Stardoc 03 - Die Flucht
Gesicht, und er schaute mich aus sorgenvollen grünen Augen an. »Wie geht es dir, Babe?«
Der Schmerz in meinem Rücken war nichts, verglichen mit dem bitteren Geschmack in meinem Mund. Was hatte SrrokVar mir da gegeben? »Nicht so gut, Ire. Warum seid ihr hier reingeworfen worden?«
Wonlees Stacheln kratzten an den Fesseln, als er ihre Stärke prüfte. »Jemand hat den Monstern von unserem Fluchtversuch erzählt.«
»Der Lieutenant und ich haben versucht, zur Oberfläche zu kommen. Und dann saßen wir in der Falle«, sagte Gael. »Bei Gott, die stinkenden Schuppis waren bereits da und haben auf uns gewartet.« Er schüttelte den Kopf. »Und das, nachdem ich unserem stachligen Freund hier gesagt habe, er solle es keinem erzäh …«
»Ich musste es meinen Kumpanen verraten, für den Fall, dass wir scheitern.« Wons Krallen klopften einen ungeduldigen Rhythmus auf den Boden aus Quarz. »Sie haben uns nicht verraten.«
»Aber irgendjemand hat es getan, Kaktus.« Gael ließ seinen Kopf gegen die Wand fallen. »Dieser Ort hier macht mich nervös. Was für Sünden begehen die hier an diesen armen Typen?«
Ich freute mich nicht darauf, es ihm zu sagen. Einen Augenblick lang schloss ich die Augen und dachte nach. Wusste Reever, dass ich hier war? Würde es ihn überhaupt interessieren? »SrrokVar heißt der Kerl, der hier das Sagen hat. Er foltert Sklaven und nennt es Forschung.«
Wonlee gab einen Laut der Frustration von sich. »Wie kommen wir hier raus?«
Die Wachen kamen wieder herein, und eine von ihnen trat auf mich zu. Mein Magen wurde zu einem kalten, verkrampften Knoten, als sie meine Fesseln lösten. »Ich wünschte, das wüsste ich.«
Die meisten der Medikamente hörten in den nächsten Stunden auf zu wirken, während SrrokVar seine erste Reihe Belastungstests mit mir durchführte.
Zu Beginn erschienen die Tests trügerisch einfach. Der Hsktskt zwang mich, auf dem Laufband mit verschiedenen Geschwindigkeiten zu laufen, dann musste ich in einem kleinen Umweltsimulator stehen, während die Temperatur darin von glühend zu eisig wechselte. Unangenehm, aber nicht schmerzvoll. Zumindest so lange nicht, bis die Wachen mir die Schiene abnahmen und meine Handgelenke in zwei kleine Ringe spannten, die an einem Grav-Kran hingen. SrrokVar zog mich einen Meter vom Boden hoch und mein eigenes Gewicht zerrte an mir, was wegen meiner gebrochenen Handknochen unsägliche Schmerzen verursachte.
»Erzählen Sie mir von den Akselianern, Doktor.«
»Ich habe dir gesagt, was ich weiß.« Ich würde ihm diese Genugtuung nicht geben, dachte ich, während Schweiß über mein Gesicht rann. »Sind wir übrigens bald fertig? Ich habe die Nase voll davon, hier nur so rumzuhängen.«
SrrokVar schaute von seiner Konsole auf. »Humor als Schmerzbewältigungsmaßnahme, Doktor?«
»Ein Nickerchen«, ich biss die Zähne zusammen, »ist da besser.«
Er kam zu mir und legte zwei weitere Fesseln um meine Fußgelenke. Augenscheinlich waren sie mit einer Art Winde verbunden, denn nun zogen sie an mir, und die Ringe an meinen Handgelenken wurden enger. Etwas in mir machte hörbar Plop. Ich schrie. Weitere Schmerzen breiteten sich in meinem rechten Bein aus.
»Enttäuschend, wie zerbrechlich Ihre Gelenke sind«, sagte SrrokVar und scannte das Knie und meine Hüfte, die nun in schöner Einigkeit pochten. Sie schmerzten stärker als mein gebrochenes Handgelenk, aber das würde ich ihm nicht verraten.
»Alles in allem sehr leicht auszurenken.«
»Sind … zwei … genug?«
»Es geht mir nicht um die Anzahl, Doktor.« Er vollendete den Scan und ging um mich herum. »Es ist von viel größerem Interesse für mich, wie sie wieder verheilen.«
Das zu wissen, machte es nicht leichter zu schweigen. »Du … bist ein … Irrsinniger.«
Blut floss an der Innenseite meiner Wange hinab. Ich hatte mir hineingebissen, als ich den Schrei zu unterdrücken versucht hatte. Etwas anderes krachte, und mein Blickfeld verengte sich sofort.
Ich würde jetzt ohnmächtig werden, dachte ich, dankbar für diese Reaktion meines Körpers auf die unerträgliche Misshandlung. Mein Kopf fiel für einen Moment nach vorne, dann schnappte ich nach Luft, als mich eiskaltes Wasser im Gesicht traf.
»Sie werden bei Bewusstsein bleiben, Doktor.«
»Glaube … ich … nicht.«
»Ich habe entsprechende Stimulanzmittel, wenn das Wasser nicht mehr reichen sollte.«
Ich blendete sein Gesicht und seine Stimme aus und zog mich tief in mich selbst zurück. Er könnte mich
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