Star Wars Erben des Imperiums
Sein eigenes Leben zu riskieren, war eine Sache, aber Leias Zukunft in den Händen zu halten, war eine ganz andere. »Ich bin kein Lehrer!« rief er laut in die Stille des Raums.
Die einzige Antwort war eine kaum merkliche Bewegung des auf Pause geschalteten Trainers. Aus einem plötzlichen Impuls heraus schaltete Luke den Trainingsautomaten wieder ein, zog sein Lichtschwert aus dem Gürtel und parierte die erste Attacke. Ein Dutzend nadelfeine Blasterstrahlen wurden in schneller Folge auf ihn abgefeuert, während der Automat wie ein verrücktes Insekt hin und her wirbelte; mühelos wehrte Luke jeden Schuà ab, schwang das Lichtschwert in einem blitzenden Bogen und geriet dabei in eine seltsame Hochstimmung. Dagegen konnte er ankämpfen â dies war etwas anderes als die Schatten seiner geheimen Ãngste. Der Automat feuerte und feuerte, und jeder Schuà prallte harmlos von der Klinge des Lichtschwerts ab...
Mit einem plötzlichen Piepen kam der Trainer zum Stillstand. Luke starrte ihn verdutzt an... und bemerkte unvermittelt, daà er keuchte und schwitzte. Der Trainer schaltete sich nach zwanzig Minuten automatisch ab, und die Frist war soeben abgelaufen.
Er desaktivierte das Lichtschwert und schüttelte seine Verwirrung ab. Es war nicht das erste Mal, daà er jedes Zeitgefühl verloren hatte, aber sonst hatte er vorher stets meditiert. Nur auf Dagobah, unter Yodas Aufsicht, war es ihm im Kampf passiert.
Auf Dagobah...
Er wischte sich mit dem Ãrmel den Schweià aus den Augen, trat ans Kommunikationspult in der Ecke und wählte den Raumhafen an. »Hier ist Skywalker«, identifizierte er sich. »Ich möchte, daà mein X-Flügler in einer Stunde startklar ist.«
»Ja, Sir«, sagte der junge Wartungsoffizier knapp. »Aber wir müssen ihn vorher von unserer Astromech-Einheit durchchecken lassen.«
»In Ordnung«, sagte Luke. Er hatte sich geweigert, den Computer des X-Flüglers alle paar Monate säubern zu lassen, wie es eigentlich Vorschrift war. Mit der unausweichlichen Folge, daà der Computer von Erzwos einzigartiger Persönlichkeit so beeinfluÃt worden war, daà er ein DroidenbewuÃtsein entwickelt hatte. Dadurch erhöhten sich zwar seine Effizienz und Geschwindigkeit, doch unglücklicherweise verhinderte es jede Kommunikation zwischen dem X-Flügler und den Wartungscomputern. »Ich gehe davon aus, daà die Einheit in ein paar Minuten bereit ist.«
»Ja, Sir.«
Luke unterbrach die Verbindung und fragte sich vage, was er sich eigentlich davon versprach. Yoda war bestimmt nicht mehr auf Dagobah präsent und konnte seine Fragen nicht beantworten.
Aber vielleicht irrte er sich.
10
»Wie Sie sehen«, meinte Wedge im grimmigen Plauderton, während er durch die Plastik- und Porzellanscherben watete, »herrscht hier einige Unordnung.«
»Da haben Sie recht«, bestätigte Leia. Sie fröstelte beim Anblick
des flachen, schuttgefüllten Kraters. Eine Handvoll anderer Republiksvertreter aus ihrer Delegation begleiteten sie auf dem Rundgang, unterhielten sich gedämpft mit ihren Bpfasshi-Eskorten und hatten gelegentlich Mühe, einen Weg durch die Trümmer des zerstörten Kraftwerks zu finden. »Wie viele Tote hat der Angriff gefordert?« fragte sie, obwohl sie nicht sicher war, ob sie die Antwort wirklich hören wollte.
»In diesem System â ein paar hundert«, erklärte Wedge nach einem Blick auf seinen Mikrocomputer. »Eigentlich ein Wunder.«
»Ja.« Unwillkürlich blickte Leia zum dunkelblauen Himmel hinauf. Es war wirklich ein Wunder. Vor allem, wenn man bedachte, daà nicht weniger als vier Sternzerstörer von dort oben Tod und Vernichtung hatten regnen lassen. »Aber die Schäden sind groÃ.«
»Ja.« Wedge nickte. »Aber nicht so groÃ, wie man es eigentlich erwarten sollte.«
»Ich frage mich, warum«, knurrte Han.
»Das fragen sich alle«, sagte Wedge. »Das ist die zweithäufigste Frage, die in diesen Tagen gestellt wird.«
»Und die häufigste?« wollte Leia wissen.
»Lassen Sie mich raten«, warf Han ein, ehe Wedge antworten konnte. »Warum hat man Bpfassh überhaupt als Ziel ausgesucht?«
»Genauso ist es«, bestätigte Wedge. »SchlieÃlich gibt es eine ganze Reihe besserer Ziele. Die Werften von Sluis Van beispielsweise sind nur etwa dreiÃig Lichtjahre entfernt â zu
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