Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
World stelle ich die gesamte Schiffbaukapazität des Jamieson-Archipels – der größten Konzentration industrieller Macht in der Galaxis – ohne jeden Vorbehalt in den Dienst der Terranischen Föderation. Wir wollen doch sehen, wie das den Rebellen gefällt!«
Ein Brüllen begrüßte seine Worte – das verzweifelte Brüllen einer in Panik geratenen Menge, die plötzlich die Rettung vor sich sieht. Dieter schlug auf seinen Rufknopf, aber Taliaferro ignorierte ihn, ebenso wie er die eindringlichen Bitten von Speaker Haley ignorierte, doch Ruhe zu bewahren. Sein Gesicht blickte mit wildem Lächeln auf die brüllenden, klatschenden Delegierten herab. Er hatte es geschafft. Er hatte den Sieg und eine Karriere aus den Klauen der Katastrophe gerettet.
Und in diesem Augenblick des politischen Triumphs flogen die Saaltüren auf, und der Sergeant at Arms, gefolgt von dem mit seiner roten Robe bekleideten Generalliktor, kam eilig den Mittelgang herab. Eine Schockwelle der Stille breitete sich vor ihnen aus, und Taliaferros wildes Grinsen verblasste.
Die beiden Männer stürmten die Stufen zu Haley hinauf, und Dieter wurde erst später bewusst, dass blinde Vorsehung – oder eine brillante Entscheidung David Haleys – das Mikrofon des Speakers eingeschaltet gelassen hatte. Jedes Ohr im Saal der Welten hörte die Nachricht, die der Generalliktor Haley ins Ohr flüsterte.
»Eine Nachricht von Galloway’s World, Sir! Es … es ist schrecklich. Galloway Skywatch existiert nicht mehr! Ein Dutzend Zerstörer zerfetzt! Und der gesamte Jamieson-Archipel!«
»Was ist mit dem Archipel?«, fragte Haley scharf.
»Dahin, Sir. Die Werften, die Flottenbasis, die halbe Reservation einfach … weg, Sir. Es war ein Atomschlag …«
Die Stimme des Generalliktors verhallte, als ihm bewusst wurde, dass das Mikrofon neben ihm eingeschaltet war. Aber das bemerkte niemand. Alle Augen ruhten auf Simon Taliaferro, der plötzlich ins Wanken geriet und dessen dunkles Gesicht sehr, sehr blass wurde. Dann taumelte er mit glasigen Augen stumm aus dem Saal.
Schreckenstat
Die Furchen streckten sich hinter Fedor Kasins dahintaumelndem Traktor bis zum Horizont – Meilen um Meilen Furchen, nach terranischem Weizen lechzend und auf Dorngrasstiele wartend. Weizen, um die Mägen der Menschen auf den Innenwelten zu füllen, dachte er, Dorngras, um ihre Träume zu beleben – und welchem von beiden maßen sie den größeren Wert bei?
Aber was auch immer sie ihm bezahlten, es würde nicht genug sein … wieder nicht genug. Nicht bei den Frachtraten, die diese vlasti von den Konzernwelten der Grenze abpressten. Dreißig Jahre lang hatte er jetzt seinen Weizen und sein Dorngras geerntet, und immer noch war er bei den Reedereien hoch verschuldet.
Er blickte zu den Wolken auf. Sein Großvater hatte immer behauptet, die Steppen von Nowaja Rodina seien fast so schön wie die im alten Russland, nur der Himmel habe eine andere Farbe. Fedor konnte das nicht wissen, er hatte von der Mutterwelt nur Bilder gesehen und immer den Verdacht gehabt, dass man sie ein wenig geschönt hatte – so blau konnte ein Himmel einfach nicht sein! Aber seinen eigenen Himmel kannte er gut. Er hoffte nur, dass er mit dem Pflügen fertig sein würde, ehe der Sturm ausbrach.
Der Gedanke an das Wetter ließ ihn an jenen anderen Sturm denken, der gerade durch die ganze Föderation fegte. Er konnte einfach die Geschichten nicht glauben, die aus Nowaja Petrograd kamen! Bildeten sich diese Wahnsinnigen wirklich ein, dies sei immer noch die Zeit der Zaren? Dass die Föderation von Rasputin regiert wurde? Und wer waren sie, diese Männer, die sich wieder »Kadjets« nannten? Kerenski? Trotzki? Fedor mochte die Konzernwelten ebenso wenig wie alle anderen, aber die Föderation war nun einmal die Föderation! Herangewachsen war sie aus den Flammen des Großen Ostkrieges von Old Terra und hatte sich zu den Sternen ausgebreitet, hatte ihre Menschen geschützt und sie auf Lichtjahre von der Welt ihrer Geburt entfernte Welten gebracht. Es war die Föderation von Howard Anderson und Iwan Antonov. Seit Jahrhunderten existierte sie nun – was waren damit verglichen schon hundert Jahre der Fehler? Und die Nowaja Rodinarer waren Russen, sie hatten gelernt, einiges Leid auszuhalten.
Aber diese verrückten Kadjets! Wahnsinn! Selbst wenn ihnen gelang, was sie vorhatten, wohin würde dann sein Weizen gehen? Dazu brauchte es Außenhandel – und wer auf den Grenzwelten brauchte schon importierte
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