Stardoc 02 - Der Klon
Moment darauf, legte meine Wange auf die weiche Decke. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich, was mit Darea passiert war.
Ich kontaktierte zuerst Barrea im Maschinenraum und schickte dann eine verschlüsselte Nachricht an den Schiffslinguisten. Es dauerte einen Moment, bis er antwortete.
»Es wird funktionieren, aber warum soll das passieren, Oberste Heilerin?«, fragte Barrea über die sichere Leitung. »Ich weiß, wer der Mörder ist.«
Eine Stunde später verschickte ich fünf weitere Nachrichten. Nur Minuten danach trafen Hado, Adaola, Xonea, Ktarka und Reever an Dareas Tür ein. Sie schauten erst sich, dann mich an. Adaola schien nervös. Hado und Ktarka verärgert. Reevers Ausdruck änderte sich nie. Xonea funkelte mich an.
»Kommt bitte rein.« Ich wies auf den leeren Raum hinter mir. »Ich muss mit euch allen sprechen.«
Xonea verschränkte die Arme. »Oberste Heilerin, ich habe keine Zeit …«
»Sei still und setzt dich, Kapitän.« Ich verteilte Teetassen und nahm auf einem Stuhl Platz, den ich einen halben Meter vom Rest der Möbel entfernt aufgestellt hatte. »Versucht den Tee. Es ist echter Jaspkerry«, sagte ich Xonea. »Ich habe ihn selbst programmiert.«
»Oberste Heilerin, hast du Nachricht von Darea oder Fasala?«, fragte Ktarka.
»Nicht ganz. Ich kam hierher, um nach Darea zu suchen, und fand etwas Blut auf dem Boden.« Ich zeigte darauf. »Genau da, wo Adaola sitzt.«
Die Jorenianerin hob sofort ihre Füße.
»Keine Sorge, es ist unter dem Sofa. Als ich das Blut fand, habe ich es gescannt. Die DNA stimmt genau mit der von Darea überein. Ist sie tot?« Ich schaute in jedes der ernsten Gesichter. Keine Spur einer Regung. »Tja, ich vermute, wenn ich ein kaltblütiger Mörder wäre, würde ich auch nichts verraten.«
Die eisige Förmlichkeit, derer die Jorenianer fähig waren, legte sich über meine kleine Gruppe. Sie wurden zu blauen Statuen. Reever stand daneben und beobachtete mich stumm.
Hados sanfte Augen verengten sich. »Du glaubst, einer von uns hat Dareas Pfad umgelenkt?«
»Cherijo, das ist nicht witzig«, sagte Xonea. »Wenn du Informationen über den Mörder hast, dann sag sie mir auf der Stelle.«
»Ich komme gleich dazu. Hado, ich möchte dir eine Frage stellen: Was ist das Erste, was man nach der Erfindung einer Waffe tut?«
Der Navigator wirkte verwirrt.
»Man testet sie. An einem abgelegenen Ort, beispielsweise im Lagerraum auf Deck Vierzehn. An einem lebenden Testobjekt, wie Fasala Torin.«
»Niemand könnte ein unschuldiges Kind absichtlich verletzen wollen«, protestierte Ktarka.
»Der Mörder hatte einen Grund, sich Fasala als Testobjekt auszusuchen.« Ich lächelte sie an. »Aber auch dazu später mehr.«
»Von welcher Waffe sprichst du, Oberste Heilerin?«, fragte Hado mich.
»Der Mörder hat ein Resonanz-Harmonie-Schneidegerät an Bord der Sunlace gebaut.«
»Kein Deck des Schiffs ist groß genug, um Platz für ein Harmonie-Schneidegerät zu bieten!«
Ich lächelte. »Du hast Recht, Hado, ein Harmonie-Schneidegerät passt nicht auf die Sunlace. Aber man kann den Puffer des Schiffes benutzen, um Energie zu speichern und ihn dann wie ein Harmonie-Schneidegerät zu benutzen.«
»Technologie dieser Art gibt es nicht!«
»Jetzt schon. Ich bin kein Techniker, darum habe ich mit einem gesprochen. Ein kleineres Gerät würde auf dem Puffer platziert werden müssen, um die Energie in einen fokussierten Strahl zu bündeln. Sobald das Opfer lokalisiert und erfasst wäre, könnte der Strahl mit einer Fernsteuereinrichtung ausgelöst werden.«
»Warum ist Fasala dann nicht gestorben?«, fragte Adaola.
»Der Mörder konnte nicht voraussehen, dass Fasalas Lehrerinnen nach ihr suchen würden. Nach meiner Theorie hat der Mörder versucht, die beiden erwachsenen Frauen zu beschützen und den Energiefluss umzukehren. Die plötzliche Belastung des Rückflusses ließ den Puffer zerspringen.«
Ich nippte an meinem Tee, ließ die Tasse wieder sinken und fuhr fort: »Bevor der Mörder es erneut versuchen konnte, bemerkte Roelm Torin die Energiespitzen der Triebwerke. Wusstet ihr, dass Roelm die Sunlace mit entwickelt hat? Er kannte diese Triebwerke besser als jeder sonst. Er musste herausgefunden haben, was der Mörder tat. Er war auf dem Weg in den Maschinenraum, als er ermordet wurde.«
»Wie hast du diese Fakten in Erfahrung gebracht, Oberste Heilerin?«, fragte Hado.
»Ich habe Beweise, aber für den Augenblick werde ich auch die zurückstellen. Sprechen wir
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