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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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die Südstaatentruppen sie aufgegeben hatten, stark befestigt worden.
    «Er weiß, dass er Alexandria nicht angreifen kann», sagte Ridley, «also plant er, die Verbindung der Baltimore and Ohio Railroad zu unterbrechen.»
    «Wo?»
    «Das hat er mir nicht erzählt», sagte Ridley verdrießlich, «aber es kann nicht östlich von Cumberland sein, weil die Züge zwischen dort und Harper’s Ferry nicht fahren.» Mit einem Mal wurde Ridley aufgeregt. «Um Gottes willen, Bev, du wirst ihn nicht daran hindern, oder? Er bringt mich um, wenn du das tust!»
    «Nein», sagte Delaney beruhigend, «nein. Ich lasse ihm seinen Spaß. Wie viele Männer hat er mitgenommen? Die ganze Legion?»
    «Nur dreißig Mann. Aber versprichst du mir, nichts davon weiterzuerzählen?» Ridley war entsetzt von der Vorstellung, dass seine Indiskretion Folgen haben würde.
    Delaney sah Robert Lee bei der Truppeninspektion auf der anderen Seite des Messeplatzes. Delaney hatte sich geflissentlich in Lees Büro nützlich gemacht und war gegen seinen Willen von der Intelligenz und der Ehrenhaftigkeit beeindruckt gewesen, die der General in sich vereinigte. Delaney versuchte, sich Lees Zorn vorzustellen, wenn dieser entdecken sollte, dass Faulconer auf eigene Faust einen Überfall auf die Baltimore and Ohio Railroad durchführte, doch so verlockend es auch war, Delaney beschloss, seinen Freunden in der Regierung von Virginia nichts davon zu sagen. Stattdessen würde er dafür sorgen, dass der Norden den Überfall stoppte.
    Denn es war immer noch Zeit genug, um einen letzten Brief an einen Freund in Washington zu schreiben, der, wie Delaney wusste, ein Intimus des Sekretärs der Nordstaatenregierung war. Wenn der Norden, so schätzte Delaney, erst einmal festgestellt hätte, dass Beverley Delaney eine wertvolle Quelle für militärische Informationen sein konnte, würde er dort bald volles Vertrauen genießen.
    «Natürlich sage ich dem Gouverneur nichts», beruhigte er nun seinen entsetzten jüngeren Bruder, dann nahm er die Zügel kürzer, um sein Pferd anzuhalten. «Macht es dir etwas aus, wenn wir zurückgehen? Der Staub reizt meine Kehle.»
    «Ich habe gehofft …», begann Ridley.
    «Du hast auf einen Besuch in Mrs. Richardsons Haus gehofft.» Diese Verlockung, das wusste Delaney, war für seinen Halbbruder Richmonds größte Attraktion. «Und den sollst du auch haben, Ethan, den sollst du haben.» Delaney trabte, zufrieden mit seinem Tagwerk, zurück in die Stadt.

    Der Stoßtrupp erreichte die Baltimore and Ohio Railroad zwei Stunden vor Einbruch der Dunkelheit am sechsten Tag eines Ritts, der nach Washington Faulconers selbstbewusster Voraussage nicht mehr als drei Tage hätte in Anspruch nehmen sollte. Sie hätten eine ganze Woche gebraucht, wenn Faulconer nicht hartnäckig darauf bestanden hätte, die letzte Nacht durchzureiten. Starbuck, der vor Müdigkeit im Sattel taumelte und unter den Schmerzen litt, die ihm die wundgerittenen Stellen bereiteten, war nicht sofort klar, dass sie beinahe am Ziel angekommen waren. Er hing schlaftrunken im Sattel und fürchtete, jeden Moment herunterzufallen, als ihn plötzlich ein Leuchten aufschreckte, das weit unter ihm in einem tiefen, im Mondschatten liegenden Tal aufblitzte. Einen Moment lang glaubte er zu träumen, dann wieder fürchtete er, keineswegs zu träumen, sondern den schwankenden Rand von Ge-Hinnom erreicht zu haben, die Hölle der Bibel, und dass er jeden Augenblick in die Flammengrube hinuntergeschleudert würde, in der die Teufel lachten, während sie die Sünder marterten. Er schrie vor Angst.
    Dann wachte er vollständig auf und stellte fest, dass Faulconers schmutziger und durchnässter Reitertrupp auf einem hohen Bergkamm angehalten hatte und die Männer in das dunkle Tal hinunterblickten, in dem ein Zug Richtung Westen fuhr. Die Tür der Feuerkammer in der Lokomotive stand offen, und der helle Schein des Heizofens wurde von der Unterseite der quellenden Dampfwolke zurückgeworfen, sodass sie auf Starbuck wirkte wie der grelle Atem eines Riesendrachen. Der kochende Dampf bewegte sich stetig westwärts, und voraus eilte ihm das schwache Leuchten der Öllampen an der Lokomotive. Es waren keine anderen Lichter zu sehen, was darauf hindeutete, dass die Lok Güterwaggons zog. Der Lärm des Zuges ebbte zu einem hohlen Rumpeln ab, als er über eine Gerüstbrücke fuhr, die einen Fluss zu Starbucks Linker überspannte, und mit einem Mal schoss Aufregung in ihm hoch, als er plötzlich erkannte,

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