Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
um sich unter den gewöhnlichen Luftgleiterverkehr zur Gerichtsplaza zu mischen.
Weiter vorn kam das unverwechselbare, dreigeschossige, aus Rotstein errichtete Justizgebäude in Sicht. Vor dem nahe gelegenen Armeebedarfsgeschäft blinkten Lichter – Luftgleiter der Stadtgarde, mindestens ein Dutzend, und mehrere Medigleiter. Der Freiluftmarkt auf dem Platz selbst war größtenteils verwaist. In der Nähe der Fahrzeuge indes hatte sich eine große Passantenmenge versammelt.
Voort schlug sich seitlich gegen den Helm. »Dämlich, dämlich, dämlich !«
»Was ist los, Eins?«
»Ich habe eine Variable außer Acht gelassen! Natürlich bestand das Risiko, dass Ledina Chotts Rettung aus dem Armeebedarfsladen die Runde macht. Und natürlich würden sich die Leute dann dort einfinden, aus reiner Neugierde. Unsere ganzen Zeugen. Dämlich! Feuer mich, Zwei, und übernimm du.«
»Das kann ich nicht. Du hast mich zuerst gefeuert.«
Sie setzten fast unbemerkt zur Landung auf dem Rasen vor dem Gericht an. Voort schaltete seinen Transponder wieder ein, ehe er Mülltonne einen Befehl gab, der eine komplette Speicherlöschung bei der R5-Einheit initiieren würde. In ihrem Sternenjäger machte Myri dasselbe mit ihrem Transponder und ihrem R2. Das Speicherlöschen war eine bedauerliche, aber notwendige Vorsichtsmaßnahme – jetzt konnte kein Ermittler von ihren Astromechs irgendwelche Informationen über Voort oder Myri erhalten.
Ihr schwarzer Luftgleiter rauschte über den Rasen und setzte unmittelbar vor ihnen auf. Voort schwang sich aus seinem Cockpit, sah, dass Myri bereits unten war, und sprintete zu dem Speeder. Er und Myri kletterten von links und von rechts auf den Rücksitz.
Trey gab Gas, um Abstand zu den Sternenjägern zu gewinnen. Er warf einen Blick nach hinten zu Voort. »Wohin soll’s gehen, Anführer?«
»Sehr witzig.« Voort war zu angespannt, um amüsiert zu sein. »Lass zuerst die schlechten Nachrichten hören.«
Trey schüttelte den Kopf. »Ich habe keine schlechten Nachrichten.«
»Es gibt immer schlechte Nachrichten.«
Drikall drehte sich im Sitz zur Seite, um darauf zu antworten. »Trotz intensiven Notfallabschrubbens und einiger ausgesprochen wirkungsvoller Industriedeodorants riecht Bühnenboy wirklich übel.«
»Wenn das das Schlimmste ist, womit wir uns herumschlagen müssen, dann läuft ja alles bestens. Fürs Erste.«
Sie hielten neben einem Zelt am äußersten Rand des Freiluftmarktes. An der Vorderseite des mit breiten, senkrechten grünen und weißen Streifen verzierten Zelts hing ein Schild, auf dem stand: IHRE ZUKUNFT – WIR VERRATEN SIE IHNEN . Ein kleines handgeschriebenes, darunter festgetackertes Schild verkündete: MITTAGSPAUSE . WIR SAGEN VORAUS , DASS SIE IN EINER STUNDE WIEDERKOMMEN .
Voort vergewisserte sich, dass sein Schleier noch an Ort und Stelle war, ehe er aus dem Gleiter stieg. Er schaute sich um und konnte Stände und Bodenfahrzeuganhänger mit Händlern dahinter sehen, aber keine Kunden. Dann duckte er sich, wie um der Aufmerksamkeit der Verkäufer zu entgehen, und folgte Myri in das Zelt. »Zumindest gibt es ein paar Zeugen für unsere Ankunft.«
Sie schloss die Zeltklappe hinter ihnen. »Natürlich würden die Händler ihre Waren niemals unbeaufsichtigt lassen.«
Im Innern des Zelts befanden sich Tische mit Kostümteilen darauf, Stühle, zwei reglose Droiden – die X-Flügler-Pilotenuniformen und verschleierte Helme trugen – und Mulus. Er stand auf und strahlte sie an. »Willkommen in der Umkleidekabine! Sind jetzt meine Lockvögel an der Reihe?«
»Ja, es ist so weit.« Voort ließ seinen Helm auf einen der Stühle fallen, setzte sich auf den anderen und öffnete die Stiefel.
Mulus hielt ein Komlink in die Höhe und ging zur Zeltklappe. Er öffnete die Klappe und drückte einen Knopf an dem Gerät.
Die beiden Droiden erwachten ruckartig zum Leben und gingen auf die Klappe zu. Sofort begann der schmächtigere, im unverkennbaren Tonfall eines Protokolldroiden zu sprechen. »Wie ich gerade sagte, können wir uns lediglich vorstellen, wie Dinge schmecken, aber – oh, vielen Dank, Sir –, aber ich finde, das sorgsam gereinigter Sand vom Meeresufer lecker aussieht. Goldener, schimmernder Sand.« Die beiden traten durch die Klappe. »Meinst du nicht? Ach, du liebe Güte, wir sind ja bekleidet! Ich frage mich, wie das wohl passiert ist?«
Mulus schloss die Zeltklappe hinter ihnen.
Voort warf seine Stiefel beiseite und erhob sich. Er fing an, seine
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