Er war einer der Kerle, deren Bekanntschaft wir vor drei Tagen am Quartzedge-Raumhafen gemacht haben. Die Kerle, die nicht mehr da waren, als wir zurückkehrten. Die wissen, dass wir zur Allianz gehören.«
»Oh«, machte Leia, nun in etwas versöhnlicherem Ton.
»Genau, oh «, ahmte Han sie nach. »Hätte er gesehen, wie wir uns als Glücksritter ausgeben, hätte Ranquiv vermutlich all die Leute herbeigerufen, mit denen der Duros uns gedroht hat.«
»Er könnte sie noch immer rufen, falls sein Freund mit Chewie fertig wird«, gab Leia zu bedenken.
»Das wird er nicht«, garantierte Han. »Nicht mit Chewie.«
»Hoffentlich haben Sie recht«, sagte Leia. »Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Wir beide sind unterwegs zu einem unbekannten Ort, der tausend Kilometer entfernt sein könnte, um für einen Fremdweltler, den wir nicht kennen, für einen Zweck, den wir ebenfalls nicht kennen, Schiffe mit Raketen zu bestücken, und die Allianz hat keine Ahnung, wo wir sind. Kommt das ungefähr hin?«
Han dachte darüber nach. So betrachtet, gestand er sich ein, klang es schlimmer, als es vermutlich war. »Ja, ich denke schon«, stimmte er ihr zu. »Warum, ist das ein Problem für Sie?«
Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und sah dann aus dem Fenster, obwohl draußen nur die langweilige Felswand vorbeirauschte.
Beiläufig blickte Han sich um. Die anderen Passagiere schienen sich zu gleichen Teilen aus abgehärteten Charakteren vom Rand und aus ernsten, hungrig aussehenden Jugendlichen zusammenzusetzen, die vermutlich glaubten, sie wären absolute Computerexperten, und verzweifelt das Geld brauchten. Mit einer Grimasse sank er auf den Sitz zurück. Er könnte versuchen, ihrer Route zu folgen, sodass er im Notfall den Weg zurück finden würde, doch das würde nur funktionieren, wenn sie immer mehr oder weniger geradeaus fuhren. Einen sechsstündigen Zickzackkurs konnte er sich unmöglich merken oder auch nur auf seinem Datapad eintragen.
Davon abgesehen hatte vermutlich Leia schon vor, das zu tun. Sie gehörte immerhin zum Oberkommando. Diese Art von Planung fiel in ihr Aufgabengebiet. Hans Aufgabe als niederer Befehlsbefolger war hingegen lediglich, Kraft und Ausdauer zu schonen, bis der oberste Kommandostab beschloss, ihm einen Befehl zu geben.
Er lehnte sich zurück, zog seinen Blaster und schob ihn in die Weste, dann verschränkte er die Arme davor, sodass er nicht zufällig in die Hände eines anderen geriet. Es würde schon gut gehen, dafür würde er sorgen. Und sei es nur, um sich nicht bis in alle Ewigkeit von Ihrer Hoheit Vorhaltungen machen lassen zu müssen. Er schloss die Augen und versuchte, ein wenig zu schlafen.
»Langsamer, Chewie«, sagte Luke, als nicht länger Knurren und Grollen aus seinem Komlink drang. »Ich kann dich kaum verstehen.«
Es gab eine kurze Pause, als Chewie tief Luft holte, dann begann das Grollen wieder, nur unwesentlich langsamer diesmal.
Doch gerade langsam genug, dass Luke alles verstehen konnte. »In Ordnung, beruhige dich«, wies er den Wookiee an, während er versuchte, über die Lage nachzudenken. Han und Leia waren verschwunden, niemand wusste wohin, und Chewie war nicht sicher, ob er den falschen Schmuggler noch rechtzeitig ausgeschaltet hatte, bevor er dem Duros und dem mysteriösen Fremdweltler von Hans wahrer Identität erzählen konnte. »Eins nach dem anderen. Was hast du mit dem Kerl gemacht, den du bewusstlos geschlagen hast?« Chewies Antwort war kurz und bündig. »Also gut«, meinte Luke. »Du solltest besser Leia … entschuldige. Du solltest Cracken informieren – er soll jemanden schicken, der ihn aus dem Müllcontainer holt. Vielleicht können sie ihn befragen und herausfinden, wohin man Han und Leia gebracht hat, wenn er wieder zu sich kommt.«
Chewie grollte eine Bestätigung, gefolgt von einer weiteren Frage.
»Ja, natürlich werde ich kommen, um euch zu helfen«, versprach Luke. Er wusste aber nicht, was er tun könnte, um Han und Leia zu finden, das Crackens Leute nicht auch alleine tun konnten. »Melde dich bei Cracken. Ich werde derweil Axlon sagen, dass ich fort muss.«
Er beendete das Gespräch und gab Axlons Code ein. Der Botschafter hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er Luke heute in der Nähe des Palastes haben
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