Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

treffen, nicht wahr?«, fragte er ruhig. »Nein. Selbst wenn man erfahren sollte, wer Sie sind, sind Sie für den Augenblick sicher. Aber …«, er sah ihr gerade in die Augen, »das bedeutet nicht, dass Colonel Huark Sie nicht dazu benutzen würde, Sergeant MacRory in eine Falle zu locken. Also tun Sie bitte so, Corporal MacDougall, als würden Sie mir glauben, dass ich ernsthaft um Ihre Sicherheit besorgt bin, und tun Sie nichts, was Aufmerksamkeit auf Sie lenken könnte.«
    Das Hovercraft glitt pfeifend über eine Sicherheitsspur innerhalb der besetzten Zone, seine Scheinwerfer tasteten die Dunkelheit ab. Es war bereits die vierte Bahn, und doch fluchte Angus nicht einmal. Er lag einfach im kalten Schlamm und wartete mit jedem Funken menschlicher Hoffnung – oder Furcht – wie zu Stein erstarrt und ganz auf sein Ziel konzentriert.
    Seine Augen verengten sich, als hinter dem Hovercraft ein Radfahrzeug mit leise summenden Motor auftauchte … unbeleuchtet. Es brummte an ihm vorbei, der knochige Kopf und die klobige Nachtoptik des Kommandeurs ragten aus der Luke. Er blieb nach seiner Uhr noch weitere zehn Minuten reglos liegen, ehe er Tulloch winkte.
    Elf bewaffnete Männer glitten lautlos wie eine Schar von Gespenstern tiefer in die Zone.
    »Der Fleet Chaplain kommt dich besuchen«, sagte Hanat, als Lantu von einer nächtlichen Inspektion zurückkehrte. Er blieb stehen, seine Lider zuckten, dann nickte er und ging weiter in sein Büro, warf die Maschinenpistole in ihrem Holster auf den Schreibtisch, klappte die Schließen seines Körperpanzers auf und hängte ihn an einen Haken.
    Hanat folgte ihm mit geweiteten Augen.
    »Verstehst du nicht?«, sagte sie eindringlich. »Er kommt hierher .«
    »Ich verstehe.«
    »Aber – weiß er es, Lantu?«
    »Schsch, Hanat.« Er umfasste ihren Kopf mit beiden Händen und strich sanft über ihre Stirnplatte. »Wenn er es weiß, weiß er es.«
    »Oh, Lantu?« Tränen glitzerten in ihren Augenwinkeln, und er zog ein Taschentuch heraus und tupfte sie weg. »Warum hast du das getan? Warum? «
    »Weil ich musste.« Ihre feuchten Augen blitzten zornig, und sie setzte zu einer scharfen Erwiderung an, aber er brachte sie mit einer streichelnden Liebkosung zum Schweigen. »Verzeih mir, wenn du kannst, Hanat. Ich hatte nicht das Recht, dich da mit hineinzuziehen.«
    »Idiot!«, sagte sie scharf. »Als ob ich nicht …«
    Sie verstummte, als ein gedämpfter Glockenton einen Besucher ankündigte. Ihre Hände wanderten nach oben, umfassten seine liebkosenden Finger, und dann richtete sie sich stolz auf – eine schmächtige, schlanke Gestalt mit plötzlich ruhigen Augen – und ging zur Tür.
    Angus sah auf den schwach leuchtenden Bildschirm seines GPS und verglich die Koordinaten mit der markierten Karte der Stadtverwaltung, die ihm eine zivile Spionagezelle besorgt hatte; dann griff er an eine Leiter.
    »Wir sind hier«, flüsterte er, an Tulloch gewandt, und MacAndrew nickte, der schmale Lichtstrahl aus einer abgedunkelten Taschenlampe ließ sein Gesicht leichenhaft fahl erscheinen. Der Rest ihres Teams war in der Dunkelheit des Versorgungstunnels nur als undeutliche Schemen zu erkennen.
    »Aye, aber mir wäre wesentlich wohler, wenn ich wüsste, wo sie ist.«
    »Der Typ mit der Karte hat gesagt, dass sie sie hierher gebracht haben. Und …«, Angus grinste hungrig, »… und einen von diesen Dreckskerlen von Knochenschädeln werde ich finden, der mir sagt, wo ich nach ihr suchen muss, ob er jetzt Admiral ist oder nicht – ehe ich ihn kaltmache.«
    »Heiligkeit.« Eine Welle der Erleichterung überkam Lantu, als der Fleet Chaplain die innere Bürotür vor seiner vierköpfigen Leibwache schloss. Wenn Manak aus dem Grund gekommen wäre, den Hanat befürchtete … »Was führt Sie zu dieser Stunde zu mir?«
    »Verzeih mir.« Manak ließ sich schwer in den Sessel sinken, und seine Augen waren dunkel. »Es tut mir leid, dich so spät belästigen zu müssen, aber ich musste dich persönlich sprechen.«
    »Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Heiligkeit.«
    »Danke, mein Sohn. Aber das …«, Manak hielt inne und machte eine vage Handbewegung.
    »Was ist geschehen, Heiligkeit?«
    »Die Ungläubigen haben das Schwert aus Sandhurst vertrieben«, sagte Manak gequält, und der Admiral saß mit einem Ruck kerzengerade da. »Sie werden binnen einer Woche hier angreifen – vielleicht schon in den nächsten Tagen.«
    »Holy Terra!«, flüsterte Lantu.
    »Das Schlimmste weißt du noch gar nicht. Jahanak wird