Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
würden.
Der Ansatz, dem die Techniker die größte Aufmerksamkeit geschenkt hatten, war aber, auch die anderen Sinne mit ins Spiel zu bringen. Köstliche Düfte schwangen in den Luftstößen mit, und sie wehten über das Anwesen oder hüllten die Geysire und Wirbelfontänen ein, sodass sich die Gerüche immer wieder neu mischten, wobei sie sich jedoch stets perfekt ergänzten. Auch Geräusche hatte man mit eingebunden: hohes Vogelgezwitscher, das die Böen aus den Düsen der Kaskaderien begleitete, komplexe Musikzusammenstellungen für die diversen Luftgeysire, deren Lautstärke und Instrumentenschwerpunkt sich veränderten, je nachdem, wo der Zuhörer stand. Auch den Tastsinn hatte man nicht vergessen, und als Lando mit Zerba auf das Haus zuging, spürte er immer wieder unerwartete Lufthauche, welche die Haare am Nacken kitzelten oder sanft über Wangen und Hände strichen.
Allein die Kleidung der Droiden wirkte nicht halb so beeindruckend wie die, die sie vor zwei Tagen während der Ehrung des Bewegten Steins getragen hatten. Doch das machten sie durch kleine Luftdüsen und ihre eigenen Duftwolken wieder wett.
Die gesamte Veranstaltung war in einem solchen Maß auf Menschen ausgerichtet, dass Lando sich fragte, was wohl die diversen anderen Spezies, die sich durch die Menge schoben, davon halten mochten. Doch soweit er das sehen konnte, genossen sie die Ehrung ebenso sehr wie er. Die Handvoll Wookiees, die alle anderen Besucher weit überragte, schien ganz besonders von den Luftdüsen angetan zu sein, die ihr Fell verwirbelten. Erst später kam ihm der Gedanke, dass einige der Farbmuster und Aromen speziell für andere Spezies arrangiert worden waren – ausschmückende Kompositionen, die seinen menschlichen Sinnen völlig verborgen blieben.
Racheles Daten über Villachor hatten davor gewarnt, dass er Pünktlichkeit bei seinen Partnern schätzte und bei seinen Untergebenen voraussetzte, darum hatte Lando ihre Ankunft mit Bedacht so abgestimmt, dass sie präzise fünf Stunden nach Mittag eintrafen, genau, wie Villachor es verlangt hatte. Sie hatten ihr Ziel beinahe erreicht, und die Menge im jenseitigen Teil des Anwesens brach gerade in aufgeregte Jubelrufe aus, als die Tür aufschwang und ein schweigsam umherblickender Sheqoa auftauchte.
Er blieb aber nicht lange schweigsam. »Wer ist das?«, wollte er wissen, die Augen auf Zerba gerichtet, während er in den Durchgang trat, um Lando den Weg zu versperren.
»Mein Assistent«, erklärte Calrissian und deutete über die Schulter. »Er trägt das Gerät für mich.«
Sheqoas Blick wanderte zu dem schwer aussehenden Koffer, den Zerba in der Hand hielt. »Ich nehme das«, sagte er und schob sich nach vorn.
Lando machte hastig einen Schritt zur Seite, um sich ihm nun seinerseits in den Weg zu stellen. » Er trägt es«, erklärte er entschlossen. »Wenn wir drinnen sind, erkläre ich Ihnen, warum.«
Einen langen Augenblick starrten die beiden einander an, bis Sheqoa schließlich widerwillig beiseitetrat. »Na schön«, brummte er und bedeutete ihnen weiterzugehen. »Fürs Erste kann er es tragen.«
Lando blickte zu Zerba zurück und nickte ihm auffordernd zu, anschließend schritten sie gemeinsam durch die Öffnung. Sheqoa schloss die Tür hinter ihnen wieder, sodass der ferne Jubel verstummte, dann schob er sich an ihnen vorbei und ging voran, den Korridor hinab, durch den die anderen Wachen Lando vor zwei Tagen schon geführt hatten. Diesmal folgten sie seinem Verlauf aber kaum zwanzig Meter, dann wandte Sheqoa sich nach rechts, stieß eine weitere Tür auf und wies sie mit einer Geste an hindurchzutreten.
Dahinter lag ein großer Raum von der Art, wie Lando sie schon Tausende Male gesehen hatte: weit und offen, mit geschwungenen, wundervoll dekorierten Wänden, Kronleuchtern, die von der hohen Decke hingen, und einem Mosaikboden aus Hartholz. Es war ein Versammlungszimmer, genau die Art von Raum, die die Reichen und Mächtigen vor ihre Ballsäle bauten – der ideale Ort für die Gäste, sich von der Musik und dem Tanz zu erholen und mit Freunden zu plaudern, Kontakte wieder aufzufrischen oder vielleicht sogar, um in einem der Nebenräume private Unterhaltungen zu führen und im Flüsterton Geschäfte abzuschließen. So gut wie jedes große Sabacc-Turnier, an dem Lando je teilgenommen hatte, war in der ein oder anderen Version eines Ballsaales ausgetragen worden, und 90 Prozent davon hatten Vorzimmer wie dieses gehabt.
Zehn bewaffnete 501- Z
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