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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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hatten, dem gesamten Kabinenblock seine Atmosphäre zu entziehen, das war ihr klar, also hat sie die Kinder mit zurück zu ihrer eigenen Kabine genommen und gehofft, man würde sie übersehen. Und sobald die Angreifer das Wrack verlassen hatten, hoffte sie darauf, zum Bootshangar zu kommen. Aber dann haben sie die Luft aus dem ganzen Schiff abgelassen, und jetzt war sie mit fünf Kindern in ihrer Kabine eingeschlossen, ohne Strom, ohne Vakuumanzüge, ohne Schleuse und ohne einen Ausweg.«
    Han verstummte, und sie wandte den Blick von Tomanagas bleichem Gesicht, sprach so leise weiter, dass er sie kaum hören konnte.
    »Also hat sie getan, was sie tun musste, Commander. Zuerst hat sie jedem Kind eine tödliche Dosis Barbiturat aus dem Arzneivorrat ihrer Kabine verabreicht. Und als sie ganz sicher war, dass die Kinder alle tot waren, hat sie sich an den Schreibtisch gesetzt, die Namen der Kinder aufgeschrieben, aufgeschrieben, was sie erlebt hatte – und sich erschossen.« Han strich über den Block. »Sie war neunzehn Jahre alt, Bob.«
    Schweigen legte sich über die Kabine. Tomanaga hatte in all den Jahren seiner Dienstzeit nie persönlichen Hass auf einen Feind empfunden, aber in diesem Augenblick wusste er ganz genau, was Hass war und verstand das alte Klischee von »mörderischer Wut«.
    »Aber, Sir«, bemühte er sich auf ein professionelles Thema zu wechseln, etwas, das helfen würde, den kranken Hass zu verdrängen, »wie haben sie das Schiff erwischt? Die ARGOSY POLARIS war schnell – wenn sie auch nur einen winzigen Vorsprung hatte, hätte nur ein Kampfjet sie einholen können. Ihr Kapitän hat doch ganz sicherlich nicht ein unidentifiziertes Schiff in Schussweite herangelassen, ich meine, mitten in einem Bürgerkrieg!«
    »Nein«, sagte Han, wieder eiskalt. »Er hat zugelassen, dass ein republikanischer Kreuzer längsseits ging.«
    »O mein Gott, nein …«, flüsterte Tomanaga.
    »Genau das. Offenbar irgendwie modifiziert; die müssen mindestens einige ihrer HetLaser gegen Primärwaffen ausgetauscht haben. Aber jedenfalls hat er, als er beigedreht hat, seinen Passagieren gesagt, dass es ein Schiff der Republik sei. Ob er je erfahren hat, dass er einen Fehler gemacht hat? Ich bezweifle es.«
    »Sir, was …?«
    »Was wir tun werden, Commander?« Han legte den Block mit einer beinahe ehrfürchtigen Geste beiseite, und als sie aufblickte, war ihr Blick eiskalt. »Wir werden sie finden, Commander Tomanaga, wir werden die Ungeheuer finden, die das getan haben, die Ungeheuer, die sich heimtückisch hinter der Ehre der Flotte versteckt haben. Wenn wir sie gefunden haben, Commander, dann hoffe ich nur, dass sie noch lange genug leben, um zu wissen, wer sie tötet!«
    »Admiral! Wir empfangen etwas auf dem Notrufkanal!«
    Han richtete sich in ihrem Kommandosessel auf. Zwei Wochen waren ohne eine Spur der Piraten verstrichen, aber inzwischen hatten sie die möglichen Verstecke methodisch eingeengt. Jetzt konnte es sich nur noch um eine Handvoll Systeme handeln, und Siegfried auf der anderen Seite des nächsten Sprungtors war eines davon.
    »Sender orten, David«, sagte sie mit jener ganz besonderen Gelassenheit, die ihr Stab inzwischen von ihr erwartete, wenn sie unter hohem Stress stand. »Bob, die Gruppe soll auf Gefechtsstationen gehen.«
    »Aye, aye, Sir!«, bestätigte Tomanaga. Im nächsten Augenblick schrillte der Alarm durch das mächtige Schiff. Han hörte es kaum.
    »Signal erfasst, Sir! Ebene Null-Null-Neun, Vertikal Zwei-Acht-Acht. Sieht nach einer Standard-Shuttle-Sendung aus.«
    »Danke. Bob, rufen Sie Captain Onsbruck. Ich möchte, dass er eine Staffel Kampfjets hinschickt. Die beiden anderen Staffeln sollen sich bereithalten. Das könnte ein echter Notruf oder eine Falle sein, die Piloten sollen also keine Risiken eingehen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Danke.« Sie drückte ein paar Knöpfe, und auf ihrem KomSchirm erschien das Gesicht Schwerins. »Captain, bis ich genau weiß, womit wir es zu tun haben, halten Sie das Flaggschiff und die Kampfgruppe auf zehn Lichtsekunden Distanz von der Signalquelle.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Danke.« Sie trennte die Verbindung und wandte sich wieder Tomanaga zu. Der Stabschef schauderte, als er den Hunger in ihren sonst so ruhigen Augen las.
    »Und jetzt, Commander«, sagte sie ruhig, »werden wir warten.«
    »… wissen, wie wichtig es ist«, erklärte Lacey, ein leitender Sanitätsoffizier seinem Admiral mit fester Stimme, »aber diese Leute sind sehr krank, Sir.

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