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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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meine Hand, als ich ihn streichelte.
    »Jenner.« Ich barg mein Gesicht in seinem Fell. »Oh, Gott sei Dank. Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid.«
    »Die Türen lassen Haustiere auf jedes vernehmbare Signal hin hinaus, wenn man die Einstellungen nicht ändert.« Die heisere Stimme war angenehm und glatt. »Er wanderte in den Fluren umher, dort habe ich ihn gefunden.«
    »Ich danke Ihnen sehr.«
    »Ich habe versucht mit ihm zu reden, aber es hat nicht funktioniert. Darum habe ich seinen Geruch bis zu dieser Wohnung zurückverfolgt.«
    »Jenner ist nur ein Kater. Ich meine: Er kann nicht sprechen.«
    »Aufgrund der Geräusche, die er von sich gegeben hat, erschien es mir, als wäre er in Not.«
    »den Sonnen.« Ich drückte ihn noch fester an mich und fühlte mich noch mieser. »Ich bin erst heute angekommen und habe mich direkt bei meiner Arbeitsstelle gemeldet. Dabei habe ich ihn völlig vergessen.«
    »Ich verstehe.« Seine Anteilnahme klang voller Ironie und lenkte meine Aufmerksamkeit auf ihn.
    Jenners Retter war etwas größer als ich, aber bedeutend schlanker. Ich konnte nicht entscheiden, ob das Wesen männlich oder weiblich war – oder androgyn, wie einige Alien-Spezies. Der dünne Torso, die Gliedmaßen und der patronenförmige Schädel waren mit kurzem, platinfarbenem Fell bedeckt. Zarte, spitze Ohren zuckten, wenn es sprach. Es trug eine Reihe gefalteter Streifen aus metallischem Stoff, die mit einem filigranen, mit bunten Steinen bedeckten Collier verbunden waren. Zwei sanfte, farblose Augen musterten mich ebenfalls.
    »Ich bin Alunthri«, sagte es.
    »Ist das Ihr Name, Ihre Spezies oder Ihr Heimatplanet?«
    »Es ist mein Name. Sie stammen von Terra?«
    »Ja. Doktor Cherijo Grey Veil.« Plötzlich wurde mir mein unhöfliches Verhalten bewusst, und ich trat einen Schritt zurück. »Möchten Sie nicht hereinkommen?«
    »Vielleicht ein anderes Mal.« Alunthri nickte in Richtung Jenner. »Ihr Gefährte braucht im Moment Ihre Aufmerksamkeit. Willkommen in der Kolonie.«
    »Danke. Sind wir Nachbarn?« Alunthri neigte den Kopf zur Seite und wackelte mit den kleinen Ohren. Irgendetwas wurde nicht richtig übersetzt. »Ihre Unterkunft«, sagte ich. »Liegt sie in der Nähe?«
    »Die Unterkunft meines Besitzers befindet sich in einem Parallelflügel.«
    »Ihr Besitzer?« Jetzt war ich verwirrt.
    »Ich bin ebenfalls ein Gefährte. Wie Ihr Jenner.«
    Plötzlich wurde mit bewusst, dass Alunthris Collier in Wirklichkeit ein Halsband mit den üblichen Impf- und Lizenzplaketten für Tiere war.
    Alunthri war ein Haustier . Eine riesige, sprechende, außerirdische Miezekatze.
    »Nun ja, ich weiß zu schätzen, dass Sie ihn gefunden haben.« Ich fühlte mich sehr unwohl, was verständlich war, denn ich war es gewohnt, mit einer Katze zu sprechen, aber nicht, Antworten von ihr zu bekommen.
    »Gern geschehen. Denken Sie bitte daran, Ihre Türeinstellungen zu verändern.« Alunthri trat zurück und zuckte mit den fast unsichtbaren Schnurrhaaren. »Alles Gute.«
    Jenner schauderte in meinem Arm, als sich die Tür schloss, und ich drückte mein Gesicht erneut in sein weiches Fell.
    »Puh! Das war sehr seltsam.« Ich verspürte einen weiteren Stich meines schlechten Gewissens. »Kumpel, du musst hungrig sein.«
    Die Erwähnung seines Lieblingsthemas ließ Jenner von meinem Arm springen und ruhelos um meine Füße streichen. Nachdem ich ein Festmahl für ihn zubereitet hatte, programmierte ich die Türkontrollen um.
    Nachdem nun auch meine letzten Kraftreserven aufgebraucht waren, sank ich auf mein Bett und schaute meiner hungrigen Katze zu, wie sie ihr Essen verschlang. Ich lege mich nur einen Augenblick hin , war mein letzter Gedanke.
    Ich erwachte schließlich von einem schrillen Ton meines Bildschirm-Terminals. Ich stolperte zu der Konsole, und der Intervallindikator verriet mir, dass ich fast sieben Stunden durchgeschlafen hatte. Ich drückte auf den Empfangsknopf.
    »Ankommende Nachricht vom Verwaltungshauptbüro.«
    »Doktor Grey Veil hier«, sagte ich gähnend.
    Die metallischen Gesichtszüge eines Komdroiden erschienen auf dem Schirm. »Bitte melden Sie sich in zwei Stunden zu Ihrer Einweisung für Neuankömmlinge im Verwaltungsgebäude.«
    »Bestätigt«, antwortete ich und wollte die Verbindung unterbrechen.
    Aber der Droide war noch nicht fertig: »Eine weitere Nachricht.«
    Oh-oh. »Anfrage: Ausgangspunkt?«
    »Direkte interstellare Verbindung. Sol-Quadrant.«
    Aus dem System meiner Heimatwelt. Tja, da brauchte man

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