Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
östlich entdeckte Voort ein drittes Schiff, eine Raumfähre der Lambda -Klasse, deren Flügel in Abwärtsposition eingerastet waren. Das Shuttle war weiß, doch am Rumpf an Backbord befand sich ein großer, unregelmäßiger himmelblauer Fleck, der zweifellos dazu diente, die Registrierungsnummer und andere Einzelheiten zu verschleiern, mit denen sich das Gefährt identifizieren ließe. »Ich wette hundert Credits, dass das unser Fluchtfahrzeug ist. Trey, kratz jedes Gramm Sprengstoff zusammen, das wir noch haben. Sharr, wenn das erledigt ist, führst du die anderen runter zur Ebene. Haltet die Augen nach Schnapphunden offen, die sich im Getreide verstecken. Trey, bastel einen Totmannschalter, einen Zünder für den Sprengstoff. Dann kommst du zusammen mit Scut mit mir mit.«
Die StealthX-Jäger zogen eine Schleife nach der anderen um den Mount Lyss. Bereits nach der ersten Umkreisung waren sämtliche Artillerie-Einheiten außer Gefecht – Voort hörte jede einzelne davon detonieren. Weitere Überflüge eliminierten jeden Gleiter auf dem Boden und sorgten dafür, dass sich die Schnapphunde in sämtliche Himmelsrichtungen verstreuten. An etlichen Stellen brannte Feuer, das sich zusehends über die Getreidefelder ausbreitete.
Zerzaust, schmutzig und mit Getreidespreu übersät, standen Myri und Jesmin einen Kilometer von der Schneise der Zerstörung entfernt.
Myri warf einen Blick auf ihr mit einem Komlink ausgerüstetes Datapad. »Das Störsignal hat aufgehört. Ruf die Raumfähre zu unserer Position, in Ordnung?«
»Bin schon dabei.«
Myri aktivierte ihr eigenes Komlink. »Drei an Eins, Drei an Eins. Ich übermittle euch jetzt unsere Koordinaten. Wir evakuieren.«
Thaymes Stimme antwortete ihr. » Ich bin Drei. Ansonsten danke für die Nachricht. Wir sind unterwegs. Wen zur Hölle habt ihr da eigentlich zu Hilfe gerufen?«
Myri hielt inne, während die StealthX über ihnen vorbeikreischten und eine rasche Folge von Lasereinschlägen jeglichen anderen Lärm übertünchte. Dann lächelte sie und sagte mit ihrer besten Kleinmädchenstimme: »Ich habe Daddy angerufen.« Sie klappte das Datapad zu und sah Jesmin an. »Selbst wenn du alles andere verloren hast, kannst du dich immer noch auf Daddy verlassen.«
Jesmin nickte. »Das weiß ich.«
Dann runzelte Myri die Stirn. »Warum war eigentlich nicht Bhindi dran?«
Oben im Observatorium kniete Voort neben Bhindi und streifte behutsam den Umhang von ihr ab. Er starrte auf ihr lebloses Antlitz herab. Seine richtige Stimme war heiser. Sein Kehlkopfimplantat ignorierte diesen Umstand jedoch, und die Basic-Worte, die aus seinem Mund kamen, klangen unpassend freundlich. »Bhindi, ich muss dich um einen letzten Gefallen bitten. Ich weiß nicht, wohin es uns als Nächstes verschlägt. Dich mitzunehmen könnte dazu führen, dass einige der Gespenster geschnappt werden. Und dich hierzulassen würde bedeuten, dass man dich identifiziert und am Ende all unsere Identitäten bekannt werden. Das würde unsere Familien in Gefahr bringen. Ich weiß, dass du dafür Verständnis hast. Ich wünschte bloß, es müsste nicht sein.« Voort hielt einen Moment inne, als ob er auf eine Antwort wartete, aber es kam keine. Er strich sich eine Träne aus dem Augenwinkel und schaute zu Scut auf. »Leg sie ihr an.«
Scut beugte sich mit ausdruckslosen Zügen vor und stülpte Bhindi vorsichtig seine lächelnde Neoglith-Maske über den Kopf, ehe er ihr Haar darunter zurückstrich. Als er fertig war, richtete er sich auf. Bhindi war jetzt ein einziger Widerspruch in sich – ein Mensch mit dem fleischigen Gesicht eines Mannes und dem Körper einer Frau, die Augen wie im Schlaf geschlossen, die Lippen jedoch zu einem lebhaften Lächeln verzogen.
Voort wandte sich an Trey. »Du bist dran.«
Trey kniete auf der anderen Seite des Leichnams nieder, gegenüber von Voort. Er hielt einen schwarzen Rucksack in beiden Händen. Sein improvisierter Totmannschalter war darauf verdrahtet. »Der Zünder ist auf eine Sekunde eingestellt.«
Voort nickte.
»Ich will damit sagen, dass die Sache ziemlich riskant ist. Ein Fehler, und der gesamte Berggipfel geht viel zu früh hoch. Ich denke, es ist besser, wenn ihr beide zuseht, dass ihr euch an den Abstieg macht, während ich das hier zu Ende bringe.«
Voort schüttelte den Kopf. »Scut kann gern gehen, wenn er will.«
»Will ich aber nicht.«
Trey betätigte den Einschaltknopf des Totmannschalters und hielt ihn mit dem Daumen runtergedrückt. »Die Bombe
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