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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Polaris-Schiffs getäuscht haben«, sagte Han, »aber das Schiff herzubringen dürfte nicht schwierig gewesen sein. Die Antriebsgondeln sind nicht beschädigt. Die haben lediglich die Brücke kaputt geschossen und dann den Überlebenden die Wahl gelassen, sich zu ergeben oder zuzusehen, wie zweihundert Passagiere in eine Gaswolke verwandelt werden. Anschließend haben sie den Liner vom Maschinenraum aus gesteuert und hierhergebracht, um ihn in aller Ruhe ausrauben zu können. Nicht die übliche Technik, aber es funktioniert, solange sie jemanden mit intakten Navigationsfähigkeiten bei sich hatten.«
    »Klingt einleuchtend.« Tomanagas Worte klangen ruhig, aber in seinem Gesicht arbeitete es. »Aber es war nachlässig, sie intakt zu lassen. Die hätten die Fusionsaggregate sprengen oder den Liner in den Stern jagen müssen, um die Beweise zu vernichten.«
    »Nein, Bob. Dies ist hier ein einsames Stück Weltraum, und das ist ein Schiff mit hunderttausend Tonnen. Da kann man eine Menge Ersatzteile rausholen.«
    »Ja, natürlich.« Tomanaga schüttelte den Kopf. »Soll ich Untersuchungsteams schicken, Sir?«
    »Ja. Und lassen Sie meinen Kutter bereitstellen. Ich will mir das selbst ansehen.«
    Han schwamm durch den Hauptgang des toten Passagierschiffs, ihre starke Lampe ließ die elegante, wenn auch an manchen Stellen durch Spuren von Laserschüssen und teilweise reinem Vandalismus beeinträchtigte, Einrichtung der Ersten Klasse erkennen. Die Piraten mussten die Energieversorgung abgeschaltet haben, ehe sie die Atmosphäre aus dem Schiff hatten entweichen lassen, denn die Schottentüren standen offen. Sie hatte eine grausige Leiche gesehen – ein an explosiver Dekompression gestorbenes Mannschaftsmitglied –, und Han war eiskalt überzeugt, dass die Piraten bewusst die Atmosphäre abgelassen hatten, um irgendwelche Flüchtigen zu töten.
    Sie bog um eine Ecke und landete nach einer eleganten Drehung auf ihren magnetisierten Stiefelsohlen neben den Marines, die sie gerufen hatten. Zwei von ihnen waren damit beschäftigt, um eine geschlossene Luke herum eine durchsichtige Blase anzubringen und abzudichten.
    »Afternoon, Admiral.« Major Bryce salutierte. Han erwiderte seine Ehrenbezeigung, arbeitete sich dann mit ihren Magnetsohlen zur Decke und hing jetzt wie eine gewichtslose Fledermaus da und betrachtete das Geschehen über die Schultern des Arbeitstrupps hinweg.
    »Das ist die einzige Luke, hinter der noch Druck ist, Major?«
    »Ja, Sir. Die anderen haben wir alle überprüft, aber hinter der hier ist noch Atmosphäre.«
    »Wie lange dauert das noch, Major?«
    »Wir haben sie schon fast dicht, Sir.« Er wies auf die provisorische Luftschleuse, die seine Leute gerade anbrachten. »Sobald wir ein wenig Druck aufgebaut haben, knacken wir die Luke. Nicht, dass das den Leuten etwas ausmachen würde, die sie dicht gemacht haben.«
    Han nickte langsam in ihrem Helm. Nach zehn Monaten konnte hinter dieser Luke unmöglich jemand überlebt haben.
    »Fertig, Major«, meldete ein Sergeant.
    »All right, Admiral.« Bryce sah Han an. »Möchten Sie hineingehen?«
    »Ja, Major, das möchte ich.«
    »Sehr gut, Sir.« Bryce hatte seine Leute gut organisiert, und Han fand sich zwischen den wuchtigen Kampfanzügen zweier Marine Corporals, als einer von ihnen aus dem Anzugpack Strom auf die Luke gab. Die Luke schob sich auf, und die Plastikschleuse gab ächzende Laute von sich, als der Überdruck in die Kabine strömte. Die beiden Corporals traten schwerfällig zur Seite, um Han den Vortritt zu lassen. Sie schob sich durch die Luke.
    Sie betrat ein Grab.
    Das Erste, was sie im Schein ihrer Helmlampe sah, waren die in zwei ausgezackte Löcher gestopften Lumpen und Plastikdichtmaterial. Einer der Treffer, der der Brücke den Garaus gemacht hatte, war anschließend durch diese Kabine gefahren. Jemand war geistesgegenwärtig genug gewesen, die Löcher schnell abzudichten; der Winkel, in dem die Löcher zueinander angeordnet waren, erklärte möglicherweise, weshalb man die Kabinen nicht durchsucht hatte. Sie verliefen ziemlich parallel zum Gang draußen, und der eine Strahl hatte wahrscheinlich mindestens ein Dutzend Suiten durchbohrt. Ein großer Teil der Passagiere der Ersten Klasse musste gestorben sein, ohne überhaupt etwas zu bemerken. Die Piraten hatten wahrscheinlich angenommen, dass dies auch für die Insassen dieser Kabine gegolten hatte.
    Han braucht nur Sekunden, um zu diesem Schluss zu gelangen. Dann sah sie die Leichen, und

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