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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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machte Dieter sich bewusst und starrte den kräftig gebauten Gallowayaner hasserfüllt an, erfüllt von einem Hass, der ihn inzwischen nicht mehr erschreckte.
    »Sie haben gar nicht erst versucht, Widerstand gegen den Zusammenschluss zu leisten«, fuhr Taliaferro fort. »Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich Klarheit darüber zu verschaffen, ob das entsprechende Gesetz überhaupt ratifiziert worden ist. Sie haben sich einfach daran festgekrallt – festgekrallt, um einen Vorwand für Verrat zu haben –, und lassen wir uns nichts vormachen, meine Freunde! Was da im Kontravia-Sternhaufen geschehen ist, ist Verrat. Und selbst wenn Admiral Forsythe diese Verräter auf die Knie gezwungen haben wird, müssen wir ihnen zeigen, dass die Föderation unter keinen Umständen Verbrechen dieser Art duldet.«
    Jetzt kommt es, dachte Dieter grimmig. Taliaferro hatte vierzig Jahre darauf hingearbeitet, genau diesen Stich in die Pulsader der Grenzwelten zu führen.
    »Meine Freunde«, sagte Taliaferro ernst, »wir müssen uns unangenehmen Tatsachen stellen. Die Rebellen im Kontravia-Sternhaufen sind nicht die einzigen Grenzwelter, die auf Verrat sinnen. Wenn wir Schwäche zeigen oder zögern, wird die Föderation auf dem Müllhaufen der Geschichte enden. Politische Unreife lässt sich nur von Stärke beeindrucken, von Stärke und dem unter Beweis gestellten Willen, diese Stärke auch einzusetzen! Wir müssen unsere Willenskraft demonstrieren, selbst wenn uns das noch so viel Leid und Qual kosten mag. Wir müssen diese Rebellen gnadenlos bestrafen, müssen ihnen eine heilsame Lektion erteilen. Nur so können wir das gewaltige Blutvergießen abwenden, zu dem es mit Sicherheit kommen würde, wenn wir Schwäche zeigten. Und deshalb stelle ich den Antrag, Ladys und Gentlemen, dass wir Fleet Admiral Forsythe und allen anderen Kommandeuren spezielle Instruktionen erteilen und ihnen befehlen, das Kriegsrecht zu erklären, Anweisungen, die sie dazu bevollmächtigen, Militärgerichte einzuberufen, um die Rädelsführer dieses Verrats zu bestrafen. Und, Ladys und Gentlemen, ich stelle ferner den Antrag, unseren Kommandeuren mitzuteilen, dass die Urteile ihrer Kriegsgerichte im Voraus von der Versammlung gebilligt sind!«
    Dieter war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen. Seine Fäuste ballten sich vor Wut. Er hatte immer gewusst, dass Taliaferro rabiat sein konnte, bereit, einen Bürgerkrieg zu provozieren, wenn er seinen Zwecken diente – aber das war schlicht und einfach Justizmord!
    Seine Wut wurde eisig, als ihm die Konsequenzen klar wurden. Wenn man so gewissenlos wie Taliaferro sein konnte, war sein Schachzug beinahe bewundernswert. Wenn man die »Rädelsführer« von Beaufort tötete, würde das mit einem Schlag jene führenden Persönlichkeiten der Grenzwelten aus dem Spiel nehmen, die sich am ehesten gegen ihn stellen konnten. Darüber hinaus würde es die Extremisten auf beiden Seiten anstacheln und die Hände der Delegierten der Versammlung mit Blut besudeln. Selbst wenn ihre Begeisterung sich abkühlte, selbst wenn ihnen später bewusst wurde, dass Taliaferro sie manipuliert hatte, würden sie ihm dennoch ausgeliefert sein. Sie würden Teil an seiner Schuld tragen und damit zwangsläufig auch Komplizen künftiger Verbrechen werden.
    Dieter zwang sich, seine Wut zu verdrängen, zwang sich zu eisiger Ruhe. Er musste sich zu Wort melden, musste gegen den Antrag opponieren und wenigstens eine Minderheit auf seine Seite ziehen, damit es, falls der Antrag durchging, jemanden gab, der frei von Taliaferros Blutschuld war.
    Er atmete tief durch und meldete sich zu Wort, als David Haley die Aussprache über Taliaferros Antrag eröffnete.
    »Das Wort hat der ehrenwerte Delegierte von Neu-Zürich«, sagte Haley. Dieter hörte die Erleichterung in seiner Stimme.
    »Ich danke Ihnen, Mister Speaker.« Dieters ins Riesenhafte vergrößerte Gesicht blickte vom Bildschirm auf die Delegierten herab. Man konnte ihm nicht die leiseste Spur des Aufruhrs anerkennen, der in ihm tobte. Wie sollte er sprechen? Voll Wut Taliaferro als einen Verrückten brandmarken? Würde man dann etwa auch ihn für einen Hitzkopf halten? Es mit eiskalter Logik versuchen? Hatte das eine Chance gegen die Hysterie, die Taliaferro seit so vielen Monaten angefacht hatte? Spott vielleicht? Konnte er mit Ironie erreichen, was mit Opposition allein nicht zu bewirken war? Er schüttelte die Gedanken ab, wusste, dass er sich ganz auf sein Gefühl verlassen

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