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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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musste.
    »Meine Damen und Herren der Versammlung«, hörte er sich steif sagen und betete darum, dass niemand sonst es merkte. »Mister Taliaferro schlägt vor, dieser Krise mit einem außergewöhnlichen Gesetz entgegenzutreten. Er argumentiert – und dies zu Recht –, dass dies der Augenblick ist, um Stärke zu zeigen. Die Föderation hat bisher vielen Bedrohungen von außen widerstanden, doch heute stehen wir vor einer Bedrohung von innen , einer Bedrohung unserer Existenz. Tatsächlich ist Mr. Taliaferro vielleicht zu optimistisch, weil er nämlich übersieht, wie sich unsere Streitkräfte zusammensetzen. Als Vorsitzender des Militärausschusses kann ich Ihnen versichern: Es gibt in den Streitkräften genügend Grenzwelter, sodass keineswegs sichergestellt ist, dass unsere eigenen bewaffneten Streitkräfte uns uneingeschränkt loyal bleiben.«
    Er spürte die Überraschung im Saal, als er der Argumentation des Gallowayaners teilweise zustimmte. Die Feindschaft zwischen ihm und Taliaferro hatte der Versammlung seit Monaten Gesprächsstoff geliefert, und er wusste, dass die Wetten in Hinterzimmern überwiegend gegen ihn standen. Aber sie hatten nicht die vielen Jahre in Betracht gezogen, in denen er Gefälligkeiten erwiesen hatte, für die er jetzt eine Gegenleistung einfordern konnte, Gefälligkeiten in der Hierarchie seiner Heimatwelt. Und dies ohne den Rekorder in seiner Aktentasche, den er bei der letzten Besprechung mit der Führung der Taliaferro-Clique bei sich gehabt hatte, seinerzeit, ehe er sich von ihnen getrennt hatte. Er hatte durchgehalten und war am Ende der Einzige gewesen, der Taliaferro wirklich Kontra geboten hatte. Und obwohl seine Mitgliedschaft in der Versammlung immer noch an einem seidenen Faden hing, wurde dieser Faden doch ständig stärker, als seine Warnung tiefer in die Köpfe der grundkonservativen Banker eindrang, die die Geschicke Neu-Zürichs bestimmten.
    Seine geheime Aufzeichnung hatte ihm immens geholfen, weil er wusste, dass auf Neu-Zürich viele Syndikate seine Meinung teilten: dass Taliaferro geistesgestört war. Sie waren bereit, ihn, Dieter, als Gegengewicht zu behalten – zumindest so lange, bis sie wussten, ob der Gallowayaner sich durchsetzen würde. Sollte das freilich der Fall sein, dann würde er das Opferlamm sein, das die Führer von Neu-Zürich anbieten würden, wenn sie sich um Wiederannäherung an Galloway’s World bemühten.
    Er verdrängte diese Gedanken und zwang sich dazu, sich ganz auf die Gegenwart zu konzentrieren. Dass er in letzter Zeit häufig ins Träumen geriet, beunruhigte ihn doch etwas.
    »Ja, Ladys und Gentlemen, Mister Taliaferro hat völlig recht – aber zugleich auch völlig unrecht. Er möchte Sie glauben machen, die einzige starke Reaktion bestehe darin, die Rebellen zu zerschmettern, die einzige Stärke liege in der eisernen Faust der Unterdrückung. Ladys und Gentlemen, es gibt Kräftigeres als eine Hand, die die Peitsche hält! Wir sollten uns alle bewusst sein, dass dies eine Krise ist, wie es sie in der Geschichte der Föderation noch nie gegeben hat. Wir sollten uns eingestehen, dass wir es hier mit Massenverrat zu tun haben – Verrat nicht einer einzigen Person oder einer einzigen Clique oder auch nur einer einzigen Welt, sondern dem Verrat eines ganzen Sternhaufens! Wir sollten uns die Frage stellen, weshalb acht Sternsysteme und elf bewohnte Welten und Monde gleichzeitig derart drastische Schritte unternommen haben! Könnte es sein, dass eine geheimnisvolle Geisteskrankheit sie erfasst hat? Oder vielleicht gar, so ungern wir das zugeben würden, dass wir sie dazu getrieben haben?«
    Er hielte inne, spürte die Feindseligkeit, die ihm entgegenschlug, spürte sie, als würde sie wie Rauch über den Sitzen der Delegierten hängen. Einige würden ihn dafür hassen, dass er sich ihren so sorgfältig aufgebauten Plänen widersetzte, andere dafür, dass er aussprach, was sie selbst gedacht hatten, ohne es sich einzugestehen. Nur einige bedauerlich Wenige würden begreifen und ihn unterstützen. Aber es musste reichen. Das musste es einfach.
    »Ladys und Gentlemen, ich bin gegen diesen Antrag, ich bin dagegen, korrupte Gerichte zu schaffen, deren einzig möglicher Spruch ein Todesurteil sein kann. Ich bin unbedingt dagegen, dass wir die Bruchstellen insti tutionalisieren, die in diesem kritischen Augenblick unser Gemeinwesen spalten. Lassen Sie uns demonstrieren, dass wir stark genug sind, um vernünftig zu sein, und klug genug, um

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