Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
um mit uns fertig zu werden!«
»Nur ist es so, dass bloß etwa acht Millionen davon auf unserer Seite stehen«, setzte Piotr an, aber Magda fiel ihm ins Wort.
»Es hat ohnehin nichts zu bedeuten, Semjon Iljitsch«, sagte sie mit einem liebevollen Lächeln. »Bloß weil ihr ständig im Schlamm herumkriecht, bedeutet das noch lange nicht, dass die Flotte das auch tut! Die haben kein Interesse an Planeten, nur an Sprungtoren und dem normalen Weltraum dazwischen.«
»So? Sie brauchen doch irgendwo eine Basis für ihre Schiffe!«
»Sicherlich«, nickte Magda, »aber was ist, wenn ein Monitor auf Orbit geht und ein paar Lenkwaffen auf Nowaja Petrograd abschießt? Oder Nowaja Smolensk? Meinst du, dass wir nicht kapitulieren sollten, um sie davon abzuhalten?«
»Nun …«
»Genau, du alter Kosak!« Magda stupste den alten Mann an.
»Willst du damit sagen, dass wir einfach aufgeben sollten?«, wollte Jakow ungläubig wissen.
»Habe ich das gesagt? Ganz gewiss nicht! Wir haben bereits unsere eigenen Drohnen abgeschickt, also weiß der Rest der Grenzwelten, was hier vor sich geht. Ich sage nur, wenn es auf ein Ultimatum hinausläuft, sollten wir uns schon vorher überlegen, was wir tun werden. Ich will einfach nicht glauben, dass ein Kommandeur der Föderations-Navy auf Zivilisten schießen würde – das widerspricht allem, was man uns gelehrt hat. Aber es könnte natürlich sein, dass er es doch tut. Und deshalb möchte ich, dass wir uns jetzt darüber klar werden, wie wir uns verhalten wollen, um zu verhindern, dass ihm der Finger am Abzug juckt.«
»Du willst also sagen«, schaltete Piotr sich erneut ein, »wir sollten so weitermachen wie bisher, möglicherweise auch, wenn es auf einen Kampf im Weltraum hinausläuft, dass wir aber, falls wir die Wahl zwischen Bombardement und Kapitulation haben, kapitulieren sollten?«
»Genau das.« Magdas Gesicht wirkte ungewöhnlich starr. »Mir gefällt das genauso wenig wie dir, Piotr – oder dir, Semjon. Aber was wäre denn die Alternative?«
»Aber was wird mit uns passieren, wenn wir kapitulieren?«, fragte Tatjana. »Ich meine nicht mit den anderen Leuten, ich meine mit uns , uns hier in diesem Raum?«
»Schwer zu sagen.« Magda zuckte die Achseln. »Einen Fall wie diesen hat es nie gegeben, und es ist ja auch nicht so, dass wir der einzige Planet wären, der von der Föderation abgefallen ist. Ich denke, die Regierung würde recht milde verfahren müssen – besonders mit ›Rebellen‹ wie uns, die kapitulieren –, wenn sie geringste Hoff nung haben, diesen Bruch jemals zu heilen. Unglücklicherweise können wir uns darauf aber nicht verlassen.«
»Könnte es sein, dass sie uns hinrichten?«, fragte Tatjana kaum hörbar.
»Könnte sein.« Magda nickte ruhig. »Natürlich muss selbst einem Kriegsgericht jedes Todesurteil von den zivilen Behörden bestätigt werden. Ich würde meinen, eine solche Bestätigung ist sehr unwahrscheinlich.«
»Also gut«, sagte Piotr plötzlich. »Wer ist dafür, dass wir sofort unsere Kapitulation erklären?«
Keine Reaktion, obwohl einige unruhige Blicke gewechselt wurden. »Wer ist dafür, dass wir wie bisher weitermachen, aber nur kapitulieren, um einem Bombardement zu entgehen?« Ein Chor von Zustimmung war zu hören. »Also gut, das wäre dann entschieden.«
Fedor Kasin sah zu, wie der Regen die Felder nass werden ließ. Mindestens einen Tag würde es dauern, ehe er wieder mit dem Pflügen weitermachen konnte. Nun, schlechtes Wetter hatte auch seine guten Seiten. Beispielsweise, dass man an einem Frühlingsvormittag bei Tascha sitzen konnte, statt sich von diesem schlecht gefederten Traktor durchschütteln zu lassen. Wenn nur diese Verrückten in Nowaja Petrograd nicht wären! Er hatte gute Lust, zu ihnen zu gehen und ihnen seine Meinung zu sagen.
Er runzelte die Stirn und sah zu seiner Frau hinüber. Ja, vielleicht sollte er das tun. Schließlich schimpfte er zwar über ihre Dummheit, hatte er aber etwas getan, um sie umzustimmen? Vielleicht war denen gar nicht bewusst, wie anderen zumute war. Und der alte Semjon Jakow war einer von ihnen … und Andrei Petrows Mädchen Magda auch. Das waren schließlich gute, anständige Leute. Vielleicht konnte er sie zur Vernunft bringen.
Tascha würde natürlich wütend sein, wenn er einfach in die Stadt fuhr und sie und die Jungs allein ließ und sie die Pflanzarbeit machen mussten. Andererseits, wenn man diesem Wahnsinn kein Ende machte, würde es bei der nächsten Ernte keinen Markt
Weitere Kostenlose Bücher