Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Obi-Wan leise. Er deutete auf den leeren Sessel an seiner Seite. »Bitte.«
Und etwas in Obi-Wans sanfter Stimme, in seiner schlichten, einfachen Bitte, veranlasste den Zorn, sich beschämt zurückzuziehen, und Anakin fand sich allein auf dem Teppich in der Mitte des Ratszimmers wieder. Er blinzelte.
Plötzlich fühlte er sich sehr jung und sehr dumm.
»Verzeiht mir, Meister.« Reumütig neigte er den Kopf und spürte, wie Verlegenheit in den Wangen glühte.
Den Rest der Sitzung erlebte Anakin wie in einen Nebel der Benommenheit gehüllt. Ki-Adi-Mundi sprach davon, keine Welt der Republik hätte irgendeine Spur von Grievous gemeldet, und für Anakin war es eine Art dumpfer Schock, als der Rat Obi-Wan allein damit beauftragte, die Suche nach dem General zu koordinieren.
Wurde jetzt auch noch das Team geteilt?
Er war so sehr von allem verblüfft, dass er kaum hörte, wie die Meister über eine Landung von Kampfdroiden auf Kashyyyk sprachen. Er fühlte sich verpflichtet, etwas zu sagen, bei seiner ersten Teilnahme an einer Ratssitzung nicht einfach nur still dazusitzen, Meister oder nicht, und er kannte das Kashyyyk-System fast so gut wie die Seitengassen von Mos Espa. »Darum könnte ich mich kümmern«, sagte er, und seine Miene erhellte sich. »Ich wäre imstande, den Planeten in ein oder zwei Tagen von den Droiden zu säubern…«
»Dein Platz ist hier, Skywalker.« Mace Windus Blick war so hart wie Durastahl, fast feindselig.
Dann bot sich Yoda für den Einsatz an, und aus irgendeinem Grund stimmte der Rat nicht einmal ab.
»Das wäre also geklärt«, sagte Mace. »Möge die Macht mit uns allen sein.«
Als die Holopräsenzen von Plo Koon und Ki-Adi-Mundi verschwanden, als Obi-Wan und Agen Kolar aufstanden und leise miteinander sprachen, als Yoda und Mace Windu den Raum verließen, saß Anakin nur da, krank im Herzen, betäubt von Hilflosigkeit.
Padmé… oh, Padmé, was sollen wir nur tun?
Er wusste es nicht. Er hatte keine Ahnung. Aber er wusste genau, was er nicht tun würde.
Er würde auf gar keinen Fall aufgeben.
Selbst wenn der Rat oder gar der ganze Orden gegen ihn war… Er würde einen Weg finden.
Er würde Padmé retten.
Irgendwie.
»Über diese Sache freue ich mich ebenso wenig wie Sie«, sagte Padmé und deutete auf den Ausdruck des Sektorkontrolldekrets auf Bail Organas Schreibtisch. »Aber ich kenne Palpatine seit Jahren; er war mein bewährtester Berater. Ich kann kaum glauben, dass er beabsichtigt, den Senat aufzulösen.«
»Warum sollte er sich die Mühe machen?«, erwiderte Mon Mothma. »Seit heute Morgen existiert der Senat praktisch nicht mehr.«
Padmé sah von einem ernsten Gesicht zum nächsten. Giddean Danu nickte zustimmend. Terr Taneel hielt den Blick gesenkt und gab vor, ihr Gewand zurechtzurücken. Fang Zar strich mit einer Hand über seinen von grauen Strähnen durchsetzten Haarknoten.
Bail beugte sich vor, und seine Augen schienen sich in Steine zu verwandeln. »Die Kontrolle des Senats spielt für Palpatine gar keine Rolle mehr. Indem er seine Lakaien auf allen Planeten der Republik zu Gouverneuren macht, kontrolliert er unsere Systeme direkt.« Er faltete die Hände und drückte sie zusammen, bis die Knöchel knackten. »Er wird zum Diktator. Wir haben ihn zum Diktator gemacht.«
Und er ist der Freund und Mentor meines Ehemanns, dachte Padmé. Ich sollte mir dies nicht einmal anhören.
»Aber was können wir unternehmen?«, fragte Terr Taneel und runzelte besorgt die Stirn, während sie noch immer auf ihr Gewand sah.
»Genau deshalb sind wir zusammengekommen«, sagte Mon Mothma. »Um darüber zu sprechen, was wir tun sollen.«
Fang Zar rückte unruhig hin und her. »Ich bin mir nicht sicher, ob mir gefällt, wohin dies führt.«
»Niemandem von uns gefällt, wie sich die Dinge entwickeln«, sagte Bail und stand halb auf. »Genau das ist der Punkt. Wir können tausend Jahre Demokratie nicht ohne einen Kampf aufgeben!«
»Kampf?«, wiederholte Padmé. »Ich kann nicht glauben, was ich höre! Bail, Sie klingen wie ein Separatist!«
»Ich…« Bail sank auf seinen Platz zurück. »Entschuldigung. Das war nicht meine Absicht. Ich habe Sie hierher gebeten, weil von allen Senatoren der Galaxis Sie vier die lautesten – und einflussreichsten – Stimmen der Vernunft gewesen sind. Sie haben sich nach Kräften bemüht, so viel wie möglich von unserer arg in Mitleidenschaft gezogenen Verfassung zu retten. Wir wollen der Republik nicht schaden. Mit Ihrer Hilfe
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