Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
Rebellen ihre ersten SBM-Salven abfeuerten. Die meisten schienen auf die NELSON zu zielen. Ja, dachte er, die werden zuallererst versuchen, einen Supermonitor zu zerstören, um ihren Leuten zu zeigen, dass das möglich ist.
»Meldung von Admiral Petrowna, Sir. Der Begleitschutz der Rand-Flotte löst sich auf. Sie bekommt schweren Lenkwaffenbeschuss.«
»Danke, Bob«, sagte Han, ohne den Blick vom Gefechtsdisplay zu wenden. Sie hatte gehofft, dass die Begleitschiffe zurückfallen würden; sie hatte vorgesehen, Trevaynes Kampfjets zu zerstören und ihren eigenen Kampfverband in Reichweite des seinen zu bringen, ohne sich der Gefahr massiver Verluste durch Langstreckenlenkwaffen aussetzen zu müssen – nicht etwa Magda gegen seine Begleitschiffe in einem Gefecht Schiff gegen Schiff einzusetzen. Aber so lief es nicht. Das Gefecht war eher noch heftiger geworden, und der Kommandeur der Begleitschiffe hatte sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das Schlimmste, was er aus ihrer Sicht tun konnte, war, sich zwischen ihre Trägerschiffe zu schieben und deren Außenwerfer zu zerschießen. Nun, unmöglich wäre es ja nicht gewesen. Das war genau der Grund, weshalb Magda das Kommando führte. Jeder, der sich auf einen Nahkampf mit ihr einließ, konnte ebenso gut mit bloßen Händen in eine Kreissäge greifen. Han konnte nur hoffen, dass Magda nicht zu den Splittern gehörte, die das Sägeblatt zerfetzte.
»Signal an Admiral Windrider«, sagte sie plötzlich. »Reserven sofort in den Kampf schicken.« Die zwischen den Asteroiden versteckten Begleitträger und Hangar-»Schuten« waren eigentlich als letzte Reserve, aber auch als hinterer Schlund ihrer Falle gedacht gewesen. Aber die Begleitschiffe des Randes leisteten im Kampf mit Magda zu gute Arbeit. Sie würde den größten Teil ihrer Kampfjets selbst brauchen, um diese Kreuzer abzuwehren, und deshalb fiel das Ablenkungsmanöver Jasons Einheiten zu.
»Aye, aye, Sir.«
»Wir kommen in SBM-Reichweite, Admiral«, meldete Tsing Chang ruhig. »Captain Parbleu hat seine Geschützmannschaften gut darauf vorbereitet.«
»Dann dürfen Sie das Feuer eröffnen, Admiral.«
»Aye, aye, Sir. Eröffne jetzt das Feuer.«
Und die ARARAT bäumte sich auf, als die externen Werferbatterien von KG 9 mit einer gewaltigen Salve loslegten.
Den Großteil der für die NELSON bestimmten SBM machten die per DataLink verbundenen Verteidigungsstationen der Kampfgruppe Eins unschädlich – aber die Gesetze des »Zufalls« sorgen immer dafür, dass einige durchkommen würden, und was da durchkam, war immer noch nicht zu verachten. Wirbel nuklearen Feuers jagten über die zusammenbrechenden Schilde der NELSON , und unter diesen Energieströmen begann die massive Panzerung des Supermonitors zu kochen.
Dann fielen die Schilde der NELSON ganz aus, und weitere Salven brachen herein, hämmerten auf die immer schwächer werdenden Abwehrsysteme ein. Wiederum wurden die meisten davon aufgehalten. Aber Dutzende drangen durch das Gitterwerk der Abwehrlaser und explodierten in Feuerbällen, die Löcher in die Rumpfpanzerung rissen. Glühende Krater übersäten die Schiffshülle, ließen Stützträger in sich zusammenbrechen, wischten Waffen weg … und Besatzung. Und einer jener Krater, gelenkt von jener launenhaften Unwahrscheinlichkeit, die über die Gezeiten des Krieges herrscht, riss ein paar der massiv gepanzerten Abteile auf, die die Flaggbrücke der NELSON umgaben.
»Zahlreiche Treffer auf Primärziel«, berichtete Tsing Changs Stabschef erfreut. »Ihre Schilde sind ausgefallen, und überall strömt Luft aus!«
»Große innere Schäden dürften sie noch nicht haben«, bemerkte Tomanaga bedächtig, »aber jede Kleinigkeit hilft uns.«
Es war, als bestünde das ganze Universum nur aus Schockwellen, Erschütterungen und den schrecklichen Geräuschen sich verbiegenden und zerreißenden Metalls. In einem Augenblick des Chaos, das jedes menschliche Begriffsvermögen überstieg, starb fast die gesamte Besatzung der Flaggbrücke der NELSON , mit Ausnahme jener, deren Sessel mit Schutzrahmen ausgestattet waren. Trevayne saß in diesem Augenblick nicht auf einem solchen Sessel. Die Wucht der Explosion peitschte durch die Brücke, schleuderte ihn zu Boden und schmetterte ihn gegen den Sockel des Admiralssessels. Seine Wirbelsäule brach, ein Stahlsplitter fetzte seinen Vakuumanzug auf. Die Luft entwich zischend aus dem Abteil, und Trevaynes beschädigter Anzug begann zu kollabieren. Doch unter
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