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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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rational zu handeln. Lassen Sie uns den Grenzwelten zeigen, dass wir bereit sind, auf ihre Beschwerden zu hören und zur Abwechslung einmal auch entsprechend zu handeln. Es ist Zeit für Kompromisse, Ladys und Gentlemen, nicht für Justizmord.«
    Er setzte sich ruckartig und spürte, wie seine letzten beiden Worte in der plötzlichen Stille hallten, die ihm bewies, dass zumindest einige auf ihn gehört hatten. Aber nicht genügend, dachte er grimmig. Nicht genug.
    Und deshalb überraschte ihn das Ausmaß an Unterstützung, das ihm zuteil wurde, denn als ein Delegierter nach dem anderen das Wort ergriff, stellte er fest, dass beinahe ein Drittel der Anwesenden ihn unterstützten. Er hätte auf weniger als ein Viertel gewettet und war befriedigt über so viel Vernunft, obwohl ihm zwangsläufig klar sein musste, dass es ihm nicht gelungen war, Taliaferro aufzuhalten.
    Der Antrag wurde von einer Mehrheit von knapp zwei Dritteln angenommen, und an die weit im Weltraum verteilten Kommandeure der Föderation ging die Lizenz zum Töten hinaus.
    Dieter betete darum, dass sie über den moralischen Mut verfügen würden, diese Lizenz zum Töten zu ignorieren.
    »Chef! Mister Dieter! Wachen Sie auf , Sir! Bitte wachen Sie auf!«
    Die Hand, die Dieters Schulter gepackt hielt, ließ ihn ruckartig wach werden. Seine rechte Hand zuckte unter das Kissen zu seiner Pistole, die ihm in den letzten vierzehn Monaten so unglücklich vertraut geworden war. Er hielt die entsicherte Waffe in der Hand, ehe sein noch schlaftrunkener Verstand Heinz von Rathenau, seinen Sicherheitschef, erkannte.
    Rathenau trat schnell einen Schritt zurück, und Dieter ließ den Nadler mit einem um Nachsicht heischenden Achselzucken sinken. Seit dem ersten auf ihn verübten Attentat hatte er sich ohne eine Waffe in der Hand immer unbehaglich gefühlt.
    »Ja, Heinz«, sagte er. »Was gibt’s?« Er sah auf die Uhr und zuckte zusammen. Vier Uhr morgens. Er hatte weniger als zwei Stunden geschlafen.
    »Eine Prioritätsmeldung, Sir!« Rathenau konnte man im Licht der Nachttischlampe sein Unbehagen ansehen. »Aus dem Büro des Generalliktors.«
    »Des Generalliktors?« Dieter stand auf, schlüpfte in seinen Morgenmantel und ging barfuß zur Tür. »Welche Priorität?«
    »Priorität Eins, Sir.«
    »O Gott, nicht schon wieder!« Dieter schluckte einen weiteren Kommentar hinunter und ging schnell neben Rathenau den Flur hinab. Die bewaffneten Neu-Züricher Friedenshüter vorn bei den Aufzügen nahmen Haltung an, als Dieter an ihnen vorbeiging, und Rathenau registrierte, dass sein gewöhnlich umgänglicher Vorgesetzter überhaupt nicht darauf reagierte.
    An der Fernmeldezentrale blieb Rathenau an der Tür stehen, als Dieter durch die schwere Sicherheitstür trat. Sein Vorgänger wäre mit dem ruhigen Selbstbewusstsein, das ihm sein Recht hier zu sein verlieh, an Dieters Seite hineingegangen, aber Rathenau wollte unter keinen Umständen François Fouchet auch nur annähernd ähnlich sein. Fouchet hatte Dieters Vertrauen für Schwäche gehalten … und dafür bezahlt, dachte Rathenau grimmig zufrieden. Was ihn betraf, so würde er Oskar Dieter ohne Einwände zurück nach Neu-Zürich folgen, wenn dort die Axt fiel. Dass ein Sicherheitsmann von einer der Konzernwelten einem Vorgesetzten diente, der seiner persönlichen Loyalität wert war, kam nur selten vor.
    Dieter schloss die Tür, ohne einen Gedanken an Rathenau zu verschwenden. Er hatte nur Augen für das blitzende rote Licht auf dem Paneel und spürte, wie ihm das Blut eisig durch die Adern rann. Das letzte Mal hatte er dieses Licht vor drei Monaten gesehen, als die Nachricht vom Abfall Kontravias eingegangen war.
    Er sah in den Netzhautscanner und unterdrückte automatisch den Blinzelreflex. Es dauerte dreißig Sekunden, die grellen Lichter zu befriedigen. Als er die Nachricht schließlich las, wünschte er, es wären dreißig Jahre gewesen.
    Er starrte auf den Bildschirm und hatte das Gefühl, eine eisige Hand hätte ihn gepackt. Herrgott, dachte er. Bitte, lieber Gott. Warum lässt du das geschehen? Aber es kam keine Antwort. Es würde keine geben.
    Schließlich erhob er sich wie ein alter, uralter Mann, schaltete das KomGerät ab und wünschte, er könnte seinen Verstand ebenso leicht abschalten. Er öffnete die Tür und sah, wie sich Rathenaus Züge spannten, als er seinen Gesichtsausdruck sah.
    »Chef?«
    »Heinz …«, Dieters Hände bewegten sich kurz, als versuchten sie etwas unwiderruflich Zerbrochenes

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