Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
Vom Netzwerk:
konnte, wenn einen Zweifel plagte. Rangniedrigere Offiziere konnten über ihre Ängste diskutieren; einfache Spacer konnten das auch. Selbst Admirale konnten mit anderen Admiralen sprechen oder zumindest ihren Flag Captains. Aber die absolute Autorität eines Captain auf den monatelangen Reisen raubte ihnen diesen Luxus. Gott war die einzige Person, vor der ein kluger Skipper Zweifel zugab. Unfehlbarkeit. Ihre Lippen zuckten bei dem Gedanken. Das war es, was ein Captain ausstrahlen musste. Absolutes Selbstvertrauen.
    Han hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie für ihre Heimatwelt apolitische Loyalität empfand, und obwohl sie sich wie die meisten Menschen auf den Grenzwelten intensiv mit Politik befasst hatte, war sie doch keine politische Person. Zumindest war sie das bisher nicht gewesen. Wie jedes Kind von Hangzhou hatte sie schon in früher Jugend gelernt, dass die Konzernwelten das wirtschaftliche Schicksal ihrer Landsleute kontrollierten, aber sie hatte stets geglaubt, die gesetzgebende Versammlung würde irgendwie ihre politischen Rechte sicherstellen … bis sie ihren vierten Streifen bekommen und damit Zugang zu Kenntnissen über das wahre Wirken der Politik erlangt hatte, wie es die Flotte manchmal erzwang. Bei ihrem ersten Einsatz als Captain war ihr Schiff auf New Detroit stationiert gewesen, und damals war ihr zum ersten Mal klar geworden, dass die Konzernwelten die Versammlung praktisch zu hundert Prozent kontrollierten.
    Selbst damals hatte sie geglaubt, die Zeit und die Demografie wären auf der Seite der Grenzwelten. Doch jetzt hatte es den Anschein, als wären die Konzernwelten entschlossen, die Uhr zurückzudrehen und ihren Leuten ihre Rechte wieder zu nehmen. Es gab dafür sogar einen Präzedenzfall, denn die Neueinteilung der Stimmbezirke in den Jahren 2184 und 2240 hatten genau dasselbe bewirkt.
    Han hatte sich nie politisch engagiert, aber gradlinig war sie schon immer gewesen und war das auch heute noch. Sie machte sich nie etwas vor. Als die ersten Zweifel in ihr hochgekommen waren, hatte sie sie mit brutaler Offenheit vor sich selbst analysiert.
    Zu ihrer Überraschung hielten sie dem Tageslicht stand, ja, im Licht der Sonne gediehen und wuchsen sie sogar, und ihre vom Argwohn geschärften Augen sahen Dinge, die sie zuvor nie bemerkt hatte. Und da sie in ihrer Geradlinigkeit die Regel der Flotte beherzigte, stets vorbereitet zu sein, hatte Han zu überlegen begonnen, was sie – Li Han, die Frau, ebenso wie Li Han der Captain – tun würde, sollte das Undenkbare geschehen. Worin bestand ihre Pflicht? Wo lag ihre Loyalität, falls die Wahnsinnigen auf der Gegenseite die Föderation unter Druck setzten? Die Folgerungen, die sie gezogen hatte, hatten sie schockiert, aber sie blieb die, die sie war. Sie konnte nicht anders sein, und deshalb hatte sie gehandelt.
    Captain Li Han, TFN, wachte in letzter Zeit nachts häufig auf – und betete darum, die Föderation, die sie liebte und der sie diente, möge den Sturm überleben, der jetzt über sie hinwegpeitschte. Aber wenn der Tag kommen sollte, an dem die Föderation unter dem Orkan ins Wanken geriet, wusste sie auch, was sie tun würde … was sie tun musste .
    »Anruf vom Flaggschiff, Sir.«
    Han sah zu ihrem Exec hinüber und blickte anschließend auf den Bildschirm, der die ganze Macht von Task Force Siebzehn zeigte. Acht Monitore, acht Superdreadnoughts, sechs Trägerschiffe, zwei Flottenträger, zehn Schlachtkreuzer, Dutzende Kreuzer und noch mehr Zerstörer, Truppentransporter, Reparaturschiffe, Tanker … ein imposantes Bild auf dem Taktikdisplay. Mehr Feuerkraft, als die Navy der Föderation in den meisten Feldzügen des Vierten Interstellaren Krieges eingesetzt hatte – und ganz sicherlich mehr als jemals in einer einzigen Schlacht aufgezogen waren. Und all diese kriegerische Pracht sollte die Bürger der Föderation beeindrucken, dachte sie bedrückt, und nicht etwa ihre Feinde in der Schlacht besiegen.
    »Standardbestätigung, Chang«, sagte sie.
    »Ja, Sir.«
    Die Botschaft ging hinaus über die Leere des Alls, das die Task Force umgab. Bei dieser Reichweite betrug die Kommunikationsverzögerung über zwei Minuten, und dies, während die LONGBOW mit zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit auf Task Force Siebzehn zu jagte.
    »Antwort vom Flaggschiff, Sir. Wir sollen zusammen mit der FLINTLOCK Position beziehen. Captain soll sich baldmöglichst an Bord der ANDERSON melden. Eine Frage: Haben wir Depeschen an Bord?«
    »Antwort

Weitere Kostenlose Bücher