Star Wars Erben des Imperiums
aber sie blinzelte nicht einmal. »Sagen Sie nichts; lassen Sie mich raten. Sie sind Mara Jade.«
»Das beeindruckt mich auch nicht«, sagte sie kalt. »Karrde hat mir erzählt, daà er meinen Namen erwähnt hat.«
Luke nickte. »Er hat mir auch erzählt, daà Sie meinen X-Flügler gefunden haben. Danke.«
Ihre Augen blitzten. »Ich kann auf Ihren Dank verzichten«, fauchte sie. »Soweit es mich betrifft, stellt sich nur die Frage, ob wir Sie den Imperialen ausliefern oder Sie eigenhändig töten.«
Sie stand abrupt auf, den Blaster schuÃbereit in der Hand. »Hoch mit Ihnen. Karrde will Sie sehen.«
Vorsichtig stand Luke auf und bemerkte erst jetzt, daà sein Lichtschwert an Maras Gürtel hing. War sie etwa auch eine Jedi? Mächtig genug vielleicht, um Lukes Kräfte zu neutralisieren? »Ich kann nicht behaupten, daà mir diese Alternativen gefallen«, erklärte er.
»Es gibt noch eine andere.« Sie trat einen halben Schritt vor und richtete den Blaster auf sein Gesicht. »Sie könnten einen Fluchtversuch machen... und ich Sie auf der Stelle erschieÃen.«
Lange Zeit standen sie reglos da. Wieder blitzte in ihren Augen jener bittere HaÃ... aber während Luke ihren Blick erwiderte, sah er etwas anderes hinter dem Zorn. Etwas, das wie tiefer, quälender Schmerz aussah.
Er rührte sich nicht; und fast widerwillig senkte sie die Waffe. »Vorwärts. Karrde wartet.«
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Lukes Zimmer lag am Ende eines langen Ganges, der in regelmäÃigen Abständen von absolut identischen Türen gesäumt wurde. Eine Art Baracke, entschied er, als sie ins Freie traten und über eine grasbewachsene Lichtung zu einem hohen, spitzgiebeligen Gebäude gingen. Weitere Baracken, mehrere Lagerhäuser und ein Wartungshangar gruppierten sich um das Haus. Zu beiden Seiten des Hangars standen über ein Dutzend Raumschiffe, darunter mindestens zwei Frachter vom Typ der Wilder Karrde und einige kleinere Einheiten, die halb im Wald versteckt waren, der das Gebäude von allen Seiten umschloÃ. Hinter einem der Frachter entdeckte er seinen X-Flügler. Er wollte Mara fragen, was aus Erzwo geworden war, sparte sich die Frage dann aber für Karrde auf.
Sie erreichten das Hauptgebäude, und Mara griff an Luke vorbei nach der Sensorplatte neben der Tür. »Er ist im GroÃen Saal«, sagte Mara, als die Tür zur Seite glitt. »Geradeaus.«
Sie durchschritten einen langen Flur und passierten einige mittelgroÃe Kantinen und Freizeiträume. Die breite Tür am Ende des Flurs öffnete sich automatisch, als sie sich ihr näherten. Mara schob ihn hinein...
Und in eine Szenerie, die direkt aus einer uralten Legende zu stammen schien.
Für einen Moment stand Luke einfach da und staunte. Der Saal
war groà und geräumig, die hohe Decke durchsichtig und von geschnitzten Balken gestützt. Die Wände waren mit dunkelbraunen Holzplatten getäfelt, zwischen deren Ritzen dunkelblaues Licht hervorsickerte. Einige wenige Kunstgegenstände dienten als spärlicher Schmuck; hier eine kleine Skulptur, dort ein rätselhaftes nichtmenschliches Artefakt. Sessel, Couches und groÃe Kissen waren zu lockeren Sitzgruppen arrangiert, die dem Raum eine entspannte, fast legere Atmosphäre gaben.
Aber all das war unwichtig, kaum der Rede wert oder erst auf den zweiten Blick von Bedeutung. In jenem ersten Moment des Staunens war Lukes ganze Aufmerksamkeit allein auf den Baum gerichtet, der in der Mitte des Raumes wuchs.
Kein kleiner Baum wie die Setzlinge in den Korridoren des imperialen Palastes. Der hier war groÃ, hatte einen Durchmesser von einem Meter, und reichte bis zur durchsichtigen Decke und darüber hinaus. In etwa zwei Metern Höhe erstreckten sich dicke Ãste in alle Richtungen; einige berührten fast die Wände, andere waren wie Arme, die alles umfassen wollten.
»Ah, Skywalker«, erklang eine Stimme. Luke senkte mühsam den Blick und sah Karrde bequem in einem Sessel am Fuà des Baumes sitzen. Rechts und links von ihm kauerten zwei langbeinige VierfüÃler und wandten Luke die leicht hundeähnlichen Schnauzen zu. »Kommen Sie.«
Luke schluckte und ging weiter. Kindheitsmärchen kamen ihm plötzlich in den Sinn. Beängstigende Geschichten voller Gefahren, Hilflosigkeit und Furcht.
Und in jedem dieser Märchen waren solche Schlösser eine Brutstätte des
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