Stardoc 02 - Der Klon
»Cherijo. Warum passiert das mit uns?«
Ich schüttelte den Kopf. »Frag mich nicht. Ich bin kein Psychotherapeut.«
»Ich ehre dich.«
Na, wenigstens betonte er es diesmal nicht wie Ich spucke auf dich. Ich war drauf und dran, eine Trennung vorzuschlagen, als die Türklingel ertönte.
»Ignorier es«, sagte Xonea, als ich an ihm vorbeigehen wollte.
»Du bist der Kapitän, du erinnerst dich? Wir können es nicht ignorieren.« Ich löste mich aus seinem Griff und ging zur Tür. Sie öffnete sich, und davor stand Phorap Rogan. »Auf der anderen Seite, vielleicht hast du Recht, Xonea. Was wollen Sie, Rogan?«
Er ging einfach an mir vorbei. »Kapitän, ich hätte mich gerne mit Ihnen unterhalten.«
»Dr. Rogan«, begrüßte Xonea ihn.
»Der ultimative Widerspruch in sich selbst«, murmelte ich.
Mein Mitbewohner warf mir einen berechnenden Blick zu. »Möchten Sie uns beim Essen Gesellschaft leisten?«
»Nein, das will er nicht«, sagte ich. »Er soll sagen, was er will, und dann verschwinden.«
Rogan täuschte Verärgerung vor. »Sie sehen, Dr. Torin hegt eine Menge Vorurteile gegen mich.«
Ich schnaubte, als er ein hilfloses kleines Schulterzucken zeigte.
»Ich hoffe, dass ihre terranische Bigotterie Ihre Entscheidung meine Person betreffend nicht beeinflusst.«
»Was für eine Entscheidung?« Ich erinnerte mich an Rogans letzte Drohung. »O nein, du wirst ihn nicht zu mir auf meine Krankenstation setzen.«
»Es ist nicht deine Krankenstation«, sagte Xonea sanft, aber der Triumph troff förmlich aus seiner Stimme. »Du hast selbst erwähnt, dass wir dringend weiteres medizinisches Personal brauchen.« Er wandte sich an den Halbmenschen. »Ich erlaube, dass du für die Dauer unserer Reise als Arzt bei uns arbeitest.«
»Danke, Kapitän.« Rogans vier Lippen teilten sich zu einem abstoßenden Lächeln. »Sie sind ein weiser Mann.«
»Ich kündige«, sagte ich.
»Kündigung abgelehnt«, antwortete Xonea. »Entschuldige uns, Dr. Rogan. Melde dich morgen auf der Krankenstation und besprich deinen Dienstplan mit der Obersten Heilerin.«
»Erneut Danke, Kapitän.« Rogan nickte und lächelte noch breiter, als er an mir vorbeiging. »Doktor.«
Ich hätte ihn beinahe angespuckt. Mein böses terranisches Blut. Ich wartete, bis sich die Tür schloss, und sicherte sie dann.
»Ich weiß, dass das deine Rache dafür ist, dass ich dir heute Morgen bei deiner kleinen Versammlung in den Rücken gefallen bin.« Ich blieb in der Nähe der Tür stehen, unfähig Xonea ins Gesicht zu sehen. »Aber du weißt nicht, wie gefährlich dieser Mann ist. Du setzt hier das Leben der Leute auf’s Spiel.«
»Dr. Rogan hat mir bereits von deiner persönlichen Abneigung ihm gegenüber berichtet. Du brauchst mehr Personal, er ist Arzt …«
»Er ist ein Quacksalber«, sagte ich und drehte mich mit geballten Fäusten um. Wenn er einen Kampf wollte, dann sollte er ihn bei Gott bekommen. »Dieser Bastard hat beinahe den ersten Patienten getötet, den ich auf K-2 zu Gesicht bekam, weil er zu faul war, der Standardprozedur zu folgen. Er arbeitet schlampig und nachlässig. Zur Hölle, das, was er da treibt, einen Kunstfehler zu nennen, wäre ein Kompliment. Was seine persönliche Aversion mir gegenüber angeht: Hat er dir erzählt, wie viele Anklagepunkte er erfunden und beim Gerichtsrat auf K-2 gegen mich eingereicht hat?«
»Nein, das hat er nicht«, sagte Xonea.
»Hat er erwähnt, dass er mitschuldig war, dass die Seuche verbreitet wurde, an der über siebentausend Kolonisten starben?«
Ich ging auf Xonea zu. Er schüttelte den Kopf.
»Wie steht es damit, dass er mal eine Menschenmenge in das Krankenhaus geführt hat, um mich und eine Station voller erkrankter Patienten umzubringen?«
»Cherijo …«
»Nein? Noch etwas Interessantes über unseren neuen Arzt: Rogan sagte vor dem Gerichtsrat noch einmal aus, bevor ich K-2 verließ.«
»Ich wusste nicht, dass er dort war, um dir zu helfen.«
»Das war er nicht. Rogan hat gegen mich ausgesagt.«
Wir starrten uns an. Xonea wirkte jetzt etwas kränklich. Ich genoss das nicht so sehr, wie ich erwartet hatte, vor allem, weil ich wirklichen Schmerz in seinen Augen sah.
Der Arzt in mir sprach zuerst zu ihm: »Du zeigst alle Anzeichen eines entzündeten Magengeschwürs, Xonea. Squilyp soll möglichst bald eine Untersuchung durchfuhren.«
»Cherijo …«
»Noch ein Vorschlag: Beschleunige die Untersuchungen der Morde, bevor dieser Verrückte wieder eine Möglichkeit findet, die Liga
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