Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
von Angesicht zu Angesicht sah, erkannte sie eine Anspannung und eine tiefe Traurigkeit in seinem Gesicht, die kein Holo gezeigt hatte. Seine Augen waren auf Axlon gerichtet, als er und Mara durch die Tür traten, dann wanderten sie beinahe widerwillig zu ihr hinüber. »Schön, Sie wiederzusehen«, fuhr er fort, während er sich langsam erhob. »Wer ist Ihre Begleiterin?«
Axlon drehte sich um, und sein Kiefer klappte herunter, als er sah, dass Mara mit ihm eingetreten war. »Was fällt Ihnen …? Das ist ein privates Treffen!«
»Gehen Sie zurück ins Wartezimmer, Meister Axlon«, befahl Mara. »Ich muss etwas mit dem Gouverneur klären.«
Axlon warf Ferrouz einen verstohlenen Blick zu, dann wandte er sich wieder an Mara, den Mund nun wieder fest unter Kontrolle. »Was soll das?«
»Ins Wartezimmer!«, meinte Mara und nickte in Richtung der offenen Tür. »Ich werde es nicht noch mal sagen.«
»Gehen Sie, Meister Axlon«, wies Ferrouz seinen Besucher mit eisern beherrschter Stimme an. »Schließen Sie die Tür hinter sich.«
Axlon schluckte. »Wie Sie wünschen, Euer Exzellenz«, sagte er, und nach einem letzten Blick auf Mara drehte er sich um und ging zurück in den Vorraum.
Bevor er Gelegenheit hatte, Ferrouz’ Befehl nachzukommen und die Tür zu schließen, griff Mara in die Macht hinaus und schlug sie selbst zu. Als sie sich wieder herumdrehte, erwartete sie fast, einen Blaster in der Hand des Gouverneurs zu sehen. Doch er stand nur unbewegt da, seine Hände leer. »Sind Sie, wer ich vermute, dass Sie es sind?«, fragte er leise.
»Ich bin die Gerechtigkeit des Imperators«, erklärte Mara, während sie über den weichen Teppich auf ihn zuging. Sie öffnete die Tasche an ihrer Seite und zog ihr Lichtschwert hervor. »Warum haben Sie damit gerechnet, dass die Gerechtigkeit an Ihre Tür klopft?«
»Diese Frage ist wohl überflüssig«, entgegnete Ferrouz. Die Anspannung war aus seiner Stimme gewichen, und eine melancholische Schicksalsergebenheit hatte ihren Platz eingenommen.
»Ja, das ist sie«, sagte Mara. Sie drückte den Aktivierungsknopf des Lichtschwertes, und mit einem schnappenden Zischen erschien die magentarote Klinge. »Sie werden des Hochverrats beschuldigt, Gouverneur Bidor Ferrouz. Der Verschwörung, der Rebellenallianz Land und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, die dem Galaktischen Imperium gehören. Leugnen Sie diese Anklagepunkte?«
»Nein«, antwortete Ferrouz. »Ist es mir gestattet, auf mildernde Umstände zu plädieren?«
»Nicht bei Hochverrat«, sagte Mara mit harter Stimme. »Der Imperator erkennt keine Entschuldigungen an – ebenso wenig wie ich.«
Ferrouz seufzte leise. »Das habe ich mir gedacht.«
Sie trat vor den Schreibtisch, sodass Ferrouz in Reichweite war. »Das Urteil wurde gefällt, Gouverneur Bidor Ferrouz«, erklärte sie förmlich, dann hob sie ihr Lichtschwert über den Kopf. »Haben Sie noch irgendetwas zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?«
»Ich möchte mich nicht verteidigen«, meinte Ferrouz. »Aber ich möchte Sie um etwas bitten.«
Mara runzelte die Stirn. Betteln, Ausflüchte, Verwünschungen, das waren die üblichen Reaktionen eines verurteilten Kriminellen, der nur noch wenige Sekunden zu leben hatte, Bitten jedoch nicht. »Was für eine Bitte?«
Ferrouz atmete tief ein. »Dass Sie meine Frau und meine Tochter finden, nachdem Sie der Gerechtigkeit Genüge getan haben, und sie befreien.«
Maras Augen wurden schmal. Wie ihr jetzt wieder einfiel, hatte es in den Aufzeichnungen mehrere Einträge gegeben, in denen Ferrouz seine Sicherheitsleute bat, den Kom-Verkehr seiner Frau zu überwachen. Bislang war ihr das nicht weiter wichtig für ihre Mission erschienen. »Erklären Sie das.«
»Vor drei Wochen sind meine Frau und meine Tochter verschwunden, nachdem sie von einem Einkaufsbummel zurückkamen«, erzählte Ferrouz, und seine Stimme bebte. »Die Entführer haben mir ein Holo von ihnen in Handschellen geschickt und eine Liste von Forderungen.« Er schluckte hart. »Dieses Geschäft mit der Rebellion war eine davon.«
»Wollen Sie damit sagen, die Rebellen haben Ihre Familie entführt ?«
»Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass sie es waren«, meinte Ferrouz. Sein Blick huschte kurz zu dem summenden Lichtschwert, bevor er sich wieder auf Maras Gesicht richtete. »Ich glaube, sie werden ebenso manipuliert wie ich.«
»Von wem?«
»Das weiß ich nicht«, gestand er. »Die Nachricht wurde von jemandem geschickt, der sich Kriegsherr
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