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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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sie in eure Obhut. Ehrt sie, wie ihr mich geehrt habt. Lebt wohl und sichere Reise. Ich umarme die Sterne.«
    Die Zeremonie war vorbei. Die Familie zerstreute sich, einige gingen wieder ihren Pflichten nach, andere feierten in kleinen Gruppen. Xonea führte mich aus der Kammer und brachte mich in mein Quartier. Ich kam ohne Protest mit ihm.
    Vor der Tür verneigte sich Xonea. »Du hast unseren HausClan geehrt, Heilerin.« Er machte eine Geste, die sein Herz und seinen Kopf mit einschloss. »Der HausClan Torin würde dich ehren. Wenn du annimmst, ist unser Haus dein Haus.«
    Ich wusste, was er mir da anbot, und ich wollte es. »Ich nehme in Dankbarkeit an«, gab ich die traditionelle Antwort. Er lächelte erfreut, verneigte sich und berührte seine Stirn mit der Rückseite meiner Hand. »ClanSchwester Cherijo. Willkommen in unserem Haus.«
    Ich war als nicht vernunftbegabt eingestuft und gerettet worden, hatte meinen Geliebten sterben sehen, alte Freunde wieder getroffen, ein neues Leben angeboten bekommen, den Tod meines Geliebten gefeiert und seine letzten Worte gehört.
    Und jetzt war ich adoptiert worden.
     
     
    Xonea verbreitete die Neuigkeit schnell in der übrigen Mannschaft, und sie taten ihr Bestes, um mir gleich das Gefühl zu geben, Teil der großen jorenianischen Familie zu sein. Ich wurde als »Heilerin Cherijo Torin« oder »ClanSchwester«, »ClanCousine« und so weiter angesprochen, je nachdem, wer da mit mir redete. Ich glich das aus, indem ich auf alles hörte, was grob in meine Richtung gerufen wurde.
    Xonea hatte mir mehr als einen neuen Nachnamen gegeben. Ich wurde genauso als Teil des HausClans angesehen wie jemand, der dort hineingeboren worden war. Damit waren die Ehre des HausClans und ihr Schutz ebenfalls meine Sache. Ich war mir nicht sicher, ob ich all das verdient hatte, aber ich wollte ein Teil dieser Leute sein. Und nach seinen letzten Worten zu urteilen, war das auch Kaos Wille gewesen.
    Am Tag nachdem ich Duncan Reever bei der Zeremonie gesehen hatte, fragte ich Xonea nach ihm – und wie es dazu gekommen war, dass er als Kaos Sprecher fungierte. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. Ich erfuhr, dass Reever bei Kao gewesen war, während ich das letzte Mal vor dem Rat stand. Kao hatte gezielt nach Reever schicken lassen und ihm seine letzten Worte übergeben. Reever hatte dem HausClan Torin dabei geholfen, Kao aus der Öffentlichen Klinik zu holen und ihn auf die Sunlace zu bringen. Er war schon genauso lang an Bord wie ich. Ich schämte mich etwas. Ich hatte gedacht, Reever hätte mich im Stich gelassen, und dabei hatte er die ganze Zeit nur Kaos letzten Willen geehrt.
    Die Verhandlungen zwischen den Truppen der Liga und den Jorenianern kamen zum Stillstand. Zur allgemeinen Anspannung kam noch Beleidigung hinzu, als Söldner versuchten, das Schiff mit Gewalt zu stürmen.
    Tonetka erwähnte das während der Visite nebenher, und ich starrte sie daraufhin völlig entsetzt an.
    »Fünf versuchten die Steuerbordluken zu durchbrechen«, sagte sie und kicherte. »Sie mussten schnell feststellen, was mit Liga-Schiffen passiert, wenn sie auf jorenianische Legierungen treffen.«
    Der Kapitän der Sunlace war so gütig gewesen, die Möchtegern-Eindringlinge zu retten, bevor ihre kleinen Schiffe implodierten. Die Söldner wurden zurück nach K-2 geschickt, begleitet von der Warnung, dass weitere Angriffe ernstere Reaktionen hervorrufen würden.
    Es gesellten sich weitere Frachter zu denen, die K-2 und die Sunlace umringten. Kapitän Pnor entschied, dass man den Orbit verlassen würde, jetzt, wo der Sternenantrieb repariert war, bevor noch jemand zu schießen anfangen würde. Der Befehl, sich für den Dimensionssprung vorzubereiten, schallte durchs Schiff.
    Ich war mit Tonetka in der Krankenstation, als wir davon erfuhren. Wir bereiteten die Patienten vor und schnallten uns in den Startkapseln dieses Bereiches fest. Die Oberste Heilerin tätschelte mir die Hand, während ich das Sicherungsgeschirr anlegte.
    »Der Sprung von einer Dimension in die nächste ist unangenehm, vor allem beim ersten Mal. Kämpfe nicht dagegen an, entspanne dich und bleibe passiv.«
    Auf der Bestshot hatte mir der Gedanke, dass meine zellulare Struktur verändert wurde, gar nicht gefallen. Jetzt, wo meine Zellen nicht nur verändert, sondern auch noch in eine andere Dimension geschleudert werden sollten, war ich extrem angespannt.
    Entspann dich, kämpfe nicht dagegen an, dachte ich. Bleibe passiv. Ja, sicher.
    Der

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