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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Torin, ich Erwähle dich.«
    »Cherijo.« Er wischte einen kleinen Tropfen mit seinem Daumen weg. »Schau mich an.«
    Ich tat es. Seine Finger lösten den Verschluss meines Vocolliers und nahmen es von meinem Hals. Er tat das Gleiche mit seinem und legte beide auf den Boden.
    »Dumme Idee«, sagte ich. »Wie willst du jetzt verstehen, was ich sage, wenn ich dir klarmache, dass wir keinen Sex haben werden?«
    »Schi-Ri-oooh«, sagte Xonea und wickelte seine weiche, jorenianische Sprache vorsichtig um die gutturalen Silben. Er sprach Terranisch. »Ieech liee-bä dieech.« Er berührte meine Lippen mit den Fingern. »Ieech haaa-bä dieech immäär ge-lieebt.«
    Er hatte genug von meiner Sprache gelernt, um mir das zu sagen. Weil es im Jorenianischen kein Wort für ›Liebe‹ gab.
    Ich hatte meine ersten sexuellen Erfahrungen mit Kao gemacht, unmittelbar nachdem er mich Erwählt hatte. Seitdem war ich mit niemandem mehr intim gewesen, mit Ausnahme von Duncan Reever, und das war unter Zwang geschehen. Jetzt hatte ich Xonea Erwählt, der eine Hochzeitsnacht erwartete.
    Ich musste dringend an meinen Beziehungen zu Männern arbeiten.
    Etwas Kühles und Metallisches legte sich um meinen Hals. Xonea legte unsere Vocolliers wieder an. Seine Finger lösten meinen Zopf und dann den Kriegerknoten in seinem Haar. Ein schwarzer Strom floss über seine Schultern.
    »Habe ich es richtig ausgesprochen?«, fragte er.
    »Sehr flüssig«, sagte ich. Wie konnte ich meine Ablehnung in Worte fassen, ohne seinen Stolz zu verletzen? Ich spielte auf Zeit.
    »Wie lang hast du dafür gebraucht, um diese Worte auf Terranisch zu lernen?«
    Seine Lippen zuckten. »Eine Woche.«
    Da würde eine plötzliche Migräne wohl nicht ausreichen. »Ich bin beeindruckt.«
    »Du bist so klein.« Er umarmte mich und hob mich an. »Ich habe Angst, dass ich dir wehtun könnte.«
    Angst war gut, dachte ich. Vielleicht konnte ich das nutzen. Jetzt liebkoste er bereits meinen Nacken. »Ahm … Xonea. Ich muss mit dir hierüber reden.«
    »Deine Haut ist sehr weich«, sagte er. Die leichte Berührung seiner Fingerspitze an meinen Lippen ließ mich schlucken, und ich schloss die Augen.
    »Terraner müssen schnell blaue Flecke kriegen.«
    Guter Punkt. Ich öffnete ein Auge. »Genau. Und darum sollten …«
    »Ich werde vorsichtig sein.« Mit diesem einen Finger erforschte Xonea noch viel mehr von mir. Die Kuhle meines Halses; die Rundung beider Brüste; die Linie meines Brustbeins; die leichte Rundung meines Bauchs; die Außenseite meines Oberschenkels.
    »Meine Erwählte.« Seidiges schwarzes Haar legte sich um mich, ein dunkler Wasserfall. Er zog mich an sich. »Meine.«
    Es wurde Zeit, die Sache zu beenden. Sofort. »Xonea?«
    Er hielt mich in einer engen Umarmung und seine Lippen glitten über mein Gesicht.
    »Xonea, halt.« Ich erschauderte, als er seinen Mund an meine Kehle legte. »Ich kann nicht mit dir schlafen.«
    Er hob den Kopf. »Es ist der Weg des Erwählens.« Xonea nahm meine Hände und drückte sie an seinen Brustkorb. »Sei nicht schüchtern.«
    »Ich bin nicht schüchtern.« Ich versuchte mich zu befreien. »Ich bin einfach nur nicht … ahm, interessiert.«
    »Ich will dir in die Augen sehen.« Seine Hände sanken in mein Haar, als er meinen Kopf bewegte. »Hast du immer noch Angst vor mir?«
    »Ich habe dies getan, um dich zu schützen«, sagte ich und zog mich langsam aus seiner Umarmung zurück. »Nicht, um deine Geliebte zu werden.« Ich wandte mich dem Gitter zu. »Kapitän Pnor.«
    »Ich bin hier, Oberste Heilerin.« Pnors Stimme kam aus einem Kommunikationskanal, den ich aktiviert und offen gelassen hatte, als ich in die Gefängniszelle gegangen war.
    Xonea starrte mich an.
    »Ich habe Xonea Erwählt.« Ich sah zu, wie mein Geliebter seinen Mund zu einer schmalen Linie zusammenpresste. »Ich schütze Xonea Torin vor der Verbannung.«
    »Wie du willst, Cherijo.« Der Kapitän seufzte.
    Xonea trat einen Schritt auf mich zu.
    »Wachen?«, rief ich. Die beiden bewaffneten Jorenianer waren zurückgekehrt, als ich das Schloss wieder aktiviert hatte. Jetzt standen sie vor der Zelle, aus Höflichkeit mit dem Rücken zu uns. »Habt ihr Jungs das gehört?«
    »Ja, Oberste Heilerin«, sagte einer. Sie gingen beide, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Ich griff an mein Vocollier und öffnete den Verschluss eines Gliedes. »Aufnahme beenden.« Der winzige Aufnahmedroide schaltete sich auf mein Stimmkommando hin ab. Ich klappte den Verschluss wieder

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