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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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widerstehen. Er würde Sally nachlaufen, ganz gleich, wie gefährlich es sein mochte, denn solange es noch einen Funken Hoffnung gab, selbst wenn er nicht größer war als das Leuchten eines Glühwürmchens in der ewigen Nacht, würde er das Risiko eingehen. Er würde es sogar eingehen, wenn er damit sein Leben zerstörte. Das jedenfalls wusste er über sich, und er rechtfertigte seine Dummheit mit dem Gedanken, dass Amerika ebenfalls dringend darauf aus war, seine Selbstzerstörung einzuleiten. Warum sollte sich Starbuck dann nicht auch selbst diesem freudigen Werk hingeben? Starbuck sah seinen Freund an. «Das wirst du nicht verstehen», sagte er.
    «Stell mich auf die Probe, bitte», sagte Adam ernst.
    «Es ist die reine Lust an der Selbstzerstörung.»
    Adam runzelte die Stirn, dann schüttelte er den Kopf. «Du hast recht. Ich verstehe es nicht. Erklär’s mir bitte.»
    Doch Starbuck lachte nur.

    Wenn es einen Anlass gab, war eine Fahrt nach Richmond recht einfach zu arrangieren, doch Starbuck musste zehn lange Tage warten, bis Washington Faulconer einen Grund fand, in die Landeshauptstadt von Virginia zu reisen.
    Der Grund war zukünftiger Ruhm, besser gesagt die Gefahr, dass der Legion ihr gerechter Anteil an dem glorreichen Sieg verweigert würde, der die Unabhängigkeit der Konföderierten besiegeln sollte. Gerüchte, die von Zeitungsartikeln bestätigt wurden, redeten von einer unmittelbar bevorstehenden Schlacht. Im Norden Virginias wurde eine Konföderiertenarmee zusammengezogen, die sich der in Washington versammelten Unionsarmee entgegenstellen sollte. Ob die Zusammenziehung der Truppen im Süden als Vorbereitung für einen Angriff auf Washington oder zur Verteidigung gegen die erwartete Invasion der Yankees gedacht war, wusste niemand, aber eines war sicher: Die Legion Faulconer war nicht zur Truppensammlung beordert worden.
    «Die wollen die ganze Ehre für sich selbst», beschwerte sich Washington Faulconer und erklärte, die verfluchten Stutzer in Richmond würden alles tun, um die ehrgeizigen Ziele der Legion zu hintertreiben. Pecker Bird bemerkte im kleinen Kreis, Faulconer sei derart erfolgreich damit gewesen, sein Regiment vor staatlicher Einmischung zu schützen, dass er sich nun kaum darüber beschweren könne, wenn der Staat sich bei seiner Kriegsführung vor der Einmischung Washington Faulconers schütze. Doch selbst Bird fragte sich, ob die Legion absichtlich aus dem Krieg herausgehalten wurde, denn Mitte Juli war noch immer kein Aufruf von der Armee erfolgt, und Faulconer, der wusste, dass der Moment gekommen war, in dem er sich vor den verhassten Staatsautoritäten erniedrigen musste, erklärte, er werde persönlich nach Richmond gehen, um der Konföderiertenarmee die Dienste der Legion anzubieten. Und sein Sohn werde ihn begleiten.
    «Es macht dir doch nichts aus, wenn Nate mitkommt, oder?», fragte Adam.
    «Nate?» Faulconer runzelte die Stirn. «Wäre uns Ethan da nicht nützlicher?»
    «Ich wäre dir dankbar, wenn du Nate mitnimmst, Vater.»
    «Meinetwegen.» Faulconer fiel es schwer, Adams Wünschen zu widerstehen. «Selbstverständlich.»
    Richmond wirkte auf Starbuck merkwürdig verlassen. Es waren immer noch viele Männer in Uniform in der Stadt, aber das waren zum größten Teil Stabsoffiziere oder Proviantkolonnen, denn die meisten kämpfenden Soldaten waren Richtung Norden zu der Eisenbahnabzweigung bei Manassas geschickt worden, wo Pierre Beauregard, ein Berufssoldat aus Louisiana und der Held von Fort Sumters unblutigem Fall, die Armee Nordvirginias sammelte.
    Ein weiterer, kleinerer Verband der Konföderierten, die Armee von Shenandoah, sammelte sich unter General Joseph Johnston, der das Kommando über die Rebellenverbände des Shenandoah Valley übernommen hatte. Faulconer brannte darauf, dass sich die Legion Beauregard anschloss, denn Beauregards Armee von Nordvirginia stand näher an Washington und würde daher nach Faulconers Einschätzung eher am Kampfgeschehen beteiligt sein.
    «Glaubt er das wirklich?», fragte Belvedere Delaney. Der Anwalt war entzückt gewesen, als sich ein nervöser Starbuck unter Berufung auf sein einziges Treffen mit dem Anwalt noch am Abend seiner Ankunft in Richmond in der Grace Street gemeldet hatte. Delaney bestand darauf, dass er zum Abendessen blieb. «Schreiben Sie Faulconer eine Nachricht. Schreiben Sie ihm, Sie hätten einen alten Freund aus Boston getroffen. Dieser Freund hätte Sie zu einer Bibelstunde in der First Baptist Church

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