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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Zustimmung ließen beinahe mein Vocollier durchbrennen. Der Patriarch ergriff meine Hand und zog mich zu seinem Rüssel herunter.
    »Für dieses Geschenk, meine liebe Doktorin, heirate ich Sie vielleicht selbst!«
    Ich begleitete den Patriarchen kurz darauf vom Bankett zu seinem Stadtpalast, der in der Nähe lag. Wir wurden von einer bewaffneten hundertköpfigen Ehrengarde begleitet. Das königliche Fahrzeug, die Furinac-Version eines Gleiters, summte durch die Luft. Andere Furinacs, die zu meiner großen Verwunderung in der Lage waren, selbst zu fliegen, schwebten in einem exakten Muster um das Fahrzeug des Herrschers. Kapitän Pnor, Reever und Dhreen folgten in einem zweiten Fahrzeug.
    Während der Oberste Spross eine endlose Lobrede auf meine Intelligenz, mein Mitgefühl und meine Schönheit hielt, genossen der Patriarch und ich die Aussicht und tauschten kurze Worte, wann immer der Nachkomme Luft holte. Als ich den Stadtpalast sah, pfiff ich durch die Zähne.
    »Nettes Haus«, sagte ich zum Herrscher.
    »Freut mich, dass es Ihnen gefällt«, antwortete er. Er hatte ausgesprochen gute Laune, und benutzte sogar – zum kaum verhohlenen Entsetzen seines Thronerben – meine verkürzte Sprache. »Warten Sie, bis Sie die königlichen Räumlichkeiten sehen.«
    Und sie waren wirklich königlich. Die Zimmer des Patriarchen nahmen die Hälfte des Palastes ein. Aber ich achtete vorerst gar nicht auf die luxuriöse Umgebung, denn die Kraft meines ältlichen Patienten schwand zusehends.
    Ich half ihm an seinem Personal vorbei – noch mal rund Tausend ergebene Untertanen – und brachte ihn ins Bett. Nachdem er den Ersten Spross verabschiedet hatte, hatten wir einige Momente allein.
    »Sie sind eine clevere und einfallsreiche junge Dame, Dr. Torin. Ich werde für den Rest meiner Existenz in Ihrer Schuld stehen.« Er summte erleichtert auf, als er sich auf die Matratze sinken ließ, die so groß war wie unser Shuttle.
    Ich kletterte hinauf, krabbelte zu ihm hinüber und kniete mich neben ihn, um ein paar Scans vorzunehmen.
    »Ihre Lebenszeichen sehen gut aus, aber immer noch nicht so gut, wie sie sollten.« Ich legte den Scanner beiseite und überprüfte seinen Bauch. »Alles heilt gut ab und wird das auch weiterhin tun, wenn Sie auf Ihren Doktor hören und sich ausruhen.«
    »Ich vermute, dass Sie nicht bereit wären, sich als mein Zweiter Nachkomme adoptieren zu lassen?«, sagte er.
    Ich zog die blütenweißen Laken über ihn.
    »Oder?«
    »Ich bin bereits von den Jorenianern adoptiert worden, Patriarch.« Ich rutschte rückwärts, bis ich die Kante der riesigen Matratze erreicht hatte, und stand auf. »Aber danke für das Angebot. Schlafen Sie jetzt etwas. Ich werde in ein paar Stunden noch einmal nach Ihnen sehen.«
    »Mein ewiger Dank, Doktor.«

13 Der dritte Selbstmord
     
     
    Vor der königlichen Kammer warteten einige Dutzend Wachen und Angestellte sowie Pnor, Dhreen und Reever. Der Kapitän war in ein Gespräch mit den Dienern des Patriarchen versunken. Dhreen stand vor einer der diamantengeschmückten Tafeln, die die Tür des Patriarchen einrahmten. Reever wartete auf mich.
    »Bitte sorgt dafür, dass der Patriarch nicht gestört wird«, sagte ich zu den Wachen und schlenderte dann den breiten, endlosen Korridor entlang, der in den hinteren Teil des Stadtpalastes führte. Reever ging neben mir. Als wir außer Hörweite waren, schaute ich ihn an. »Wirst du hier bleiben?«
    »Ich habe es in Erwägung gezogen.«
    Wir gingen an diversen Porträts des Patriarchen und seiner Vorfahren vorbei, jedes fast zwanzig Meter hoch und zehn Meter breit. Als ich sie mir näher ansah, bemerkte ich, dass man Edelsteine zerstoßen und als Farben benutzt hatte.
    »Das gibt dem Begriff unbezahlbar eine ganz neue Dimension.«
    Reever wartete schweigend. Wir gingen weiter.
    »Der Patriarch könnte vermutlich einen Linguisten in seinem Stab gebrauchen. Die Unterbringung ist mehr als luxuriös.«
    Er sagte immer noch nichts.
    »Sie würden dir wahrscheinlich sogar einen eigenen Palast geben, den du dein Zuhause nennen könntest.«
    »Ich habe kein Zuhause.«
    Wir erreichten einen dunkleren Abschnitt des Flurs, als Reever mir die Hand auf den Ellenbogen legte und mich dazu brachte anzuhalten.
    Dafür konnte es nur einen Grund geben. Sofort legte ich eine Hand auf seine Brust. »Ich kann nicht, Reever.«
    Seine Hand schwebte unmittelbar über meinem Haar. »Nur dieses eine Mal.«
    Ich wehrte mich nicht gegen die Verbindung, aber ich half

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