Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
Nuso Esva nannte. Doch wer er ist – oder ob es ihn überhaupt gibt –, das konnte ich noch nicht herausfinden.«
Einen langen Moment starrte Mara ihn an, und sie streckte ihre Sinne in die Macht aus, um die Emotionen hinter diesen gequälten Augen zu lesen. Hochverrat war Hochverrat … aber falls Ferrouz wirklich erpresst wurde, dann sollte sie sein Todesurteil hinauszögern, bis sie mehr darüber wusste. »Haben Sie diese Nachricht noch?«, fragte sie.
»Ja«, nickte Ferrouz, dann hob er eine Datenkarte von seinem Schreibtisch auf. Nach kurzem Zögern legte er sie in Maras ausgestreckte Hand. »Bitte seien Sie vorsichtig damit«, begann er. »Das … das könnte das letzte Bild sein, das ich je von ihnen haben werde.«
»Ich werde vorsichtig sein«, versprach Mara. »Gibt es eine Frist für diese Forderungen?«
»Nur einen groben Zeitplan«, sagte Ferrouz. »Nuso Esva scheint vor allem wichtig zu sein, dass alles richtig gemacht wird, nicht, dass es schnell erledigt wird.«
»Wirklich«, murmelte Mara nachdenklich. »Interessant.«
»Warum ist das interessant?«, fragte Ferrouz. »Sagt es Ihnen etwas?«
»Vielleicht«, meinte Mara. Tatsächlich bedeutete es wohl etwas sehr Wichtiges, zumindest deutete viel darauf hin. Doch diesen Gedanken würde sie natürlich nicht mit einem überführten Verräter teilen. »Also gut, wir werden Folgendes tun: Ich verlasse den Palast und stelle Nachforschungen an. Sie bleiben hier und spielen weiter Nuso Esvas Spiel.« Sie griff über den Schreibtisch und nahm sein Datapad. »Sie werden mich außerdem unverzüglich informieren, falls er oder einer seiner Mittelsmänner sich bei ihnen meldet«, fuhr sie fort, während sie das Gerät auf der Armbeuge balancierte und ihre Komlinknummer eintippte. »Ich muss wohl nicht sagen, dass Sie das hier niemandem gegenüber erwähnen werden.«
»Ich verstehe«, sagte Ferrouz, ein wenig zögerlich. »Was ist mit den Wachen und der Empfangsdame draußen? Sie haben Sie hereinkommen sehen.«
»Da sind außerdem noch drei Wachen, die ich außer Gefecht setzen musste«, weihte ihn Mara ein. »Einer von ihnen ist Major Pakrie, der diesen Rang übrigens nicht verdient hat. Er weiß nicht einmal, wie man einen Gefangenen richtig eskortiert.«
»Er ist neu auf seinem Posten«, erklärte Ferrouz.
»Das sieht man«, meinte Mara. »Sie können Pakrie und den anderen sagen, dass ich eine Ermittlerin bin, die Berichten über Rebellenaktivitäten in diesem Sektor nachgeht, und dass ich beschlossen habe, die Sicherheit des Palastes zu testen, da ich schon mal hier bin. Falls Ihnen jemand nicht glaubt, geben Sie mir Bescheid, und ich stelle einen vorläufigen Bericht zusammen, den sie ihnen zeigen können.«
»Sie werden es glauben«, sagte Ferrouz sicher. »Dürfte ich fragen, wo der Major und seine Männer sind?«
»Sie liegen nach einem Schallimpuls bewusstlos in der Gästesuite über dem Eingang des Verhörzimmers«, informierte ihn Mara. »Sobald ich fort bin, können Sie jemanden losschicken, um sie zu holen.«
»Das werde ich tun.« Ferrouz zögerte. »Agentin, ich … danke Ihnen.«
»Danken Sie mir noch nicht, Gouverneur«, warnte sie. »Sie müssen wissen, falls Ihre Geschichte sich nicht bestätigt, dann werde ich zurückkommen.«
»Natürlich«, sagte Ferrouz. »Und Sie müssen verstehen, dass mir nichts wichtiger ist als die Sicherheit meiner Familie. Falls Sie sie befreien, werde ich jede Bestrafung akzeptieren, die Sie für angebracht halten.«
»Ja, das werden Sie«, meinte Mara. »Ich melde mich bei Ihnen, wenn und falls ich etwas herausfinde.«
Der Gouverneur nickte, zog eine Datenkarte aus einem Stapel und hielt sie ihr hin. »Meine Komlinkdaten und mein persönlicher Verschlüsselungscode.«
Natürlich hatte Mara beides bereits. Doch es schien ihr unhöflich, die Karte nicht zu nehmen. »Gut«, sagte sie, während sie sie zu der anderen Karte unter ihre Tunika schob. »Sie hören von mir.«
Sie deaktivierte das Lichtschwert, drehte sich um und ging zur Tür zurück, ihre Sinne zum Zerreißen gespannt. Sie hatte keinen Verrat in dem Mann gespürt, aber sie konnte noch immer nicht ganz ausschließen, dass die ganze Sache eine dreiste, hinterhältige Lüge war. Sollte dem so sein, würde Ferrouz vermutlich versuchen, ihr in den Rücken zu schießen, bevor sie sein Büro verlassen konnte.
Doch sie registrierte keine verstohlenen Bewegungen hinter sich, und kein Blasterstrahl zischte durch die Luft. Sie drückte den
Weitere Kostenlose Bücher