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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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»Unangenehm? Nein, Ratsmitglied. Ich empfinde sie als Beleidigung.«
    Dsoo war darüber augenscheinlich überrascht. »Aber es war doch ein Mitglied Ihres Personals, das die meisten dieser Anklagen vorgebracht hat?«
    »Welcher Mitarbeiter soll das gewesen sein?«, verlangte der Chef zu wissen.
    »Doktor Phorap Rogan. Sie waren doch über seine Petition informiert, oder nicht?«
    Rogan? Dieser hinterhältige, stinkende, kleine …
    »Nein.« Mayers Stimme klang so scharf, dass sie die Luft durchschnitt. »Ich war darüber nicht informiert.«
    »Möchten Sie dann jetzt etwas zu den Anklagen sagen?«
    »Das möchte ich. Es ist eine Unverschämtheit, dass Doktor Grey Veil ohne jede Rücksicht auf das Protokoll vor den Rat bestellt wurde, um sich Anklagen zu stellen, die nicht mehr sind als üble Nachrede.«
    Ich rieb mir die Augen, um sicherzustellen, dass ich nicht halluzinierte. Nein, es war tatsächlich Doktor William Mayer , der diese Aussage gemacht hatte.
    »Was hast du mit ihm angestellt?«, fragte ich Ana flüsternd. »Unter Drogen gesetzt?«
    Sie lächelte Dsoo an und sagte durch zusammengebissene Zähne: »Sei still.«
    Das atadericianische Ratsmitglied rülpste eine Feststellung heraus, die übersetzt hieß: »Der Rat hat Hinweise darauf erhalten, dass Doktor Grey Veil für ihre momentane Position nicht ausreichend qualifiziert ist.«
    »Tatsächlich?« Eine von Mayers platinfarbenen Augenbrauen hob sich. »Und wer hat diesen … Hinweis gegeben?«
    »Doktor Phorap Rogan.«
    Mayer murmelte etwas Unverständliches, was aber sicher kein Kompliment für Rogan war, so viel erkannte ich. Dsoo lehnte sich vor. »Sie wollen dem widersprechen, Doktor?«
    »Jawohl.« Mayers Augen waren eisig vor Verachtung. »Doktor Rogan hat Doktor Grey Veils Fähigkeiten dazu missbraucht, seine eigene Unfähigkeit zu kaschieren. Sein unprofessionelles Verhalten während des Dienstes hat Doktor Grey Veil zum Ziel vieler Demütigungen werden lassen.«
    »Ich werde diesem Mann die Füße küssen«, murmelte ich Ana zu. »Ein paar Stunden lang.« Sie tarnte ihr Kichern als Husten.
    Der Chef fuhr fort. »Es ist offensichtlich, dass Doktor Rogan persönliche Probleme hat, um die man sich kümmern sollte.« Er schaute sich im Raum um. »Wo ist Doktor Rogan? Muss er nicht anwesend sein, um seine Anschuldigungen zu vertreten?«
    »Was ist mit dieser Anklage wegen eines Kunstfehlers?«, fragte Z-cdew-nyhy. »Ein Kunstfehler mit Todesfolge bei einem Kolonisten ist ein schwer wiegender Vorwurf.«
    Mayer runzelte die Stirn. »Wer hat Doktor Grey Veil die Verantwortung für Alun Karas' Tod zugeschrieben?«
    Dsoo warf einen Blick auf seinen Aktenbildschirm und verdrehte die Augen. »Doktor Rogan.«
    »Und der Rest dieser Unsinnigkeiten?«
    Die Ratsmitglieder wechselten stumme Blicke, bevor erneut Dsoo die Frage beantwortete. »Alle Vorwürfe sind von Doktor Rogan vorgebracht worden, mit Ausnahme von Punkt zwei, der im Namen der Tauschhändlergilde vorgebracht wurde.«
    »Ich stelle Doktor Rogans Anklage infrage.«
    »Zur Kenntnis genommen.« Z-cdew-nyhys Fell glättete sich. »Diese Anklagen werden vertagt, bis Doktor Rogan und Doktor Mayer vor dem Rat erscheinen.«
    Ana lehnte sich hinüber und erklärte: »Das bedeutet, wir müssen dich wegen dieser Sachen nicht verteidigen, bis eine Untersuchung durchgeführt wurde.«
    »Oder ich Rogan finde«, murmelte ich zurück.
    Der Ratsleiter fuhr fort: »Was die Anklage ›Bruch eines mündlichen Vertrages‹ angeht, Doktor Grey Veil, möchten Sie sich dazu äußern?«
    Ana nickte mir auf meinen Blick hin zu, also stand ich auf und wandte mich an den Rat.
    »Ja, das möchte ich. Während einer Essenspause mit zwei Freunden, die für mich als Zeugen aussagen können, äußerte ich während einer nostalgischen Diskussion einen ›Wunsch‹. Es war kein Handelsangebot. Es war kein Tauschhändler anwesend. Ich habe niemals mit der Gilde Kontakt aufgenommen und einen solchen Vertrag verlangt. Ich gebe zu, dass ich mit den Methoden nicht vertraut war, wie Tauschhändler ihre Handel abschließen, aber ich glaube nicht, dass es ihr Recht ist, private Gespräche zu belauschen.«
    »Uns ist die übereifrige Natur der Gilde bewusst.« Dsoo erschien mitfühlend. »Ihr Fall ist nicht der Erste dieser Art.«
    »Wir versichern dem Rat, dass Doktor Grey Veil in Zukunft keine weiteren unbedachten Sätze dieser Art von sich geben wird«, sagte Ana, aber ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, Verwalterin, ich kann nicht

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