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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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machen.« Ich trommelte mit den Fingern auf die schmale Lehne des Plastahlstuhls. »Wenn du Arzt bist, warum kümmerst du dich dann nicht um deine Leute?«
    »Meine Anstrengungen erfordern, dass ich mich auf die Forschung konzentriere, Doktor. Ihrer Akte zufolge haben Sie auf einer Kolonialwelt der Liga und auf einem jorenianischen Raumschiff gearbeitet. Ich würde gerne mehr über diese Erfahrungen hören.«
    Er war wirklich sehr beredt für eine Echse. Aber ich wollte schöne Erinnerungen nicht mit einem Hsktskt teilen. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Wir haben genug Zeit dafür, sobald wir die Sache geklärt haben, wegen der man Sie hergebracht hat.« Er prüfte die Klammer an einem Grav-Hebegerät, dann stellte er sie neu ein. »Das können Sie tun, indem Sie mir genau sagen, was mit den fünf Akselianern passiert ist, die man aus Ihrer Klinik geholt hat.«
    »Soweit ich weiß, wurden ihre Körper zu einer Müllanlage gebracht und dort eingeäschert.«
    Er streckte eine Gliedmaße aus und drückte einen Knopf auf einer der Konsolen. Ein helles Licht glitt über mich und ich sprang auf. »Kein Grund zur Sorge. Das ist nur ein Körperscan.«
    Ich blieb stehen und hielt meinen verletzten Arm. »Man hat mich bereits gescannt. Warum jetzt erneut?«
    Er betrachtete die angezeigten Daten. »Zwei kleinere Brüche in der Handwurzel. Wie haben Sie sich Ihr Handgelenk verletzt?« Bevor ich antworten konnte, öffnete sich die Tür, und ein Zenturon schleifte einen bewegungslosen Gefangenen in die Hauptkammer. »Fürst, das hier ist hinüber.«
    »Wie ich erwartet hatte.« SrrokVar nahm ein Datenpad in die Hand, machte einen kurzen Eintrag und ließ dann die Zunge in Richtung der Wache zucken. »Bring es zur Müllentsorgung und ersetze es durch ein anderes seiner Art.«
    Die Wache schleifte die Leiche in den Gang hinaus. Ich zog mich zentimeterweise in die gleiche Richtung zurück.
    »Tja, es war schön, dich kennen zu lernen«, sagte ich. »Und so gern ich noch bleiben würde, muss ich doch wirklich jetzt in die Klinik zurück.«
    »Ach, nein, meine Liebe.« SrrokVar hatte zwei Gliedmaßen um mich geschlungen, bevor ich blinzeln konnte. »Sie gehen noch nicht. Nicht bevor Sie mir nicht alle Informationen gegeben haben, die ich brauche.«
    Ich verbot mir, in Panik zu geraten. Von Panik bekam ich gebrochene Knochen und verbrannte Arme.
    »Wie ich schon sagte, Fürst SrrokVar, ich habe niemandem geholfen. Diese fünf Patientinnen starben an einer toxischen Reaktion auf die Hemmstoffe, die ihr ihnen gegeben habt. Ich habe lebende Patienten, um die ich mich kümmern muss.«
    »Bis Sie mir eine zufrieden stellende Erklärung liefern, werden Sie hier bleiben.«
    Er hob mich wie eine Puppe hoch, schlenderte zu dem Metallstuhl und setzte mich wieder darauf. Diesmal glitten zwei Halbkreise aus Plastahl hervor und legten sich um meinen Bauch und meine Oberschenkel. Hinter der Tür, durch die die Wache gekommen war, hörte ich jemanden leise weinen.
    Tränen vergießen … wo hatte ich das schon mal gehört?
    Tränen-Kammer, hatte einer der lädierten Gefangenen gesagt.
    Xenobiologen untersuchten fremde Spezies – eine Fachrichtung, für die auf Terra nicht viel Bedarf bestand. Ich erinnerte mich flüchtig an einen berüchtigten Kriegsverbrecher aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Ein Arzt. Es kam heraus, dass er in einem berüchtigten Konzentrationslager mit Gefangenen experimentiert hatte.
    Die Flecken auf dem Boden und die seltsame Zusammenstellung der Geräte ergaben plötzlich einen Sinn. Und machte mich wütend.
    »Du experimentierst an Gefangenen herum, nicht wahr?«
    »Ich ermittele die Grenzen körperlicher Belastbarkeit bei Nicht-Hsktskt-Spezies.« SrrokVar ging wieder an seine Konsole und gab weiter Daten ein. »Es ist dringend notwendig herauszufinden, welche Sklaven die größte körperliche Belastbarkeit besitzen, damit man ihnen einen entsprechenden Handelswert zuweisen kann.«
    »Wie legst du diese Werte fest?« Ich ballte die Fäuste. »Indem du sie folterst?«
    »Ich sehe meine Versuche eher als Tests.« Er wirbelte herum und stellte eine Druckpresse ein, während er zu mir kam. »Die wenigen Versuche an Terranern, die ich in den letzten Jahren durchführen konnte, haben keine sonderlich große Widerstandskraft bei Ihrer Spezies zu Tage gefördert. Aber die überlegenen Selbstheilungskräfte, die Sie persönlich an den Tag gelegt haben, interessieren mich. Ich freue mich darauf, sie vollständig zu

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