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Star Wars Erben des Imperiums

Star Wars Erben des Imperiums

Titel: Star Wars Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahn Timothy
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erloschen. Nur noch das Lichtschwert pendelte in der Dunkelheit.
    Leia atmete zischend aus. »Laß uns das Lichtschwert holen«, sagte sie zu Chewbacca. »Dann schneiden wir uns den Weg durch den Boden der Stadt. Ich glaube nicht, daß noch mehr Fremde übrig sind.«
    [Und dann direkt zu deinem Schiff?] fragte Ralrra, als sie zu dem Ast kletterten, an den sie das Seil gebunden hatte.
    Leia zögerte, dachte wieder an den Fremden in ihrem Zimmer. Wie er dagestanden und sie mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck angestarrt hatte, so verblüfft oder verzaubert oder entsetzt,
daß er nicht einmal Chewbaccas Eindringen bemerkt hatte ... »Zurück zum Schiff«, antwortete sie. »Aber nicht direkt.«
    Â 
    Der Fremde saß reglos auf einer niedrigen Bank im winzigen Verhörraum der Polizei. Ein Verband um seinen Kopf war das einzige äußerliche Zeichen, das noch an Chewbaccas Schlag erinnerte. Seine Hände ruhten in seinem Schoß, die Finger waren verschränkt. Man hatte ihm seine Kleidung und seine Ausrüstung abgenommen und ihm ein weites Wookie-Gewand zum Überziehen gegeben. Bei jedem anderen von seiner Größe hätte es vielleicht komisch ausgesehen. Aber nicht bei ihm. Weder die Robe noch seine Reglosigkeit konnten die Aura des Todes verbergen, die ihn wie eine zweite Haut umhüllte. Er war — und würde es wahrscheinlich immer sein - Angehöriger einer gefährlichen und hartnäckigen Gruppe ausgebildeter Mordmaschinen.
    Und er hatte ausdrücklich darum gebeten, mit Leia zu sprechen. Persönlich.
    Chewbacca knurrte einen letzten Einwand. »Mir gefällt es auch nicht«, gestand Leia, während sie den Monitor betrachtete und Mut zu fassen versuchte. »Aber er hat im Haus plötzlich seinen Angriff eingestellt. Ich möchte wissen- ich muß wissen-, was das alles zu bedeuten hat.«
    Kurz erinnerte sie sich wieder an ihr Gespräch mit Luke am Vorabend der Schlacht um Endor. Seine feste Überzeugung, daß er Darth Vader gegenübertreten mußte, gleichgültig, wieviel Angst sie um ihn hatte. Diese Entscheidung, die ihn fast getötet hätte... und die ihnen am Ende zum Sieg verholfen hatte.
    Aber Luke hatte tief in Vaders Seele noch einen Funken Gutes gespürt. Spürte sie dies auch in diesem nichtmenschlichen Killer? Oder wurde sie nur von morbider Neugier getrieben?
    Oder vielleicht von Mitleid?
    Â»Du kannst von hier aus alles sehen und hören«, sagte sie zu
Chewbacca. Sie gab ihm ihren Blaster und ging zur Tür. Das Lichtschwert ließ sie an ihrem Gürtel, obwohl sie nicht wußte, ob es ihr in diesem winzigen Raum von Nutzen sein würde. »Komm nur herein, wenn es Schwierigkeiten gibt.« Sie holte tief Luft, entriegelte die Tür und drückte auf den Öffner.
    Der Fremde blickte auf, als die Tür zu Seite glitt, und Leia schien es, daß er sich straffte, als sie eintrat. Die Tür schloß sich hinter ihr, und für einen langen Moment sahen sie sich nur an. »Ich bin Leia Organa Solo«, sagte sie schließlich. »Du wolltest mich sprechen?«
    Sein Blick ruhte weiter auf ihr. Dann erhob er sich langsam und streckte eine Hand aus. »Deine Hand«, sagte er mit ernster, fremdartig akzentuierter Stimme. »Darf ich sie haben?«
    Leia trat einen Schritt vor und reichte ihm ihre Hand, sich plötzlich bewußt, daß sie sich ihm damit unwiderruflich auslieferte. Wenn er wollte, konnte er sie packen und ihr das Genick brechen, bevor ihr irgend jemand zu Hilfe eilen konnte.
    Er packte sie nicht. Er beugte sich nach vorn, ergriff vorsichtig ihre Hand, hob sie zu seiner Schnauze und drückte sie gegen zwei große Nasenlöcher, die halb unter Haarbüscheln verborgen waren.
    Und roch daran.
    Er roch wieder daran und wieder, sog den Geruch in langen, tiefen Zügen ein. Leia betrachtete die Nüstern, registrierte zum erstenmal ihre Größe und die weiche Geschmeidigkeit der Hautfalten, in denen sie lagen. Wie die eines witternden Tieres, erkannte sie. Eine Erinnerung blitzte in ihr auf: wie er sie im Haus umklammert und diese Nüstern gegen ihren Nacken gepreßt hatte.
    Und nun hatte er sie sofort losgelassen...
    Langsam, fast zärtlich, richtete sich der Fremde auf. »Also ist es wahr«, erklärte er und ließ ihre Hand los. Diese riesigen Augen starrten sie an, schwammen in Gefühlen, die sie mit ihren Jedi-Sinnen zwar erahnen, aber nicht

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